Spielberichte 15.03.2025 - 17:36 Uhr
FSV erkämpft sich in Unterzahl einen Punkt
05ER gehen zweimal in Führung, müssen am Jubiläumsspieltag aber mit einem Remis gegen Freiburg leben

Einen wichtigen Zähler hat sich der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag im Jubiläumsheimspiel gegen den SC Freiburg gesichert. Trotz mehr als 45 Minuten Unterzahl - Dominik Kohr hatte kurz vor der Pause Rot gesehen - schnupperten die Gastgeber einen Tag vor dem 120. Vereinsgeburtstag bis kurz vor Schluss an drei Zählern. Letztlich reichten die beiden Treffer Jonny Burkardts und Andreas Hanche-Olsens aufgrund der Gegentore von Michael Gregoritsch und Lukas Kübler für ein leistungsgerechtes 2:2 (1:0), durch das das Rennen um die internationalen Ränge eine ganz enge Angelegenheit bleibt.
Bo Henriksen hatte im ersten Heimspiel seit drei Wochen der gleichen Elf, die beim 3:1-Erfolg in Mönchengladbach gestartet war, vertraut. Nicht im Kader stand indes Lennard Maloney aufgrund eines Infekts. Für ihn rückte Arnaud Nordin auf.
Bundesliga 2024/2025
26. Spieltag
1:0 Jonathan Michael Burkardt (34.)
1:1 Michael Gregoritsch (58.)
2:1 Andreas Schjölberg Hanche-Olsen (74.)
2:2 Lukas Kübler (79.)
Anstoss:
15.03.2025 | 15:30 Uhr
Stadion:
MEWA ARENA
Zuschauer:
33305
Aufstellung

1. FSV Mainz 05
Aufstellung:
Robin Zentner (27), Phillipp Mwene (2), Moritz Jenz (3), Kaishu Sano (6), Jae-sung Lee (7), Paul Nebel (8), Nadiem Amiri (18), Anthony Caci (19), Danny Vieira da Costa (21), Jonathan Michael Burkardt (29), Dominik Kohr (31)
Einwechslungen:
46. Andreas Schjölberg Hanche-Olsen für Phillipp Mwene
Bank:
Lasse Finn Rieß (1), Maxim Leitsch (5), Arnaud Dominique Nordin (9), Armindo Sieb (11), Hyunseok Hong (14), Nikolas Konrad Veratschnig (22), Andreas Schjölberg Hanche-Olsen (25), Silvan Dominic Widmer (30), Nelson Felix Patrick Weiper (44)
Trainer:
Bo Henriksen
SC Freiburg
Aufstellung:
Noah Atubolu (1), Philipp Lienhart (3), Patrick Osterhage (6), Maximilian Eggestein (8), Lucas Höler (9), Junior Chukwubuike Adamu (20), Kiliann Eric Sildillia (25), Matthias Lukas Ginter (28), Christian Günter (30), Vincenzo Grifo (32), Ritsu Dōan (42)
Einwechslungen:
46. Michael Gregoritsch für Junior Chukwubuike Adamu, 76. Nicolas Höfler für Maximilian Eggestein, 76. Lukas Kübler für Kiliann Eric Sildillia, 85. Jan-Niklas Beste für Vincenzo Grifo
Bank:
Lukas Kübler (17), Eren Sami Dinkçi (18), Jan-Niklas Beste (19), Florian Lorenz Müller (21), Nicolas Höfler (27), Jordy Makengo Basambundu (33), Maximilian Rosenfelder (37), Michael Gregoritsch (38), Johan Manzambi (44)
Trainer:
Julian Schuster
- 1. FSV Mainz 05
- Robin Zentner
- Phillipp Mwene
- Moritz Jenz
- Kaishu Sano
- Jae-sung Lee
- Paul Nebel
- Nadiem Amiri
- Anthony Caci
- Danny Vieira da Costa
- Jonathan Michael Burkardt
- Dominik Kohr
- Andreas Schjölberg Hanche-Olsen
- SC Freiburg
- Noah Atubolu
- Philipp Lienhart
- Patrick Osterhage
- Maximilian Eggestein
- Lucas Höler
- Junior Chukwubuike Adamu
- Kiliann Eric Sildillia
- Matthias Lukas Ginter
- Christian Günter
- Vincenzo Grifo
- Ritsu Dōan
- Lukas Kübler
- Jan-Niklas Beste
- Nicolas Höfler
- Michael Gregoritsch
120 Jahre FSV!

