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Vorberichte 14.08.2014 - 14:48 Uhr

Elfer-Drama an der Gellertstraße

Rückblende: Erinnerungen an gemeinsame Zweitliga-Zeiten mit dem Chemnitzer FC

Abderrahim Ouakili traf für die 05er schon in Chemnitz ©Imago

Im Pokalspiel beim Chemnitzer FC erwartet die Nullfünfer eine Aufbruchsstimmung. Das liegt einerseits am blendenden Saisonstart der Sachsen in der dritten Liga. Das liegt aber auch an wichtigen strukturellen Veränderungen, der CFC baut gerade fleißig an seinem neuen Stadion. Die aus vier freistehenden Tribünen bestehende Architektur erinnert auf den Fotomontagen stark an eine kleinere Version der 2011 eröffneten Mainzer Coface Arena. Kein Wunder, ist doch der Architekt Dr. Stefan Nixdorf auch der gleiche.

15.000 Zuschauer soll das neue Stadion an der Gellertstraße nach der Fertigstellung fassen. Aktuell sind bereits die beiden Hintertor-Tribünen hochgezogen worden. Beim Pokalspiel gegen die Nullfünfer wird erstmals die Südtribüne mit ihren 5.000 Plätzen für die heimischen Fans komplett geöffnet. An das alte Stadion erinnern nur noch Haupt- und Gegentribüne. Hier haben die Nullfünfer in ihrer Geschichte bereits zweimal gespielt, zuletzt vor fast 14 Jahren. Die Mainzer gewannen damals 2:0 beim Chemnitzer FC.

Es war ein kurioses Auswärtsspiel am 1. Oktober 2000 bei sommerlicher Witterung. Die Treffer der Mainzer erzielten Abderrahim Ouakili per Strafstoß (66.) und Jürgen Kramny (83.). Drei (!) Strafstöße ließen die Akteure auf dem Rasen ungenutzt. Ouakili scheiterte bei seinem zweiten Versuch ebenso wie auf Chemnitzer Seite Ervin Skela (später auch bei Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Kaiserslautern) und Nebojsa Krupnikovic (später Bundesligaspieler bei Hannover 96).

Trainer in Chemnitz war übrigens Josip Kuze. Der ehemalige 05-Coach war erst im September verpflichtet worden, musste nach desolaten Leistungen jedoch bereits im November wieder gehen. Die Sachsen steigen am Saisonende sang- und klanglos als Tabellenletzter ab. Die Wege beider Klubs trennten sich damals, auch wenn es dem Mainzer Coach René Vandereycken zunächst nicht besser erging als Kuze, für ihn war ebenfalls einen Monat nach der Partie im Stadion an der Gellertstraße Schluss. Die Nullfünfer retteten sich am Saisonende unter Jürgen Klopp knapp vor dem Abstieg – noch nicht ahnend, dass seine Beförderung vom Spieler zum Trainer die wichtigste Entscheidung der Vereinsgeschichte werden sollte.

Die offizielle Auswärtsbilanz der Nullfünfer in Chemnitz aus sieben Zweitligapartien: zwei Siege, drei Remis, zwei Niederlagen. Den anderen Auswärtserfolg hatten die Mainzer im Mai 1996 gelandet. Das 3:0 durch Treffer von Sven Demandt (2) und Thomas Ziemer erzielten die Nullfünfer allerdings im Sportforum, dem damaligen Heimstadion des CFC. Es war die Initialzündung im Abstiegskampf. Trainer Wolfgang Frank führte die Mainzer als Tabellenletzter der Hinrunde noch als beste Rückrundenmannschaft aus den Abstiegsrängen. Das 1:0 des FSV am letzten Spieltag gegen den VfL Bochum hievte die Nullfünfer sogar noch auf Rang elf.