Vorberichte 30.10.2014 - 10:13 Uhr
„Ein Traum für mich“
Interview mit Viktor Skripnik, der am Samstag als Werder-Coach sein Bundesligadebüt feiert
Plötzlich Trainer der Werder-Profis: Was hätten Sie gesagt, wenn man Ihnen vor zwei Wochen erzählt hätte, dass Sie am Wochenende als Bundesliga-Trainer nach Mainz fahren?
Skripnik: „Es liegen in der Tat einige sehr ereignisreiche Tage hinter uns. In der Nacht von Freitag auf Samstag habe ich eine SMS bekommen, dass ich Samstagmorgen ins Büro von Herrn Eichin kommen solle. Dann haben die Dinge ihren Lauf genommen. Ich habe nicht überlegt, sondern sofort zugesagt. Ich bin 18 Jahre hier und gebe alles für den Verein. Ich gehöre mit ganzem Herzen zu Werder Bremen. Es ist mehr als ein Traum für mich, bei meinem Verein die Bundesliga-Mannschaft trainieren zu dürfen.“
Als was für einen Trainertypen würden Sie sich beschreiben, wie ist Ihre Spielphilosophie?
Skripnik: „Ich habe unter Walerij Lobanowski und Thomas Schaaf gespielt, die mich beide geprägt haben. Gerade Thomas Schaaf war der Trainer, der mir gezeigt hat, wie der Fußball funktioniert. Werder hat immer für offensiven und attraktiven Fußball gestanden, der die Zuschauer begeistert hat. Den möchte ich auch spielen lassen. Fußball ist ein Spiel und daher will ich auch Fußball spielen und nicht Fußball arbeiten. Fußball soll Spaß machen.“
Was war das beste Fußballspiel, das Sie je gesehen haben – sowohl als normaler Zuschauer als auch von der Perspektive eines Trainers aus gesehen?
Skripnik: „Da gibt es viele Spiele, die mir in guter Erinnerung geblieben sind. In der Saison 2008/2009 gab es bei uns im Weser-Stadion mal ein 5:4 gegen die TSG Hoffenheim. Das war ein klasse Spiel, da ging es hin und her. Gerade für die Zuschauer sicher richtig spannend und packend. Özil hat damals das Siegtor geschossen. Mit unserer U 23 hatten wir letzte Saison eine tolle Partie gegen den VfL Wolfsburg II. Da hieß es Erster gegen Zweiter vor einer tollen Kulisse. Die Partie endete 1:1. Das war wirklich ein super Spiel von zwei richtig guten Teams.“
Wo wollen Sie die Hebel ansetzen, um den SV Werder vom Tabellenende wegzuführen?
Skripnik: „Der Sieg im Pokal gegen Chemnitz war wichtig für das Selbstvertrauen. Die Spieler gehen nun mit positiven Gedanken an die nächsten Aufgaben. Es ist noch Zeit, es sind erst neun Spieltage gespielt. Daher werden wir ruhig mit der Mannschaft arbeiten. In dem Team steckt Qualität und diese Qualität wollen wir nun auf den Platz bringen. Ich bin optimistisch und blicke positiv nach vorne.“
Was erwarten Sie von Ihrer Premiere in Mainz?
Skripnik: „Das wird eine ganz schwierige Aufgabe für uns. Mainz wird ein unangenehmer Gegner in einem engen Stadion sein. Sie spielen eine starke Saison, mussten in der letzten Woche erst die erste Niederlage einstecken und wollen es nun vor heimischem Publikum sicher wieder besser machen. Dennoch wollen wir natürlich in Mainz punkten!“