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Profis 20.08.2013 - 15:35 Uhr

Geduld auf dem Weg zum Erfolg

Nicolai Müllers Entwicklung kann Vorbild sein für Geis und Sliskovic

Petar Sliskovic hat seit seiner Rückkehr in 21 Spielen 20 Tore für die U23 erzielt.

Woche für Woche werden die Karten neu gemischt, trifft Thomas Tuchel aufs Neue seine Entscheidung für die Besetzung der 18 Plätze im Kader. Kein Weg führt für den Trainer aktuell an Nicolai Müller vorbei, der seine bestechende Form aus der Rückrunde nahtlos mit in die neue Saison gebracht hat. Aber auch das war nicht immer so, sondern ist das Ergebnis einer konsequenten Entwicklung und vor allem von Geduld, wie Thomas Tuchel unterstreicht. Denn: „Nicolai ist ein gutes Beispiel für einen Spieler, der zu uns kam und zunächst nicht gespielt hat. Bei aller Unruhe, die dann schnell im Umfeld entsteht, hat Nicolai uns und auf sich selbst vertraut. Er hat immer ausgestrahlt: „das wird schon“ und hat sich nicht verrückt machen lassen.“ Geduld hat er dabei auch gebraucht, im Vergleich zur allgemeinen Altersstruktur im Fußball habe er eine „verzögerte Entwicklung durchlaufen: Seine Schritte kamen immer etwas später, aber dafür kamen sie spektakulär.“ Inzwischen geht sein Wert „weit über das hinaus, was man in der Sportschau sehen kann. Nicolai kann viel mehr als nur den Ball in den Winkel zu hämmern, er arbeitet unglaublich gut gegen den Ball, hat eine enorme Laufstärke und unbändigen Siegeswillen.“ Das alles hat er sich mit Fleiß, bodenständigem Charakter und Selbstvertrauen erarbeitet, insofern „spielt er jetzt auch nicht über seinem Niveau, was er nicht halten kann. Sondern genau das ist inzwischen sein Niveau.“

Ein Beispiel, dem auch andere folgen können - nicht nur in der ersten Mannschaft: Petar Sliskovic kehrte nach Ausleihen zu Dynamo Dresden und St. Pauli an den Bruchweg zurück „und geht jetzt den Weg bei uns noch einmal von vorne.“ Dieser Weg beginnt für den Stürmer erneut in der Regionalliga-Mannschaft der Nullfünfer, wo Sliskovic seither 20 Treffer in 21 Spielen erzielte. Dass „Petar in der Regionalliga unterfordert ist“, ist auch für Tuchel kein Geheimnis, „aber nach zwei Ausleihen ohne echte Spielpraxis ist er natürlich nicht automatisch wieder Stürmer Nummer drei.“ Stattdessen kann auch sein Weg nur von Geduld getragen sein: „Petar wird immer ein Kandidat für unsere erste Mannschaft sein, aber der Konkurrenzkampf ist nicht kleiner geworden. Trotzdem will ich da überhaupt keinen Deckel drauf setzen.“

Johannes Geis ist zu seinen ersten Einsätzen bei den Profis schon gekommen. Alle drei bisherigen Pflichtspiele hat der Neuzugang aus Fürth bestritten, der seinen Trainer schon im Vorfeld seiner Verpflichtung mit seiner Art überzeugen konnte: „Fleißig, selbstbewusst, bescheiden, mit offenen Augen und Ohren“ hat Thomas Tuchel den 20-Jährigen kennen gelernt, der „schon ein paar Entwicklungs-Stufen in der Vorbereitung genommen hat.“ Jetzt gilt es, sich zu stabilisieren und die nächsten Schritte in Angriff zu nehmen: „Mit der bisherigen Entwicklung sind wir natürlich schon sehr zufrieden, aber wir sehen auch immer noch viel Potenzial und Luft, sich an unsere Spielweise anzupassen.“

Auch Malik Fathi hat seine Rolle in der Mannschaft gefunden, stand dank seiner engagierten Vorbereitung in jedem Pflichtspiel  im Kader und „passt auch menschlich hervorragend zu uns. Sportlich ist er ein absolut verlässlicher Backup für zwei Positionen.“

Ja-Cheol Koo, der zuletzt auch in Wolfsburg wieder gefragt war, hätte Thomas Tuchel „als Typen und auch mit seinen fußballerischen Qualitäten noch immer gerne bei uns, aber unser Bemühen um eine Verpflichtung erhöht auch intern wieder seine Wertschätzung. Einen Stammspieler vom VfL Wolfsburg können wir in Mainz nicht verpflichten, auch wenn der Spieler gerne zu uns kommen würde.“ Aber auch ohne weiteren Neuzugang steht für den Trainer am Wochenende wieder die schwere Entscheidung an, aus dem dichten Kader seine Auswahl zu treffen.