Entwicklung im Vordergrund: U23 empfängt Bahlingen

Nach zwei erfolgreichen Auswärtsfahrten empfängt die Mainzer U23 am Sonntag um 14 Uhr im Bruchwegstadion den Bahlinger SC zum zweiten Heimspiel der laufenden Saison. Das erste Saisonspiel ging gegen Aufstiegsaspirant Ulm vor heimischer Kulisse noch mit 0:4 verloren. Es folgten Auswärtssiege in Steinbach und Fulda, in denen das Team von Jan Siewert eine deutliche Lernkurve zeigte und sich die ersten sechs Punkte sicherte. Nun sollen gegen den BSC auch die ersten Heimpunkte her: "Entscheidend ist es, die Dinge, die wir im ersten Heimspiel nicht so gut gemacht haben, besser auf das zweite Heimspiel zu übertragen und sie in Tormöglichkeiten und am besten in Tore umzumünzen", erklärt Siewert, den Entwicklungsprozess seiner jungen Mannschaft stets in den Vordergrund stellend, vor dem vierten Spieltag.  

Ähnliche Spielprinzipien

Gegen den kommenden Gegner testeten die 05ER bereits in der Vorbereitung, allzu große Schlüsse möchte Siewert aus diesem Duell aber nicht ziehen, denn "Testspiele kann man nicht so wirklich bewerten, weil man nie genau weiß, wie der aktuelle Stand der Vorbereitung beim Gegner war." Daher möchte sich der Mainzer Übungsleiter in der Analyse auf die bisherigen drei Liga-Spiele der Bahlinger konzentrieren, in denen er bei einer großen Variabilität klare Prinzipien im Spiel der Gäste vom Kaiserstuhl erkannt hat: "Man sieht, dass sie vorwärts verteidigen wollen, ein gutes Gegenpressing haben und direkt den Weg in die Tiefe suchen. Das ist unseren Prinzipien sehr ähnlich, weshalb es, denke ich, ein spannendes Spiel wird."

Entsprechend sieht der U23-Coach den kommenden Gegner stärker, als es der 17. Tabellenplatz mit drei Punkten aus drei Spielen zunächst vermuten lassen würde. Der 3:2-Sieg über Stuttgart zum Saisonauftakt habe gezeigt, wo die Qualitäten der Bahlinger liegen. "Danach spielst du dann gegen Ulm und Steinbach. Gegen beide haben wir auch schon gespielt und gesehen, wie schwer das ist. Es ist eine sehr ausgeglichene Liga, in der wir jeden Gegner sehr ernst nehmen, unabhängig von der aktuellen Punktesituation." Mit Hasan Pepic, Yannick Häringer, Santiago Fischer oder Tobias Klein hätten die Bahlinger erfahrene Regionalliga-Spieler in ihren Reihen, hinzu käme laut Siewert ein sehr variables Agieren in den Positionen. "Sie haben mal 3-4-3 gespielt, ein anderes Mal 3-5-2. Teilweise haben sie aber auch auf eine Viererkette umgestellt. Wir werden Bahlingen genau analysieren und nach Möglichkeiten suchen, wie wir gegen sie auftreten können", erklärt der U23-Coach. 

Der eigene Auftritt ist entscheidend

"Wir müssen immer zuerst auf unser eigenes Spiel gucken. Wie treten wir auf? Wie ist der Prozess in der Entwicklung der Spielweise? Da glaube ich schon, dass wir in den letzten drei Wochen einen Schritt nach vorne gemacht haben, gefestigter geworden sind", so Siewert. Diese Entwicklung sehe man nicht nur anhand der Ergebnisse, sondern auch durch die Art und Weise, wie die Mannschaft auftritt. 

Besonders beeindruckt zeigt sich der Mainzer Übungsleiter von der Entwicklung von Kaito Mizuta: "Er hat eine sehr gute Phase und erkannt, dass er positionsflexibel einsetzbar ist. Ich schätze seine hohe Fußballintelligenz und seine Mannschaftsdienlichkeit. Er zieht die Mannschaft mit nach vorne und wird dadurch selbst besser", lobt sein Trainer. Auch Lucas Laux, der die Mannschaft aufgrund der Verletzung von Lukas Quirin aktuell als Kapitän anführt, bereitet seinem Trainer Freude und wird seinem Kapitänsamt in Training und Spiel gerecht: "Er bringt immer die höchste Intensität, übernimmt Verantwortung in der Kabine und zahlt damit das Vertrauen zurück." Routinier Brandstetter sei indes als Führungsspieler enorm wichtig für die Mannschaft: "Er versteht sich als Teil des Teams und pusht die Mannschaft in der Kabine. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis und wenn er eine gute Trainingswoche hatte und voll da ist, bekommt er das Vertrauen. Das hat er zuletzt in Fulda zurückgezahlt", lobt der 40-Jährige seinen Stürmer.

Für Siewert sei es in seiner jungen Mannschaft, in der das primäre Ziel die Entwicklung ist, wichtig, ein gewisses Gerüst zu haben. "Das haben wir in den letzten Wochen auch schon so gemacht, unabhängig von den Ergebnissen. Wir haben uns angeguckt, wie die Mannschaft am besten zusammenpasst. Dabei ist es wichtig, die aktuellen Formen der Spieler zu berücksichtigen. Daraus entsteht auch ein positiver Konkurrenzkampf", erklärt der Mainzer Übungsleiter.

Im Hinblick auf das kommende Wochenende muss Siewert weiterhin auf Quirin, Marc Fichtner, Dominik Crljenec und Felix Könighaus verzichten. Hinter einem Einsatz von David Mamutovic steht noch ein Fragezeichen. Angreifer Jakob Tranziska hat sich derweil dem FC Admira Wacker Mödling aus der zweiten österreichischen Liga angeschlossen.