Profis 15.02.2023 - 18:30 Uhr
Ein Stück Extra-Motivation gegen den Jugendklub
Danny da Costa freut sich auf die Rückkehr nach Leverkusen & ist gespannt auf die Meenzer Fassenacht
Vor dem Duell mit seinem Jugend- und Ausbildungsverein Bayer 04 Leverkusen am Fastnachtssonntag (19:30 Uhr, live auf DAZN & 05ER.fm, hier gibt es Tickets) ist Danny da Costa froh, dass der FSV mit den beiden Heimsiegen gegen den VfL Bochum und den FC Augsburg etwas Luft zwischen sich und die unteren Tabellenregionen bringen konnte. "Ich bin grundsätzlich immer eher der Typ, der nach oben denkt. Aber ich weiß natürlich auch, dass es nach unten schnell hätte eng werden können, wenn das eine oder andere Spiel anders gelaufen wäre", erklärt da Costa, der sich auch auf die anstehenden närrischen Tage freut, auch wenn er sie in diesem Jahr nur bedingt genießen können wird.
Alles in allem gut angekommen
Nach den erfolgreichen Partien gegen die direkten Konkurrenten aus dem hinteren Tabellendrittel der Fußball-Bundesliga sehe es "nach unten aktuell gut aus", sagt da Costa und möchte den Blick im engen Mittelfeld am liebsten vermehrt nach oben richten. Dazu müsse man die kommenden Spiele aber "mindestens so fokussiert und intensiv angehen, wie zuletzt gegen Augsburg." Zunächst sei es wichtig, nach unten eine Lücke aufgetan zu haben. Nach oben, in Richtung Platz sieben, sei es aber nicht weit, schielt der Außenverteidiger auch in Richtung anderer Tabellenregionen. "Es wäre natürlich schön, wenn wir da nochmal eingreifen könnten."
Da Costa selbst trug zuletzt über 90 Minuten gegen den FCA dazu bei, dass die 05ER die drei so wichtigen Zähler in der MEWA ARENA behielten. Der zweite Auftritt über die volle Distanz für den ehemaligen Junioren-Nationalspieler in dieser Saison, der sich seinen Start in seine zweite Zeit beim FSV zwar anders vorgestellt hatte, insgesamt jedoch nicht unzufrieden ist. "Es war natürlich ein schwieriger Beginn. Ich hatte gehofft, verletzungsfrei durchzukommen", erklärt der Flügelspieler.
Doch da Costa musste in der Saisonvorbereitung immer wieder verletzt aussetzten und stand erst am siebten Spieltag erstmals auf dem Platz. "Dann habe ich mal gespielt und bin mal von der Bank gekommen, auch, weil ich etwas Pech hatte und krank geworden bin", erklärt der 29-Jährige, der das Auswärtsspiel in München krankheitsbedingt verpasste. "Alles in allem würde ich schon sagen, dass ich gut hier angekommen bin. Leistungstechnisch geht es immer besser, aber ich glaube, dass mir die Spiele, die ich machen konnte gutgetan haben, um meinen Rhythmus zu finden. Von daher würde ich sagen: Bisher ganz ordentlich, aber ausbaufähig!"
Vorfreude auf Rückkehr nach Leverkusen
Von Sonntag bis Dienstag genossen die FSV-Profis nach dem Sieg gegen den FCA aber zunächst einige freie Tage und starteten erst am Mittwoch in die Vorbereitung auf das Spiel gegen Bayer Leverkusen. "Freie Tage tun immer gut", schätzt da Costa die Freizeit zum Wochenbeginn, die er im Kreise der Familie verbrachte. Spätestens ab dem heutigen Mittwoch gilt der volle Fokus dann aber dem Spiel gegen die "Werkself". Einer Partie, die für da Costa über die gesamte Karriere etwas Besonderes bleiben wird, wie er erklärt. "Wenn man dort komplett ausgebildet wurde und viele Leute im Verein kennt, die auch jetzt noch da sind, ist es immer schön, an die alte Wirkungsstätte zurückzukommen", so der Rechtsaußen, der insgesamt 13 Pflichtspiele für die Profis von Bayer 04 absolvierte.
Knapp sechs Jahre nach seinem zweiten Weggang aus Leverkusen 2017, wohin er 2016 aus Ingolstadt zurückgekehrt war, werde es zwar weniger mit den Akteuren, mit denen da Costa einst gemeinsam auf dem Rasen stand. Mit Simon Rolfes (Geschäftsführer Sport) oder Stefan Kießling (Koordination Lizenz) seien aber zwei ehemalige Wegbegleiter mittlerweile in neuer Funktion im Verein tätig und auch im Staff, bei Ärzten und Physiotherapeuten treffe da Costa noch auf "viele bekannte Gesichter". Er sei in diesen Spielen immer ein Stück weit extra-motiviert, "weil man zeigen möchte, wie man sich außerhalb von Leverkusen weiterentwickelt hat", erklärt der gebürtige Neusser.
