Eine vierfarbbunte Tradition

Freitagabend, Flutlicht, Fastnachtsheimspiel! Heute Abend (20.30 Uhr, live auf DAZN & 05ER.fm) empfängt der 1. FSV Mainz 05 in der MEWA ARENA Bayer 04 Leverkusen. Seit nunmehr sechs Jahren veranstalten die Rheinhessen rund um die fünfte Jahreszeit ein Heimspiel unter diesem Motto, in dem stets ein eigens designtes Sondertrikot zum Einsatz kommt. Punkte und Glück hat es dem FSV nicht immer gebracht, wie der Rückblick auf die vergangenen Jahre zeigt: Auf zwei Siege, ein Unentschieden sowie drei Niederlagen kommen die 05ER von 2016 bis heute.

Zum 111-jährigen Jubiläum riefen die 05ER in der Saison 2015/2016 den Fastnachtsspieltag ins Leben und liefen am 19. Spieltag schließlich in eigens entworfenen Sondertrikots auf. Das ursprüngliche Trikot-Design wurde leicht abgewandelt: Das FSV-Logo schmückte nun eine Mainzer Narrenkapp und die Ärmel wurden in den typischen Fastnachtsfarben rot, weiß, blau und gelb gehalten. Auf dem Platz sollten die Trikots Glück bringen. Die Rheinhessen, vor dem Spiel auf dem achten Tabellenplatz, hatten im Freitagabendspiel den Vierten, Borussia Mönchengladbach, zu Gast und gingen früh in Führung. Nach Vorarbeit von Jairo Samperio sollte Christian Clemens mit seinem – wie passend – elften Treffer in seinem 100. Bundesligaspiel nach etwas mehr als zwanzig Minuten zum Matchwinner für das Team des damaligen Cheftrainers Martin Schmidt werden.

Auch in der darauffolgenden Spielzeit kamen die 111-Jahre-Trikots noch einmal zum Einsatz – dieses Mal allerdings, ohne den Rheinhessen drei Punkte zu bescheren. Am 21. Spieltag der Saison 2016/2017 empfingen die 05ER, damals auf Tabellenplatz 12, den auf dem Relegationsrang stehenden SV Werder Bremen. Am Ende entschieden zwei Standardsituationen das Duell zugunsten der Gäste: Der heutige Nationalspieler Serge Gnabry per Kopf und Kapitän Thomas Delaney mit einem Traum-Freistoß brachten die Hanseaten bereits im ersten Spielabschnitt auf Kurs. Die vor allem in den ersten 45 Minuten zu blass gebliebenen 05ER konnten den Rückstand in der zweiten Halbzeit schließlich nicht mehr aufholen. 

In der Spielzeit 2017/18 traf der FSV am 21. Spieltag in frisch entworfenen Fastnachtstrikots auf Rekordmeister FC Bayern München. Die Narreknkappe auf dem FSV-Logo war geblieben, das Ärmel-Design in den Mainzer Fastnachtsfarben im Vergleich zu den Vorjahren etwas schlanker gestaltet. Punkte bescherten die Jerseys den Mainzern aber erneut nicht. Trotz eines leidenschaftlichen Auftritts und einigen aussichtsreichen Möglichkeiten setzte sich das Team aus München nach Toren von Franck Ribéry und James Rodriguez mit 2:0 durch. 

Die zehnte Saison Bundesliga-Fußball in Serie nahmen die 05ER zum Anlass, die Erinnerung an ein unvergessenes Kulttrikot aus den 90er Jahren im Karo-Muster aufleben zu lassen. Wie auch in diesem Jahr absolvierten die Rheinhessen das offizielle Fastnachtsspiel an einem Freitagabend gegen Bayer Leverkusen. Das Ergebnis fiel aus Mainzer Sicht, trotz eine teils furiosen Duells, ernüchternd aus: Mit zwei Treffern und zwei Vorlagen führte ein blendend aufgelegter Julian Brandt die Gäste zum 5:1-Auswärtserfolg in Mainz. Ein 05ER dürfte die Partie allerdings trotzdem in besonderer Erinnerung behalten: Leandro Barreiro feierte damals sein Bundesliga-Debüt für den FSV. 

Deutlich unspektakulärer verlief hingegen das Fastnachtsspiel der Saison 2019/20. Am 22. Spieltag war der FC Schalke 04, damals Tabellensechster, zu Gast beim FSV, der fünf Punkte vor den Abstiegsrängen auf Platz 15 stand. Gegen die Knappen hatten die 05ER damals zwar auch Chancen auf den Sieg, konnten nach einer aussichtsreichen Möglichkeit von Schalkes Weston McKennie kurz vor Abpfiff aber am Ende mit dem Punktgewinn gut leben. Für die Rheinhessen war es die erste Punkteteilung der Saison. 

Mit dem Rücken zur Wand standen die 05ER im vergangenen Jahr vor dem Fastnachtsheimspiel. Nach 19 Spieltagen hatte man gerade mal zehn Punkte einfahen können und damit als Tabellen-17. bereits sieben Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz. Entsprechend kämpferisch traten die Rheinhessen im Duell mit Union Berlin auf. Zahlreiche Zweikämpfe, kleinere Fouls und Spielunterbrechungen prägten die Partie, in der die Mainzer die einzige Großchance des ersten Spielabschnitts zum Siegtreffer nutzten: Nach Foulspiel von Nico Schlotterbeck an Karim Onisiwo traf FSV-Kapitän Moussa Niakhaté per Strafstoß zum letztlich verdienten und überaus wichtigen 1:0-Heimsieg.