Spielbericht 21.03.2021 - 00:00 Uhr
Glatzel braucht nur 27 Sekunden: 05ER punkten erneut dreifach
Der 1. FSV Mainz 05 hat mit dem zweiten Sieg in Folge einen weiteren wichtigen Schritt im Abstiegskampf gemacht. Beim verdienten 2:1-Erfolg im Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim sorgte Startelfdebütant Robert Glatzel bereits in der ersten Minute für die Führung der 05ER, die sich auch vom Ausgleich durch Ihlas Bebou nicht aus der Bahn werfen ließen. Dominik Kohr erzielte noch vor der Pause den Siegtreffer für insgesamt überzeugend auftretende Mainzer, die in der zweiten Hälfte noch mehrere Chancen aus-, hinten aber mit jeder Menge Kampf und Überzeugung nichts mehr zuließen und nun nach 26 Spieltagen mit 24 Punkten auf dem 15. Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga stehen.
Svensson veränderte sein Team auf nur einer Position im Vergleich zum Heimsieg gegen den SC Freiburg. Glatzel durfte erstmals von Beginn an im Sturm für Ádám Szalai ran.
Und ebenjener Glatzel sorgte für einen perfekten Start der Rot-Weißen. Nach nicht mal einer halben Minute eroberte der 05-Angreifer den Ball kurz vor dem Strafraum der Gastgeber von Chris Richards, fand sich allein vor dem Tor von Oliver Baumann wieder und überwand den Hoffenheimer Schlussmann überlegt nach 27 Sekunden zur frühen Führung für die Gäste. Glatzel sorgte immer wieder für Unruhe in der letzten Reihe der TSG und hätte nach drei Minuten fast nachgelegt. Seine Abnahme nach einer Flanke von rechts konnte Baumann jedoch abwehren, die anschließende Ecke köpfte Jeremiah St. Juste knapp vorbei. Hoffenheim kam nach sechs Minuten zu seiner ersten Möglichkeit durch Bebou, doch der Angreifer der TSG kam nach einer Flanke nicht vollständig an den Ball (6.). Ein flotter Beginn zweier offensiv eingestellter Mannschaften, von denen die 05ER jedoch deutlich mehr Zweikämpfe für sich entschieden und nach vielen gelungenen Pressingaktionen in der gegnerischen Hälfte oft und schnell den Weg zum Tor suchten.
Bilder aus Sinsheim
05ER sorgen immer wieder für Unruhe in Hoffenheimer Defensive
Vor allem Glatzel war beteiligt, lief die gegnerische Defensive energisch an, setzte seinen Körper ein und hätte Jonathan Burkardt fast das 2:0 aufgelegt. Doch das FSV-Eigengewächs scheiterte mit seinem Versuch am per Fußabwehr stark reagierenden Baumann (18.). Die erste Hiobsbotschaft einer bis dahin fast perfekten ersten Hälfte mussten die 05ER nach 20 Minuten hinnehmen. Bei Danny da Costa hatte der Oberschenkel zugemacht, Daniel Brosinski ersetzte den Winterneuzugang auf der rechten Seite. Bis zur 39. Minute der Partie ließen die Rheinhessen keine Zweifel an ihrer verdienten Führung, indem sie Ballverluste der Hoffenheimer in gefährlichen Räumen provozierten, aufmerksam verteidigten aufmerksam und schnell in die Tiefe spielten. Doch eine Unachtsamkeit von St. Juste nutzten die Gastgeber zum Ausgleich von Bebou, der seinem Mainzer Gegenspieler bei einem langen Ball einmal entwischte und alleine vor Robin Zentner eiskalt einschießen konnte. Dass sich die Mainzer von Rückschlägen nicht mehr so schnell umwerfen lassen, zeigten sie keine zwei Minuten später. Eine von Brosinski kurz ausgeführte Ecke flankte Jean Paul Boëtius auf Kohr, der zu seinem ersten Treffer für den FSV und der erneuten Führung einköpfte, die auch bis zum Pausenpfiff Bestand hatte.
Personell unverändert ging es in die zweiten 45 Minuten, in denen die 05ER genauso intensiv in ihrem Spiel auftraten wie im ersten Durchgang und auch die erste Großchance verzeichnen konnten. St. Juste kam nahe des linken Fünfmeterraumecks zum Schuss, doch Baumann parierte erneut(52.). Um die laufintensive Spielweise fortsetzen zu können, brachte Svensson nach 64 Minuten mit Robin Quaison und Karim Onisiwo für Torschütze Glatzel und Burkardt zwei frische Offensivkräfte in die Partie. Und das Team des Dänen war auch in dieser Phase näher am dritten Treffer als die Gastgeber am Ausgleich, hatten die TSG, die mehr im Ballbesitz war, gut im Griff und setzten offensiv immer wieder Nadelstiche.
Effektivität als einziges Manko
Einzig die Effektivität in der Chancenverwertung war an diesem Sonntagnachmittag ausbaufähig, über ein drittes oder gar viertes Gegentor hätten sich die Hoffenheimer nicht beschweren können. Die 05ER blieben weiter dran. Quaison zögerte jedoch nach Pass von Onisiwo zu lange mit seinem Schuss, so dass noch ein Hoffenheimer Bein in aussichtsreicher Position dazwischen war (75.). Erneut Quaison hätte nach Pass von Leo Barreiro den Deckel auf die Partie machen können, doch sein Schuss und auch der Versuch von St. Juste nach der anschließenden Ecke gingen ebenfalls neben, beziehungsweise über das Tor der TSG (83.). Im Anschluss ließ der FSV mit harter Arbeit aber nichts mehr anbrennen und durfte nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Marco Fritz jubeln.
Weiter geht es nach der Länderspielpause (am Donnerstag, den 25. März testen die 05ER um 14 Uhr im Bruchwegstadion gegen den 1. FC Nürnberg) am Samstag, den 03. April (15:30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld.