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Profis 30.10.2018 - 23:20 Uhr

FSV unterliegt Augsburg in der Verlängerung

05er kassieren späten Ausgleich und ziehen nach 120 Minuten den Kürzeren

Mit 2:3 nach Verlängerung musste sich der 1. FSV Mainz 05 am Dienstagabend in der 2. Runde des DFB-Pokals bei Liga-Konkurrent FC Augsburg geschlagen geben. 60 ganz starke Minuten und eine 2:1-Führung nach Treffern von Phillipp Mwene (20.) und Robin Quaison (45.) bis zur 86. Minute reichten dabei nicht, um ins Achtelfinale einzuziehen. Michael Gregoritsch ließ dem Eigentor von Stefan Bell zum 1:1 (40.) vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit das 2:2 folgen, bevor Caiuby in der 105. Minute einer umkämpften Partie mit zahlreichen Torchancen auf beiden Seiten die Entscheidung gelang.

Sandro Schwarz hatte kräftig rotiert am Dienstagabend, gleich sieben Veränderungen gegenüber der knappen Niederlage gegen Bayern München vorgenommen und u.a. Robin Zentner zur Mitte der Englischen Woche den Vorzug vor Florian Müller im Tor des FSV gegeben. Zudem feierte Alexander Hack sein Comeback und ersetzte in der Innenverteidigung den gesperrten Moussa Niakhaté, während Gatean Bussmann auf der linken Seite der Vierer-Abwehrkette für Aarón Martín zum Einsatz kam. Die Mittelfeld-Raute bildeten Jean-Philippe Gbamin, Phillipp Mwene, Alexandru Maxim und Robin Quaison, davor agierten Karim Onisiwo und Anthony Ujah als Doppelspitze.

Trotz der zahlreichen Umstellungen zeigten die 05er schon in den Anfangsminuten eine reife Spielanlage und hatten in der 11. Spielminute die erste Gelegenheit der Partie, als Quaison FCA-Schlussmann Andreas Luthe erstmals zum Eingreifen zwang. Die Gastgeber hatten auch in der Folge Probleme mit den guten Umschaltaktionen der Mainzer. Nach einer schönen Kombination über Quaison und Mwene bediente der Österreicher den Schweden, dessen Schuss aus 14 Metern jedoch über dem Querbalken landete. Erstmals gefährlich vor dem Tor des FSV wurde es nach 16 Minuten, als Raphael Framberger flankte, der Kopfball von Michael Gregoritsch aber ebenfalls über dem Kasten landete. Dennoch blieben es auch in der Folge die Gäste, die mehr Offensivakzente zu setzen wussten und sich vier Minuten später mit der Führung belohnten. Maxim ließ seinen Gegenspieler per Haken aussteigen, zog ab und die Parade von Luthe erwischte das Bein von Philipp Max, von wo der Ball Mwene vor die Füße tropfte, der nur noch abstauben musste. Es war gleichzeitig das erste Pflichtspiel-Tor für den Sommer-Neuzugang der 05er (20.). Und Mwene hatte dieser Treffer Appetit auf mehr gemacht, denn nur eine Minute später verfehlte er seinen zweiten Treffer nach schöner Einzelleistung nur knapp (21.).

Kurz darauf sollte es binnen Sekunden in beiden Strafräumen gefährlich werden. Denn zunächst zwang Hinteregger Zentner zu einer Glanzparade, und im Gegenzug landete ein blitzsauberer Konter über Brosinski, Mwene und Gbamin bei Ujah, dessen Abschluss in aussichtsreicher Position nicht zwingend genug war, um Luthe zu überwinden (22.). Nach weiteren Gelegenheiten für den Augsburger Caiuby (24., vorbei), Quaison (27.) und Onisiwo (38., ans Außennetz) fiel dann der etwas überraschende Ausgleich für die Hausherren. Eine Flanke von der rechten Seite landete beim am zweiten Pfosten lauernden Max, der den Ball scharf zurück vor das Tor brachte, wo Bell unglücklich ins eigene Tor abfälschte (40.). Geschockt zeigten sich die Mainzer von diesem Ausgleich aber keinesfalls – ganz im Gegenteil. Gleich mehrfach drängten sie vor der Pause auf die erneute Führung. Zwar scheiterten Onisiwo (43.) und erneut Mwene (44.) mit Versuchen im gegnerischen Strafraum an Luthe, der dann in der 45. Minute aber zum zweiten Mal geschlagen war. Bussmann hatte Quaison bedient, der sich aus 18 Metern Torentfernung durchsetzte und trocken gegen die Laufrichtung des Torhüters zur verdienten Pausenführung einschoss.

