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Vorberichte 06.02.2020 - 16:36 Uhr

Geduld und defensive Stabilität

Beierlorzer: „Wenn die Balance stimmt, ist es ein Spiel auf Augenhöhe“ - 05ER optimistisch zum Auswärtsspiel bei Hertha BSC

Fünf Punkte trennen den 1. FSV Mainz 05 vor diesem 21. Bundesliga-Spieltag vom kommenden Gegner, der um zwei Plätze besser postiert ist in der Tabelle als die Mannschaft von Achim Beierlorzer. Der 05-Trainer geht die Aufgabe am Samstag (15.30 Uhr) im Auswärtsspiel bei Hertha BSC mit Respekt, aber auch viel Zuversicht an. Das Ziel nach den drei Niederlagen zum  Vorrundenstart: die zuletzt gezeigten Fehler abstellen, die erarbeiteten Dinge umsetzen. „Und in Berlin gewinnen. Das ist möglich“, sagte Beierlorzer in der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Anpfiff.

Die Voraussetzungen dafür, mit berechtigtem Optimismus ins Olympiastadion fahren zu können, muss das Team selbst schaffen. „Balance im Auswärtsspiel auf den Platz bringen, dass wir eine stabile Defensive gerade im Ballbesitz haben.“ Beierlorzer betonte dabei die Wichtigkeit der Restverteidigung. Ein Begriff, der Einzug gehalten in den Sprachgebrauch der Fußballer. „Das heißt, man achtet im eigenen Ballbesitz schon darauf, dass man die entsprechenden Spieler des Gegners zustellt. Das wird eine ganz wichtige Aufgabe für uns sein.“ Eine weitere Aufgabe, werde sein, das Geschehen variabel zu gestalten. Und Geduld aufzubringen, „weil sie ganz stabil geworden sind und verhältnismäßig wenige Gegentore kriegen. Wenn diese Balance stimmt, ist es ein Spiel auf Augenhöhe.“

Personelle Möglichkeiten

Und das, obwohl der Hauptstadtklub in diesem Winter dank der Finanzspritzen  von Investor Lars Windhorst personell zugelegt hat. Insgesamt soll die Hertha rund 77 Millionen Euro ausgegeben haben und verpflichtete die vier Profis Santiago Ascacíbar (VfB Stuttgart), Lucas Tousart (Olympique Lyon), der auf Leihbasis jedoch noch ein halbes Jahr beim französischen Spitzenklub bleibt, sowie Krzysztof Piatek (AC Mailand) und den Brasilianer Matheus Cunha.

Das von Jürgen Klinsmann trainierte Team lieferte zuletzt in den beiden Begegnungen gegen Schalke 04 guten Anschauungsunterricht der personellen Möglichkeiten, die der einstige Bundestrainer nun hat. Wobei die Berliner allerdings zu Hause nicht über ein 0:0 gegen Schalke hinauskamen und unter der Woche in Gelsenkirchen mit 2:3 im Pokal unterlagen.

„Ich würde sogar sagen, dass wir aus den beiden Spielen gegen Schalke viel mitnehmen können. Einmal spielte Hertha mit der Viererkette, im Pokal haben sie umgestellt auf Dreierkette. Das war schon eine Überraschung. Auf der anderen Seite wissen wir, mit welchen Spielern sie jetzt unterwegs sind, was sie zu leisten imstande sind. Zuletzt waren sie eher defensiver orientiert, nach dem Motto, die Null muss stehen und vorne wird dann schon etwas passieren. Das war jetzt in der ersten Hälfte gegen Schalke schon ein bisschen anders. Wir haben da sehr viele Erkenntnisse gewonnen“, sagte Beierlorzer.

Spannend sei nun die Frage, wie die Hertha im eigenen Stadion auftrete. Mit zwei Stürmer oder mit einer Spitze und zwei Außen? Unabhängig davon geht es für die 05ER darum, sich mal wieder ein Erfolgserlebnis abzuholen. „Niemand möchte verlieren, vor allem jetzt nicht einen weiteres Mal in Berlin“, sagte Beierlorzer. Defensive Stabilität, keine weiteren einfache Gegentore zulassen, fokussiert, konzentriert und verantwortungsvoll die Aufgabe angehen. Das sind die Aspekte, auf die es in Berlin ankommt für die Mannschaft.

Großer Konkurrenzkampf im 05-Kader

Personell sieht’s gut aus. Neuzugang Jeffrey Bruma hat die ganze Woche über trainiert und bietet sich nun als zusätzliche Option an. „Er hat von Anfang an gezeigt, dass er uns weiterhelfen kann. Jetzt müssen wir überlegen, wie wir es angehen wollen. Wir haben noch zwei Trainingseinheiten, um zu entscheiden“, so der Coach. Jeremiah St. Juste und Moussa Niakhaté haben mit einer guten Leistung gegen die Bayern in der Innenverteidigung ihren Hut ebenso in den Ring geworfen wie Danny Latza und Leonardo Barreiro auf der Doppelsechs. Der Konkurrenzkampf ist in allen Bereichen groß. „Das ist für uns erst einmal ganz wichtig, um in Berlin eine Top-Leistung abzurufen. Wer dann letztendlich spielt, das sehen wir dann“, erklärte der 05-Trainer.