Spielbericht 07.12.2019 - 00:00 Uhr
FSV in Augsburg mit erster Niederlage unter Beierlorzer
Nach zwei Siegen in den ersten beiden Partien nach seinem Amtsantritt musste Achim Beierlorzer sich mit dem 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag knapp mit 1:2 (1:1) beim FC Augsburg geschlagen geben. Die Führung von Levin Öztunali hatten dabei Marco Richter und der Ex-Mainzer Florian Niederlechner mit einem allerding äußerst fragwürdigen Foulelfmeter nach der Pause gedreht.
Gegenüber dem Derbysieg am Montag hatte Cheftrainer Achim Beierlorzer eine Veränderung vornehmen müssen: Für den angeschlagenen Kapitän Danny Latza (Rückenprobleme) durfte Eigengewächs Leandro Barreiro erstmals in dieser Saison von Beginn an ran.
Die 05ER waren in den ersten Spielminuten nicht auf der Höhe, die Folge gleich mehrere Gelegenheiten für die Gastgeber, in Führung zu gehen. In der zweiten Spielminute passte Jensen auf Vargas, der das Leder an den Innenpfosten verlängerte. Eine Minute später kam Richter nach einer Flanke von Max am zweiten Pfosten einen Moment zu spät und traf nur das Außennetz (3.). Wiederum nur 60 Sekunden später hinderte Kunde Malong dann den frei vor Robin Zentner auftauchenden Vargas in höchster Not am kontrollierten Abschluss (4.) und in Minute sechs köpfte der Angreifer nur knapp am Kasten vorbei. Der FSV hatte die turbulente Anfangsphase zunächst unbeschadet überstanden, hatte fünf Minuten später aber sein Glück für diesen Spieltag fast schon ausgereizt. Vargas erkämpfte sich den Ball von Öztunali, legte quer auf Richter, der jedoch aus zehn Metern das leere Tor nicht traf (11.). Eine unglaubliche Szene, der wenig später aus dem Nichts die Mainzer Führung folgte. Robin Quaison legte vor dem Strafraum quer auf Öztunali, der sich das Leder noch einmal vorlegte und mit dem linken Fuß humorlos über Koubek hinweg zum 1:0 aus Gäste-Sicht traf (15.). Die 05ER waren angekommen in der Partie und hatten auch die nächste Gelegenheit. Bei Aaróns Versuch aus 20 Metern war Koubek aber zur Stelle und konnte entschärfen (18.). Im direkten Gegenzug kam der ehemalige Mainzer Niederlechner aus der Drehung zum Abschluss, der Ball wurde aber zur sicheren Beute für Zentner.
Der FCA drängte gegen nun wacher agierende Gäste auf den schnellen Ausgleich. Niederlechner lief nach einer knappen halben Stunde auf Zentner zu, der jedoch nicht eingreifen musste, weil Moussa Niakhaté mit einer beherzten Grätsche den Schuss aufs Tor verhinderte (27.). Auch der FSV kam nun aber immer wieder in Abschlusssituationen. So rutschte Jean-Paul Boëtius der Ball nach feinem Zuspiel von Barreiro in der 29. Minute über den Spann. Auf der anderen Seite versuchte sich erneut Richter, setzte die Vargas-Rückgabe aus zehn Metern aber vorbei (32.). Bis zum Ende des ersten Durchgangs halten konnten die 05ER die Führung dennoch nicht. Vier Minuten vor der Pause spielte Niederlechner von der Grundlinie scharf vors Tor, wo Richter gar nicht anders konnte, als den Ball aus anderthalb Metern über die Linie zu drücken – 1:1 (41.). Mit dem Remis ging es wenig später in die Katakomben.
Zwei Wechsel, wenig Chancen und ein fragwürdiger Pfiff
Mit Beginn der zweiten Hälfte wechselte Beierlorzer gleich doppelt und brachte Daniel Brosinski und Taiwo Awoniyi für Barreiro und Karim Onisiwo. Zudem agierten die 05ER fortan statt mit einer Dreier- mit einer Viererkette. Deutlich stabiler als noch vor dem Seitenwechsel wirkte das zunächst. Torchancen gab es in den Anfangsminuten nach Wiederbeginn keine zu verzeichnen. Äußerst umstritten, was sich dann nach einer guten Stunde im Strafraum des FSV tat. Vargas kam im Laufduell mit Kunde aus unersichtlichen Gründen zu Fall und einen Freistoß zugesprochen. Die Entscheidung von Schiedsrichter Markus Schmidt wurde jedoch von Video-Assistent Martin Petersen überstimmt, das vermeintliche Foulspiel im Strafraum verortet. Es gab Elfmeter für Augsburg, obwohl ein strafbares Vergehen des Kameruners nicht zu erkennen war. Niederlechner war’s egal, er hämmerte das Leder aus elf Metern unter die Latte zur Augsburger Führung.
Erstmals gefährlich vor dem Augsburger Kasten wurde es nach dem Seitenwechsel in Minute 75, als ein abgefälschter Schuss von Edimilson Fernades auf dem Tornetz landete. Doch wo die ersten 45 Minuten noch reich an Torchancen gewesen waren, tat sich auch in der Schlussphase nicht viel mehr in beiden Strafräumen. Augsburg verwaltete und der FSV suchte die Lücke in der Defensive der Gastgeber. Sie sollte sich aber nicht mehr auftun, auch nicht nachdem Beierlorzer mit der Einwechslung von Ádám Szalai für Aarón alles nach vorne geworfen hatte. Vor dem Spiel der Herzen gegen Borussia Dortmund am kommenden Samstag in der OPEL ARENA haben die 05ER somit nach 14 Spieltagen weiterhin 15 Zähler auf dem Konto.