Kaum Chancen, dann trifft Burkardt vor Kohrs Platzverweis
Im Anschluss an eine beeindruckende Choreographie anlässlich des 120-jährigen Bestehens des FSV glich die MEWA ARENA einem Hexenkessel. Auf dem Platz brannten die Teams in den Anfangsminuten hingegen zunächst kein Feuerwerk ab, was angesichts der Defensivleistungen der letzten Wochen wenig überraschend kam. Die erste Chance sollten die Gäste haben, deren Kapitän Christian Günter es in der siebten Minute aus 14 Metern versuchte, der Ball landete jedoch auf dem Tornetz. Während die Gastgeber mehr vom Spiel hatten, ohne gegen tief stehende Breisgauer zwingend zu werden, wirkte der SCF in den ersten 20 Minuten gefährlicher, wenngleich auch Robin Zentner weitestgehend beschäftigungslos blieb. Die erste Halbchance für den FSV sollte sich Anthony Caci bieten, der nach einer Ablage Jae-sung Lees von der Strafraumgrenze zum Abschluss kam, seinen Schlenzer aber nicht auf das Gehäuse brachte (22.). Die Mainzer gaben nun aber, angetrieben von 30.000 stimmgewaltigen Mainzern auf den Rängen, immer mehr den Ton an. Chancenarmut herrschte im Duell zweier hochdiszipliniert auftretender Teams zwar weiter, die 05ER aber hatten sich die Führung nach einer guten halben Stunde durchaus verdient angesichts der bestenfalls halbgaren Offensivbemühungen des Tabellenfünften. DFB-Rückkehrer Nadiem Amiri bediente in Minute 34 Caci, der Franzose brachte den Ball flach und scharf ins Zentrum, wo Burkardt goldrichtig eingelaufen war und aus sechs Metern zum 1:0 vollendete - das bereits 15. Saisontor für das Eigengewächs.
Wer im Anschluss auf eine entspannte Schlussphase des ersten Durchgangs gehofft hatte, wurde enttäuscht. Und zwar, weil sich die 05ER einmal löchrig präsentierten in der Rückwärtsbewegung. Nach einer schnellen Umschaltaktion schickte Junior Adamu den ehemaligen Mainzer Lucas Höler, der nach einem leichten Zupfer Kohrs zu Fall kam und so am Torabschluss gehindert wurde. Zunächst entschied der Unparteiische Benjamin Brand auf Elfmeter und Gelb für den Verteidiger, musste seine Entscheidung nach einem Eingriff des Videoassistenten jedoch revidieren. Der Zuper des Mainzers hatte knapp vor der Strafraumgrenze stattgefunden, so dass die Entscheidung Freistoß für Freiburg und glatt Rot lauten musste. Bitter für den FSV, den Zentner beim anschließenden Freistoß Vincenco Grifos vor dem Ausgleich bewahrte, als er mit den Fingerspitzen zur Stelle war (44.). Trotz fünfminütiger Nachspielzeit tat sich danach bis zur Pause nicht mehr viel, der FSV führte, musste aber die zweite Hälfte in Unterzahl angehen.
Freiburg mit dem schnellen Ausgleich, doch der FSV kämpft sich zurück
Henriksen reagierte zur Pause mit der Einwechslung Andreas Hanche-Olsens für Phillipp Mwene. Während der Norweger ins Zentrum rückte, übernahm Paul Nebel den linken Flügel. Auf Seiten der Gäste kam Gregoritsch und ersetzte Adamu eins zu eins in der Spitze. Dass auf den FSV nun ein Kraftakt warten würde, war abzusehen. Doch die Gastgeber machten gleich nach Wiederbeginn deutlich, dass ihr Plan nicht war, den Bus vor dem eigenen Tor abzustellen, sondern immer wieder Nadelstiche zu setzen. Zunächst musste Zentner zwar zupacken, als er einen Gregoritsch-Kopball nach Flanke von Ritsu Doan übers Gehäuse lenkte (53.), drei Minuten später aber war es Burkardt, der es allein gegen drei versuchte, aus 20 Metern aber an Noah Atubolu scheiterte (57.). Der Torjäger hatte womöglich etwas überhastet, nach seinem Solo aber auch entkräftet, abgeschlossen und musste kurz darauf mit ansehen, wie der Freiburger Joker ungehindert zum Ausgleich einnicken konnte. Günter hatte von links geflankt, der Österreicher sich zwischen Moritz Jenz und Hanche-Olsen davon geschlichen und Zentner aus acht Metern keine Chance gelassen - 1:1 (58.). Nur fünf Minuten später konnte sich der FSV, dem in dieser Phase eine Auszeit gut getan hätte, bei seiner Nummer eins bedanken: Höler hatte nach einer Flanke ganz viel Zeit, sich die Ecke auszusuchen, scheiterte jedoch aus kurzer Distanz an einem Reflex Zentners (63.). In den folgenden Minuten befreiten sich die Mainzer dann wieder häufiger aus der Umklammerung des Gegners, der zeitweise ein Powerplay aufgezogen hatte. Und kam selbst auch mal wieder zum Abschluss, beispielsweise als Lee in Minute 66 in einer Hereingabe Amiris grätschte, den Ball nicht voll erwischte - vorbei.
Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem die Gastgeber nun wieder voll drin waren und sich der erneuten Führung annäherten: Zunächst landete ein Versuch Cacis nach Lee-Flanke zwar noch am Außennetz (69.), fünf Minuten später hatten sich die Rheinhessen Treffer Nummer zwei aber hart verdient und erarbeitet. Caci hatte den Ball nach mehreren abgewehrten Flanken präzise zurück ins Zentrum gebracht, wo Hanche-Olsen sich die Ecke aussuchen konnte und aus acht Metern per Kopf das 2:1 besorgte (74.). Das Comeback hatte sichtlich Kraft gekostet auf Mainzer Seiten, so dass das Beben in der Arena nur von kurzer Dauer sein sollte. Doan ließ in Minute 79 Jenz stehen und bediente den kurz zuvor eingewechselten Kübler im Zentrum, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste. Bitter zwar für die Mainzer, die nach einer packenden Schlussphase ohne die ganz großen Hochkaräter aber dennoch diesen einen Punkt mitnehmen sollten, dank dem sie den Gegner auf Distanz (weiter drei Punkte) halten. Während die Fans Team und Verein nach dem Schlusspfiff zurecht weiter feierten, war die Stimmung im Team zwiegespalten angesichts des verpassten, durchaus möglichen Drei-Punkte-Coups nach einem packenden zweiten Durchgang.
Belohnt wird der lange Auftritt in Unterzahl mit nun 45 Zählern aus 26 Partien, die weiter Rang drei bedeuten. Im Anschluss an die Länderspielpause sind die 05ER dann am Sonntag in zwei Wochen um 17.30 Uhr bei Borussia Dortmund gefordert. In der MEWA ARENA geht es am 05. April und dem Duell mit Holstein Kiel weiter.