Profis 01.12.2017 - 10:30 Uhr

Gefährliches Sturmduo

Beim 05-Gegner FC Augsburg sind Alfred Finnbogason und Michael Gregoritsch die Top-Scorer

Im Februar diesen Jahres behielten die 05er um Kapitän Stefan Bell gegen den FC Augsburg und Martin Hinteregger mit 2:0 die Oberhand.

Prognosen vor einer Bundesligasaison sind immer eine Sache für sich. Beim 1. FSV Mainz 05 kennt man das gut. Die Mannschaft ist in der Vergangenheit selten dort eingestuft worden, wo die 05er am Ende tatsächlich landeten in der Tabelle. Auch der FC Augsburg, Gegner am Samstag (15.30 Uhr) in der Opel Arena, ist bei den vermeintlichen Experten vor dieser Spielzeit ganz schlecht weggekommen. Der 13. der vergangenen Runde wurde allgemein als Abstiegskandidat gehandelt. Die Realität vor diesem 14. Spieltag sieht anders aus: Das Team des FCA steht mit 19 Punkten auf Platz acht. Weit weg von der Gefahrenzone.

Sicheres Mittelfeld, nur knapp hinter den Europaliga-Plätzen, die Augsburger übertreffen eindrucksvoll die Erwartungen. Manuel Baum, seit Dezember 2016 Cheftrainer beim Bundesligisten, beschäftigt sich allerdings, wie er in der Spieltags-Pressekonferenz sagte, wenig mit der Tabelle. "Ich schaue weder nach unten noch nach oben, sondern nach vorne", betonte der 38-Jährige. Er freue sich über die 19 Punkte, in den verbliebenen vier Begegnungen der Vorrunde sollten es aber möglichst noch ein paar mehr werden. Die nächste Gelegenheit, Punkte einzufahren, bietet sich nun in Mainz. Doch Baum weiß: "Das wird ein hartes Stück Arbeit." Denn die 05er sind nicht gerade der Lieblingsgegner des FCA. In den vergangenen sieben Bundesligaduellen gab es sechs Siege und ein Unentschieden für die Mainzer. In der OPEL ARENA war für die Augsburger seit dem 1:0-Erfolg im Jahr 2011, als der damalige Aufsteiger sein erstes Bundesligaspiel überhaupt gewann, nichts mehr zu holen. Die 05er gewannen seitdem alle fünf Heimspiele.

Umbruch im Sommer

Im Augsburger Kader hat sich seit der vergangenen Saison einiges verändert. Die Routiniers Halil Altintop (Slavia Prag), Raúl Bobadilla (Borussia Mönchengladbach) und Ex-Kapitän Paul Verhaegh (VfL Wolfsburg) verließen den Klub. Der frühere 05er Markus Feulner wechselte in die zweite Mannschaft, Mittelfeldmann Dominik Kohr zog es zu Bayer Leverkusen. Der Verein holte dafür unter anderem den österreichischen Nationalspieler Michael Gregoritsch vom Hamburger SV, Rani Khedira aus Leipzig, Marcel Heller vom Absteiger SV Darmstadt 98, den jungen Stürmer Sergio Córdova aus Venezuela, sowie Erik Thommy, der aus Regensburg zurückkam und zuletzt beim 2:1-Sieg gegen den VfL Wolfsburg sein Bundesligadebüt gab.

Der Respekt bei Sandro Schwarz vor dem kommenden Gegner ist jedenfalls groß. "Die sind gut, die Jungs", sagt der 39-Jährige. "Sie haben den Tabellenplatz völlig zurecht, weil sie es sehr gut machen über die ganze Saison hinweg." Die Handschrift des Trainers sei deutlich erkennbar. "Sie sind sehr aktiv in der Arbeit gegen den Ball, erkennen sehr gut Pressingsignale, haben normalerweise in der Grundordnung 4-2-3-1 im Anlaufen gespielt, auch schon geswitcht auf 4-4-2 mit aktiver Vorwärtsverteidigung und unterschiedlichen Höhen im Anlaufen. Sie halten das Ganze sehr kompakt und pflegen ein sehr schnelles Spiel in der Offensive, auch über zweite Bälle", fasst der 05-Trainer zusammen. "Und vorne haben sie mit Finnbogason und Gregoritsch zwei ganz gefährliche Stürmer. Vor allem Gregoritsch bewegt sich oft zwischen den Linien und in der Box." Der Ex-Hamburger und der isländische Nationalspieler erzielten bereits jeweils sechs Treffer. Die Augsburger sind zudem nach dem FC Bayern die Mannschaft in der Liga mit den meisten Flanken. Dabei tut sich vor allem Linksverteidiger Philipp Max hervor, der mit sechs Assists der beste Vorbereiter der Liga ist.

Flanken verhindern

"Da gilt es sehr wachsam zu sein, gerade im ersten Schritt Flanken zu verhindern, selbst aktiv zu sein in der Arbeit gegen den Ball, zweite Bälle zu gewinnen", sagt der 05-Coach. "Ich denke, es wird ein sehr zweikampfbetontes Spiel, auf das wir uns einstellen müssen, auch dass wir sehr gut in der Kontersicherung sein und die einfachen Ballverluste wie im Freiburg-Spiel komplett vermeiden müssen, weil der Gegner in der Lage ist, die Dinge in der Kontersituation auszuspielen."

Schwarz hat in der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel seinen Anspruch erklärt, die Heimserie gegen den FCA ausbauen und sich auf 18 Zähler in der Tabelle verbessern zu wollen. "Wir haben eine Entwicklung, wir sind besser als zu Beginn der Saison", so der Trainer. "Jetzt geht es auch darum, mehr Spiele zu gewinnen als zu Beginn der Saison. Das ist für uns der Antrieb, die Leistung fortzusetzen mit einem guten Ergebnis."