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Profis 10.10.2016 - 14:42 Uhr

"Fans können unheimlich viel beitragen"

05 Fragen - Stefan Bell über die englischen Wochen, Darmstadt 98 und die Rolle der Fans

So trainieren die 05-Profis in der Woche vor dem Darmstadt-Spiel.

Neun Pflichtspiele haben unsere 05er bislang absolviert und dabei sowohl in der Bundesliga, als auch in der Europa League und im DFB-Pokal den Beweis angetreten, die Dreifachbelastung bestens weckstecken zu können. Einer der Eckpfeiler im System von Trainer Martin Schmidt ist dabei Abwehrchef und Vize-Kapitän Stefan Bell. Der 25-Jährige wurde einzig beim 2:1-Auswärtserfolg des FSV beim SV Werder Bremen geschont, stand in allen anderen Partien in der Startelf. In der Länderspielpause äußert sich Bell im Gespräch mit mainz05.de zur Ausbeute aus den ersten englischen Wochen der Saison, zum ungewöhnlich hohen Torumsatz des Teams und blickt voraus auf die anstehende Partie gegen Darmstadt 98.

Nach dem BVB-Spiel hast du davon gesprochen, dass Mainz 05 dort sein wahres Gesicht gezeigt habe, nachdem die Leistung beim DFB-Pokal-Spiel in Unterhaching eher durchwachsen gewesen war. Wie zufrieden bist du aus heutiger Sicht mit der ersten Saisonphase?

Bell: Punktemäßig und ergebnistechnisch sind wir in allen drei Wettbewerben gut gestartet. Auch angesichts von Gegnern wie Borussia Dortmund oder Bayer 04 Leverkusen ist das absolut in Ordnung. Viele Spiele waren vielleicht etwas untypisch für uns, weil auf beiden Seiten mehr Tore als gewöhnlich gefallen sind. Dadurch war es aber auch sehr unterhaltsam und wir haben insbesondere in der Offensive teilweise sehr guten Fußball gezeigt. Uns ist zwar bewusst, dass noch nicht alles perfekt ist, aber wir nehmen die positiven Aspekte mit in die kommenden Wochen.

Gehört der hohe Torumsatz nun dazu?

Das ist sicher ungewöhnlich. Wir wollen natürlich versuchen, defensiv stabiler zu werden. Das ist aber immer auch eine Frage von Kompromissen und kann uns nur als Mannschaft gelingen. Wenn wir offensiv weiter so treffsicher bleiben und weniger Gegentore kassieren würden, wären wir irgendwann auf Champions-League-Kurs. Da muss man realistisch bleiben. Wir haben gegen Gegner gespielt, gegen die man immer ein Tor kassieren kann. Genauso war es aber nicht selbstverständlich, gegen Hoffenheim vier Tore zu erzielen oder gegen Leverkusen zwei. Häufig waren wir überdurchschnittlich effizient in der Chancenverwertung, das wird nicht auf Dauer so sein. In Wolfsburg hat man gesehen, dass wir auch mal ein 0:0 über die Zeit bringen und damit zufrieden sein können.

In Wolfsburg stand zum ersten Mal in dieser Saison die Null. Wie wichtig war das?

Zuvor war es oft so, dass die Offensive uns gerettet hat. Gegen Wolfsburg hatten wir vorne dann nicht die ganz großen Chancen. Es waren zwar einige gute Kontergelegenheiten dabei, die haben wir aber nicht optimal zu Ende gespielt. Dann ist es einfach wichtig, in so einem Spiel kein Tor zu kassieren und einen Punkt mitzunehmen. Unserer Offensivabteilung gibt so ein Spielverlauf letztendlich auch ein gutes Gefühl. Die Jungs vorne stehen weniger unter Druck, wenn sie wissen, dass wir hinten stabil stehen.

Die Dreifachbelastung scheint die Mannschaft gut wegzustecken. Kannst du den Eindruck bestätigen?

Ich denke schon. Ein Vorteil war zudem bislang, dass der Trainer in jedem Spiel ohne Qualitätsverlust rotieren konnte. Wahrscheinlich kommt es uns auch zugute, dass wir eine junge Mannschaft haben, die schnell regeneriert. Wir haben uns diesen engen Terminkalender inklusive der Erfahrung Europa League gewünscht und haben Spaß an den vielen Spielen. Die Atmosphäre auf internationaler Ebene ist doch nochmal etwas ganz Besonderes. Wir freuen uns wahnsinnig auf das zweite Heimspiel der Gruppenphase gegen den RSC Anderlecht innerhalb der nächsten englischen Woche.

Vor Anderlecht wartet am Sonntagnachmittag Darmstadt 98. In der vergangenen Saison gab es zuhause ein umkämpftes 0:0. Was für eine Partie erwartest du?

Ich denke, Darmstadt wird ähnlich auftreten wie in der vergangenen Saison. Mit dem neuen Trainer Norbert Meier werden sie aber möglicherweise einen etwas anderen Ansatz wählen. Es wird in jedem Fall ein Derby gegen einen Gegner, der versuchen wird über seine Physis ins Spiel zu finden, ohne zunächst selber das Spiel machen zu wollen. Wir haben natürlich den Anspruch, den ersten Heimsieg der Saison einzufahren. Das wird aber kein Selbstläufer. Wir werden wieder eine Top-Leistung abrufen müssen und natürlich auch die Unterstützung von den Rängen benötigen. Die Fans können vor allem in den Partien in der OPEL ARENA unheimlich viel zum Erfolg beitragen, weswegen wir auf ein volles Haus hoffen.

Das komplette Interview mit Stefan Bell gibt es im "Nullfünfer" zum Heimspiel am kommenden Sonntag (15:30 Uhr) gegen Darmstadt 98 in der OPEL ARENA.