Als Kollektiv gegen "herausragende Einzelspieler"
Die Frage, ob beide Vereine ob der aktuellen Tabellensituation auf Augenhöhe agieren würden, beantwortete da Costa vor dem Kräftemessen mit der Elf von Xabi Alonso mit "Jein". Auch, wenn die Leverkusener als Tabellenachter derzeit nur einen Punkt vor den Mainzern auf Platz zwölf stehen, würden sich die Ansprüche beider Klubs deutlich unterscheiden. "Die eine Mannschaft hat vor der Saison davon gesprochen, dass sie die Champions League erreichen möchte. Wir gucken immer erstmal, dass wir in der Liga bleiben", begründet da Costa, warum es schwierig sei, von einem Duell auf Augenhöhe zu sprechen
Leverkusens Einzelspieler beschreibt der Rechtsaußen als "teilweise herausragend". Man müsse als Kollektiv dagegenhalten, dann habe man die Möglichkeit, ein Spiel auf Augenhöhe zu bestreiten und es den Leverkusenern schwer zu machen. "In erster Linie müssen wir ihnen ihre Stärken nehmen, ihre Spielstärke und ihr Tempo. Dann glaube ich, dass wir am Ende des Tages eine bessere Figur abgeben als noch im Hinspiel", weiß da Costa, worauf es am Sonntag in der BayArena ankommen wird.
In jenem Hinspiel hatten die Rheinhessen gegen bis dato punktlose Leverkusener bereits zur Pause mit 0:3 zurückgelegen, dabei aber gar nicht mal so schlecht gespielt. "Das Traurige war, dass wir die Tore der Leverkusener im Grunde genommen selbst gemacht haben", erinnert sich der damals noch verletzt fehlende da Costa zurück. "Es war nicht so, dass wir großartig ausgespielt wurden und über die gesamte Spieldauer keine Chance hatten."
Leverkusens Sprinter in Schach halten
Was den FSV vor Probleme stellte, war die hohe Geschwindigkeit und Dynamik der Leverkusener Offensivakteure. Nach dem glücklichen Führungstreffer durch Exequiel Palacios entwischten zunächst Moussa Diaby, der letztlich auf den freistehenden Jeremie Frimpong querlegte, und anschließend Frimpong selbst der Mainzer Defensive und stellten innerhalb von zwei Minuten von 0:1 auf 0:3. Große Gedanken mache sich da Costa über das Tempo der Bayer-Offensive aber nicht, schließlich sei es nichts Ungewöhnliches, als Außenverteidiger einen schnellen Gegenspieler zu haben.
Und dennoch: Der Rechtsfuß weiß um die Stärke der Leverkusener Angreifer und möchte sein Spiel gegebenenfalls ein wenig daran anpassen. "Wenn man sie ins Laufen kommen lässt, wird es schwierig, selbst wenn man nicht der Langsamste ist. Da muss man aggressiv und nah am Mann sein, um nicht zu häufig ins Laufduell gezwungen zu werden", weiß der Verteidiger.
Fastnacht rückt zunächst in den Hintergrund
Nicht nur die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte bietet für da Costa dieser Tage Grund zur Vorfreude, auch mit den anstehenden Fastnachtstagen kann der gebürtige Rheinländer durchaus etwas anfangen. In Köln großgeworden, sei die Fastnacht, oder eben der Karneval, schon in der Schulzeit "ein fester Bestandteil" gewesen. Mit der Schule habe da Costa damals an Umzügen teilgenommen. "Karnevalsveranstaltungen statt Unterricht" hätten während der närrischen Tage hin und wieder auf dem Programm gestanden.
Auch heutzutage feiert der 29-Jährige die Fastnacht noch gerne und freut sich auf die fünfte Jahreszeit in Mainz, von der er, auch aus der Mannschaft, schon viel gehört und beim Fastnachtsspieltag gegen den FC Augsburg einen Eindruck bekommen hat. "Da bin ich gespannt, was mich erwartet", so da Costa mit Blick auf den Rosenmontag.
Bis dahin fokussiere man sich voll und ganz auf das Auswärtsspiel in der BayArena am Sonntagabend. "Wenn es am Donnerstag losgeht, werde ich ehrlich gesagt nicht viel davon mitbekommen", wird die fünfte Jahreszeit bei den FSV-Profis zunächst ausgeblendet, bevor da Costa den Mainzer Rosenmontagszug nach einem hoffentlich erfolgreichen Auswärtsspiel in Leverkusen genießen möchte.