Profis 19.02.2021 - 15:30 Uhr
"...kein Geheimnis, dass ich Rosi sehr mag"
Alle Fakten zum Duell mit Mönchegladbach & zum Wiedersehen der beiden Cheftrainer - Außerdem: Phillipp Mwene zu Gast bei 05ER.tv
Am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) kommt es im Borussia-Park zu Mönchengladbach beim Duell der Fohlen mit dem FSV erstmals zum Aufeinandertreffen der beiden Cheftrainer, die einst gemeinsam erfolgreiche Jahre als Profis der 05ER erlebten. Zwar soll die persönliche Note während der 90 Minuten keine Rolle spielen, dennoch betonten sowohl Marco Rose als auch Bo Svensson im Vorfeld (hier geht's zum Vorbericht) die gegenseitige Wertschätzung und waren voll des Lobes für die Arbeit des jeweiligen Gegenübers. Vor einem Duell, in dem die Favoritenrolle mit Blick auf die Tabelle (Gladbach 7., Mainz 17.) und die Bundesliga-Bilanz klar verteilt scheint. Sieben Mainzer Siegen stehen 14 Erfolge für die Gastgeber und acht Remis gegenüber. Der letzte Auswärtssieg liegt indes mehr als fünf Jahre zurück - 2:1 im August 2015.
"Ich freue mich sehr, Bo zu sehen", sagte Rose vorab. "Es ist immer speziell, gegen Mainz zu spielen, weil ich noch einige Kontakte dorthin habe. Bo hat viele Mainzer Tugenden aufleben lassen, sie spielen sehr aggressiv, sehr kompakt, alle machen jeden Meter mit. Das, was Mainz immer ausgemacht hat. So sind wir damals in die Bundesliga gekommen, haben die Liga gehalten und die Fans begeistert", so der Gladbach-Coach, der am Saisonende den Trainerposten bei Borussia Dortmund übernehmen wird.
"Wir kennen uns seit 13, 14 Jahren. Marco hat mich vom ersten Tag beeindruckt. Er kam damals, als ich zu Mainz gewechselt bin, auf mich zu und hat mir geholfen", schilderte Svensson das Verhältnis. "Vorbild ist ein großes Wort, aber es ist kein Geheimnis, dass ich Rosi sehr mag. Ich finde es auch sehr beeindruckend, wie er es als Trainer macht." Sobald das Spiel laufe, spiele aber all das keine Rolle mehr, betonte der Däne.
Gemeinsame Mainzer Zeiten
Der Bruchweg-Bericht sowie Daten & Fakten #BMGM05
Erstliga-Spieler Rose
Dem heutigen Fohlen-Trainer gelang mit dem FSV gleich zwei Mal (2004 & 2009) der Bundesliga-Aufstieg. Insgesamt bestritt der heute 44-Jährige 65 Bundesliga-Spiele (3 Tore, 4 Assists) und 85 Zweitliga-Spiele (3 Tore, 3 Assists) für die 05ER. In der vergangenen Saison feierte Rose gegen seinen Ex-Verein seinen ersten Sieg als Bundesliga-Trainer (2. Spieltag); damals wurde der FSV noch von Sandro Schwarz trainiert, einem der besten Freunde Roses.
Auch Svensson trifft auf den Ex
Vor seinem Wechsel an den Bruchweg war der 05-Coach von Januar 2006 bis zum Sommer 2007 ein Borussa, absolvierte 32 Bundeslig-Partien, in denen er zwei Mal traf. Für die Rheinhessen traf er übrigens ein Mal in sieben Jahren. Und zwar im Februar 2010, beim 1:0-Erfolg über Mönchengladbach (zu sehen drüben bei Instagram)!
Erkennbarer Aufwärtstrend
Svensson hat in seinen sieben Spielen als Cheftrainer acht Punkte eingefahren, das sind mehr als die Mainzer an den ersten 14 Spieltagen eingefahren hatten (6). Mit sieben Zählern aus vier Partien belegt der FSV Rang fünf der Rückrundentabelle. Nur die Bayern, Frankfurt, Wolfsburg und Leipzig sammelten hier mehr Punkte - Gladbach fünf.
Keine Angst vor großen Namen
Die acht Punkte unter Svensson sind umso beeindruckender, weil er sie gegen Dortmund, Leipzig, Union Berlin und Leverkusen geholt hat – durchweg Teams aus der oberen Tabellenhälfte. Mönchengladbach ist also gewarnt, der FSV weiter gierig.
Teamspirit
Mainz 05 zeigt unter dem Ex-Profi wieder vermehrt das, was die 05ER einst auszeichnete. Svensson hat dabei einen klaren Weg vor Augen, von dem er keinen Zentimeter abweichen werde, wie er häufig betont hat. Fußball mit Herz, Mannschaftsgeist und bedingungslosem Einsatz. Zwar sieht auch Svensson fußballerisch nach wie vor Luft nach oben. Die Mannschaft steht aber kompakter, führt deutlich mehr Zweikämpfe als zuvor und ist defensiv stabiler. Bemerkenswert: Zuletzt in Leverkusen liefen die 05ER sieben Kilometer mehr als die Werkself, kamen nach dem Seitenwechsel auf 15 zu drei Torabschlüsse und verdienten sich in einer irren Schlussphase einen wichtigen Zähler.
Immer wieder Alu
Nur Leipzig scheiterte häufiger an Latte oder Pfosten (14) als der FSV (12).
Viele Unentschieden
Das Remis beim VfL Wolfsburg war aller Ehren wert, aber gleichzeitig das bereits neunte Unentschieden der Gladbacher in dieser Saison. Kein Bundesligist teilte öfter die Punkte. In der letzten Saison hatte die Borussia nach 21 Spieltagen sogar einmal öfter verloren (5) als jetzt (4), allerdings nur drei Mal remis gespielt und damit neun Punkte mehr auf dem Konto. Gegen die Mainzer hingegen durfte Rose bislang in drei Aufeinandertreffen drei Mal jubeln. Höchste Zeit also, dass sich was dreht.