Spielberichte 21.05.2023 - 23:57 Uhr
FSV geht gegen Stuttgart leer aus
Im letzten Heimspiel der Saison musste sich der 1. FSV Mainz 05 dem VfB Stuttgart am Sonntagnachmittag mit 1:4 (1:1) geschlagen geben. Die Gäste hatten die Partie in der MEWA ARENA nach der 05-Führung durch Marcus Ingvartsen gedreht, vor der Pause durch Wataru Endo ausgeglichen und nach dem Seitenwechsel durch Serhou Guirassy, Chris Führich und Tanguy Coulibaly für die Entscheidung gesorgt.
Fünf Veränderungen hatte Bo Svensson gegenüber der Niederlage in Frankfurt vorgenommen. Für den angeschlagenen Robin Zentner (nicht im Kader) gab Finn Dahmen seine Abschiedsvorstellung vor heimischem Publikum. Für den gesperrten Andreas Hanche-Olsen kehrte Dominik Kohr zurück ins Team, während Anthony Caci für Aarón auf dem linken Flügel übernahm. Zudem kam der zuletzt ebenfalls gesperrt fehlende Leandro Barreiro im Zentrum für Jae-sung Lee, während Geburtstagskind Aymen Barkok für Ludovic Ajorque in die Startelf rutschte. Kurz vor dem Anpfiff hatte der FSV zudem die Vertragsverlängerung mit Karim Onisiwo bekanntgegeben, der sein Team als Kapitän aufs Feld führen durfte.
Vor dem Spiel rund um die MEWA ARENA
Ingvartsen nutzt erste Chance
Die 05ER um den neuen Abwehrorganisator Kohr im Zentrum zeigten zu Beginn ein anderes Gesicht als in den Vorwochen, kamen gut in die Zweikämpfe und ließen zunächst nichts anbrennen. Selbst strahlten sie in den ersten 15 Minuten jedoch ebenfalls kaum Torgefahr aus, so dass das torlose Remis zu diesem Zeitpunkt ein gerechtes Resultat war bei sommerlichen Temperaturen auf dem Rasen der MEWA ARENA. Kurz vor der ersten Trinkpause der Partie sollte der FSV dann aber endlich auch offensiv scharf stellen: Zunächst schaltete sich Kohr energisch in einen Angriff mit ein und bediente Onisiwo, dessen Schuss aus der Drehung Fabian Bredlow auf Kosten der ersten Mainzer Ecke abwehren konnte (22.). Diese brachte Edimilson herein, der 05-Kapitän stand wieder im Fokus und brachte das Leder am zweiten Pfosten lauernd wieder vor das Tor ins Zentrum, wo Sturmpartner Ingvartsen gelauert hatte und aus knapp zwei Metern nur noch vollenden musste - 1:0 (23.). Es sollten für lange Zeit die einzigen nennenswerten Chancen dieser Begegnung bleiben, in der die Gäste zwar mehr Ballbesitz verzeichneten, mit dem sie jedoch herzlich wenig anzufangen wussten. Zu einer Halbchance kam kurz vor der Pause noch einmal Onisiwo, Anton Stach hatte fein vorbereitet, doch der Österreicher erwischte den Ball aus 14 Metern nicht voll, Bredlow war zur Stelle (40.). Der VfB seinerseits sollte fast im Gegenzug dann doch noch zuschlagen, als er erstmals halbwegs gefährlich vor dem 05-Gehäuse auftauchte: Nach einer Mainzer Ecke konterten die Gäste über Silas, dessen eigentlich schwache Hereingabe Edimilson in den Lauf von Endo klärte, der Dahmen, technisch sehenswert, von der Strafraumgrenze keine Chance ließ (41.). Mit dem für die Schwaben etwas schmeichelhaften Remis ging es kurz darauf in die Katakomben.
Bilder des Spiels
Stuttgart aus dem Nichts auf der Siegerstraße
Beide Teams kamen unverändert zurück, in beiden Strafräumen tat sich aber auch nach Wiederbeginn erst einmal wenig. In der 51. Minute wurde ein Stach-Schuss nach einer Hereingabe von Edimilson geblockt, doch auch dieser Abschluss fiel eher in die Kategorie halbgar. Näher dran am zweiten Treffer blieben auch in der Folge die 05ER, die es nach einer knappen Stunde wieder einmal mit einem Standard versuchten: Nach einem Foul an Onisiwo legte sich Edimilson den Ball auf links zurecht und überraschte Bredlow mit seinem scharfen Versuch auf den kurzen Pfosten, der Torhüter des VfB wehrte mit einem Reflex ab (59.). Das Tor machte dafür der Gast, der wenige Minuten später nach einem Eckball treffen sollte. Führich brachte den Ball mit Zug in den Fünfmeterraum, wo Guirassay völlig freistehend einnicken konnte (64.). Unmittelbar nach dem Gegentreffer reagierte Svensson erstmals und brachte Lee für Barkok in die Partie (65.). Ein Wechsel, der vorerst folgenlos bleiben sollte, weil viele Unterbrechungen echten Spielfluss verhinderten. Sechs Minuten später kam dann auch Ajorque, für Ingvartsen, doch das nächste Tor legten die Gäste nach, für die in der 78. Minute Führich erfolgreich war und so für die Vorentscheidung sorgte.
Der FSV versuchte sich noch einmal in die Partie zurück zu kämpfen und hatte in der 83. Minute gleich zweimal die Gelegenheit zu verkürzen, als Bredlow zunächst glänzend gegen Stach parierte und auch den Nachschuss von Ajorque abwehren konnte. Für die letzten Minuten brachte der 05-Cheftrainer noch Nelson Weiper und Aarón (in seinem letzten Heimspiel als 05ER) für Caci und Bell, Einfluss auf das Ergebnis sollten die Wechsel aber nicht mehr nehmen. Vielmehr fing sich der FSV noch einen weiteren Konter, den Coulibaly in der Nachspielzeit zum 4:1 vollendete. Unter dem Strich entführte der Abstiegskandidat die Zähler nicht unverdient aus Rheinhessen und kann sich am kommenden Wochenende aus eigener Kraft retten.
Durch die vierte Niederlage in Serie haben die Rheinhessen auch nach 33 Spieltagen 45 Zähler auf dem Konto und reisen am kommenden Samstagnachmittag (15.30 Uhr) zum Saisonfinale zu Borussia Dortmund.