Hack verpasst Vorentscheidung

Nach der Pause bot sich dann zunächst ein ähnliches Bild wie vor dem Seitenwechsel, wenn auch Torchancen nun seltener waren. In der 54. Minute warf sich Hack in einen Schuss von Gregoritsch, acht Minuten später hätte der Innenverteidiger nach einer Maxim-Ecke selbst treffen können, scheiterte aber per Kopf aus acht Metern an einem starken Reflex von Luthe (62.). Ansonsten agierten die 05er aus einer stabilen defensiven Grundordnung heraus, verpassten es aber auch die sich nun zunehmend bietenden Räume zu nutzen, um die Führung auszubauen. Beinahe wären sie schon in der 78. Minute dafür bestraft worden, als Gregoritsch einen Kopfball nach Flanke von Framberger aus acht Metern nur knapp neben das Tor setzte.

Die Gastgeber warfen in der Schlussphase nun alles nach vorne: In Minute 83 landete ein abgefälschter Schuss von Joker Alfred Finnbogason neben dem Mainzer Tor, das nun zunehmend unter Druck geriet. In der 86. Minute fiel der Ausgleich dann auch, als Max das Leder erneut scharf vor das Tor brachte und Gregoritsch Zentner aus elf Metern per Direktabnahme keine Abwehrchance ließ (86.). Ein bitterer Ausgleich, der die 05er unverhofft in die Verlängerung dieses DFB-Pokal-Abends beförderte.

Caiuby mit der Entscheidung

Das erste Ausrufezeichen in dieser setzte Marco Richter mit einem Lattenkracher, Zentner wäre wohl machtlos gewesen (94.). Insgesamt wirkten die Gastgeber mit dem späten Ausgleich im Rücken zielstrebiger in diesem ersten Durchgang der Verlängerung. Auch ein weiterer Versuch von Richter in der 102. Minute landete nur knapp über dem Gehäuse. In dieser Phase war es fast ein eins-gegen-eins-Duell zwischen dem Augsburger Joker und Zentner, der einen Freistoß-Kracher in der 105. Minute über den Querbalken lenken konnte. Wenig später war dann aber auch Zentner erneut geschlagen. Framberger flankte und Caiuby drückte das Leder aus kurzer Distanz per Kopf über die Linie.

Zur zweiten Hälfte zog Schwarz dann seinen letzten Joker Mateta, der gleich für Belebung sorge sollte, als zwei Kopfbälle allerdings nur den Weg aufs Tornetz fanden (107. und 112.). Dem 3:3 am nähesten waren die 05er aber gewesen, als Luthe eine 20-Meter-Schuss von Boëtius gerade noch so zur Ecke abwehren konnte (111.). Auch wenn die Mainzer die letzten 15 120 packender Minuten dominiert hatten, blieb es danach beim 3:2 für den FCA, der die Partie gedreht hatte und so ins Achtelfinale des DFB-Pokals einzieht. 

FC Augsburg: Luthe – Gouweleeuw, Khedira, Hinteregger – Framberger, Max, Moravek (77. Götze), Koo (65. Richter), Gregoritsch – Hahn (74. Finnbogason), Caiuby (120. Danso)

Mainz 05: Zentner – Brosinski, Bell, Hack, Bussmann – Gbamin (106. Mateta), Mwene, Maxim (87. Boëtius), Quaison (78. Kunde) – Ujah, Onisiwo (90.+3 Öztunali)

Tore: 0:1 Mwene (20.), 1:1 (Bell, 40. Eigentor), 1:2 Quaison (45.), 2:2 Gregoritsch (86.), 3:2 Caiuby (105.)
Zuschauer: 15.363
Schiedsrichter: Manuel Gräfe