Frische und Leichtigkeit gesucht

„Die Ausgangslage ist uns völlig bewusst“, sagt 05-Coach Thomas Tuchel nach dem Spiel beim FC Bayern München und vor dem Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig. „Es ist gut, dass Braunschweig in Wolfsburg und gegen Schalke seine Konkurrenzfähigkeit nachgewiesen hat. Das relativiert die Favoritenrolle auf ein gesundes Maß.“ In der aktuellen Lage, dem Warten auf einen Dreier in der Liga und den vielen Verletzten, achtet Tuchel besonders darauf, „wer die Situation positiv für sich umdeutet.“ Bei der Betrachtung seiner Profis fragt er sich: „Wer bringt Frische, Leichtigkeit und Energie mit?“

Jetzt stehen richtungsweisende Partien für unsere Nullfünfer auf dem Programm. „Die nächsten zwei Spiele geben uns einen Aufschluss darüber, wo wir uns mittelfristig einpendeln. Wenn wir die gewinnen, dann wird Vieles leichter“, weiß Tuchel. Der 05-Coach ging am Dienstagmittag auch noch einmal auf jüngste Personalentscheidungen ein, begründete beispielsweise Elkin Sotos Nichtberücksichtigung in München: „Er war nicht im Kader, weil er mit der Nationalelf unterwegs war und keine Minute gespielt hat. Das war das Schlechteste, was ihm passieren konnte. Kein guter Zeitpunkt, wenn man Form und Fitness wiederfinden möchte. Ich konnte einfach nicht daraus ableiten, dass er bereit ist, in München zu spielen.“ Der Mainzer Trainer sehnt sich nach seinem Kolumbianer in Topform. Niki Zimlings Bankplatz hingegen war insbesondere taktisch bedingt. „Auf der Sechs hatte ich mich für Johannes Geis und Julian Baumgartlinger entschieden. Auf den Halbpositionen wollten wir Dribbler und Umschaltspieler haben“, so Tuchel.

Im Sturm durfte in der Allianz Arena Shawn Parker beginnen. „Aktuell hat Shawn den Vorteil, dass er unsere Spielweise kennt und er gut trainiert hat. Dani Schahin wollte ich unbedingt mitnehmen, weil er auf dem aufsteigenden Ast ist. Sebastian Polter hat auf eigenen Wunsch und unsere Ansage bei der U23 Spielpraxis gesammelt.“ Von den Qualitäten seiner Neuzugänge zeigte sich Tuchel weiter überzeugt. Den Vergleich mit Ádám Szalai findet der 05-Coach unpassend: „Es ist nicht fair, Polter und Schahin nach den ersten acht Spielen mit Ádám am Ende seiner Entwicklung bei uns zu vergleichen!“

Und auch für die Linksverteidiger fand Tuchel noch lobende Worte. Junior Diaz, der aufgrund Tuchels Bauchgefühl in München den Vorzug erhalten hatte, für seinen Einsatz in München: „Junior hat das sehr aufmerksam gemacht“, so Tuchel. Joo-Ho Park, der müde von der Länderspielreise mit Südkorea zurückgekehrt war, für seine bisherigen Saisonleistungen: „Ich finde, dass er seine Sache bei uns sehr gut macht. Es gibt keinerlei grundsätzliche Zweifel an ihm.“