Spielbericht 16.12.2017 - 00:00 Uhr
Freis Last-Minute-Tor lässt 05er jubeln
Durch einen Last-Minute-Punch von Fabian Frei hat der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag zum Hinrunden-Abschluss ein 2:2 (0:2)-Unentschieden beim SV Werder Bremen erkämpft. Dabei präsentierten sich die Mainzer in der Anfangsphase bei den Gegentoren von Philipp Bargfrede (2.) und Ishak Belfodil (17.) zwei Mal zu unaufmerksam und liefen früh einem Rückstand hinterher. Der eingewechselte Robin Quaison konnte nach dem Seitenwechsel verkürzen (70.), bis Frei in der dritten Minute der Nachspielzeit zuschlug und alle Rot-Weißen zum letzten Mal im Jahr 2017 in der Bundesliga jubeln ließ. Sandro Schwarz hatte sein Team nach dem 0:2 gegen Borussia Dortmund auf vier Positionen verändert. Für Jean-Philippe Gbamin, Suat Serdar (beide angeschlagen), Robin Quaison und Emil Berggreen begannen im 4-2-3-1-System an der Weser Levin Öztunali, Pablo De Blasis, Gerrit Holtmann und Yoshinori Muto.
Das Spiel im hohen Norden war kaum angepfiffen, da hatte der FSV auch schon den frühen Schock in Form des 0:1 durch Philipp Bargfrede zu verdauen. Der Mittelfeldspieler hatte in der Zentrale zu viel Raum und zog aus 20 Metern trocken in die linke Ecke ab, Robin Zentner war gegen diesen unbedrängten Abschluss vollkommen chancenlos, die Defensive im Tiefschlaf (2.). Schlechter hätte die Partie aus 05-Sicht kaum beginnen können. Dennoch ließen die Mainzer die Köpfe nicht hängen und hätten nur vier Minuten später zurückschlagen können, als Öztunali Pech hatte, dass sein Flatterball von der Strafraumgrenze nur die Unterkante der Latte traf (6.). Im Gegenzug verhinderte Zentner dann bei einem Fernschuss von Florian Kainz das mögliche zweite Gegentor und lenkte das Leder über den Querbalken (7.). Trotz der deutlich größeren Spielanteile auf Seiten des FSV blieben die Gastgeber in dieser Anfangsphase das effektivere Team. Einem Bremer Freistoß folgte nach 17 Minuten ein Querschläger im 05-Strafraum, Ishak Belfodil schaltete am schnellsten und köpfte per Bogenlampe zum frühen 2:0 ein, dem Kainz nur vier Minuten später nach einem Konter beinahe den dritten Treffer folgen ließ. Hier war Zentner aber wieder zur Stelle (21.).
In einer ausgeglichenen Partie hatte der FSV die Anfangsphase durch Unachtsamkeit in der Defensive hergeschenkt und hatte Glück, dass Zentner auch gegen Maximilian Eggestein die Oberhand behielt, als dieser aus zehn Metern freistehend zum Abschluss kam (26.). Dennoch hatten auch die Mainzer weiter ihre Gelegenheiten und viel Pech, dass Werder Schlussmann Jiri Pavlenka nach 34 Minuten auf Betriebstemperatur angelangt war. Nach einer schönen Hereingabe von Danny Latza nahm De Blasis den Ball direkt, doch Pavlenka lenkte den Ball per Fußabwehr über die Latte des Bremer Tores.
Schwarz stellt um
So gingen die Mainzer mit der Bürde des 0:2 in den zweiten Durchgang, zu dessen Beginn Schwarz auf eine 4-1-3-2-Grundordnung umstellte. Torjäger Emil Berggreen kam neu in die Partie und Fabian Frei nahm die vakante Position von Leon Balogun in der Innenverteidigung ein. Berggreen und Muto agierten fortan als Doppelspitze. Die erste Chance nach Wiederbeginn ließ so auch nicht lange auf sich warten. Holtmann tankte sich über die linke Seite durch, legte zurück, doch sowohl Öztunali als auch Muto agierten vor dem Tor zu zögerlich, so dass die Werderaner in höchster Not klären konnten (49.). Trotz diesen stürmischen Wiederbeginns tat sich in der Folge zunächst wenig vor beiden Strafräumen. Ein Distanzschuss von Daniel Brosinski über den Querbalken nach 65 Minuten war noch das Gefährlichste, was die ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte zu bieten hatten. Da auch ein Kopfball von Latza den Werder-Kasten verfehlte, liefen die 05er dem Rückstand, trotz weit über 60 Prozent Ballbesitz zu diesem Zeitpunkt, weiter hinterher (66.). Nachdem der kurz zuvor eingewechselte Quaison nach 67 Minuten noch knapp per Distanzschuss scheiterte, machte es der schwedische Nationalspieler drei Minuten später besser, setzte sich nach Kopfball-Ablage von Berggreen energisch durch und netzte zum 1:2-Anschlusstreffer ein.
Die Mainzer waren wieder dran an zumindest einem Punktgewinn, kamen aber in der Folge selten gefährlich vor das Tor der Gastgeber. Vielmehr bewahrte Alexandru Maxim auf der Torlinie stehend die Mainzer nach einem Eckball der Bremer vor dem möglichen 1:3 durch einen Kopfball von Belfodil (82.). Trotz offensiver Ausrichtung blieben zwingende Aktionen vor dem Werder-Tor von Seiten der Mainzer in der Schlussphase lange aus. Alles deutete auf eine Niederlage hin, durch die die 05er auf dem Relegationsplatz hätten überwintern müssen. Dann kam die letzte Minute der dreiminütigen Nachmspielzeit, De Blasis bediente Frei und der Schweizer netzte ein. Einen wichtigeren Moment für seinen ersten Bundesliga-Treffer hätte der Schweizer sich wohl kaum aussuchen können. Dank des späten Ausgleichs halten sich die Mainzer nach 17 Punkten aus 17 Partien der Hinrunde über dem Strich und halten Werder Bremen auf Distanz. Am Dienstagabend im Achtelfinale des DFB-Pokals in der OPEL ARENA (Anpfiff: 18:30 Uhr) hat der FSV zudem noch die große Chance, im Duell mit dem VfB Stuttgart einen erfolgreichen Jahresabschluss vor heimischem Publikum zu feiern.