Profis 21.04.2018 - 15:30 Uhr
Gleiche Tugend, ähnliche Spielweise
"Die Einstellung wird entscheidend sein", sagt Augsburgs Trainer Manuel Baum vor dem Duell mit den 05ern
In den vergangenen drei Spielzeiten war die WWK Arena in Augsburg ein gutes Pflaster für den 1. FSV Mainz 05. In der vergangenen Saison gelang den 05ern dort ein 3:1, im Jahr zuvor gab‘s ein 3:3 und davor einen Mainzer 2:0-Sieg. Das Ziel für das Auswärtsspiel am Sonntag (15:30 Uhr) beim FC Augsburg lautet, die positive Bilanz mit einem weiteren Erfolgserlebnis fortzusetzen und die Distanz zum Relegationsplatz zu vergrößern. Der Gegner seinerseits dürfte mit einem Dreier gegen die 05er den vorzeitigen Klassenverbleib feiern. "Die Einstellung wird entscheidend sein. Ich muss meiner Mannschaft nicht sagen, um was es geht, sondern sie wissen es und sind motiviert", sagte Manuel Baum in der Pressekonferenz vor dem 31. Spieltag.
Der Augsburger Trainer war am Montagabend beim 2:0-Sieg der 05er zur Gegnerbeobachtung in der OPEL ARENA und hat sich ein Bild von der Leidenschaft, der Kampfkraft und der Mentalität machen können, mit der die Mannschaft von Sandro Schwarz in dieser Endrunde an Stabilität gewonnen und ihre Situation im Abstiegskampf verbessert hat. "Ich habe sehen können, wie schwierig das Spiel am Sonntag werden wird", sagte der 38-jährige Fußballlehrer. "Mainz und Augsburg sind sich von der Art, wie sie spielen, sehr ähnlich. Beide Teams haben die gleiche Tugend. Mainz hat eine gute Mentalität und das Verhältnis zwischen Spielern, Trainern und Verantwortlichen ist gut. Der FSV kann hinten abwarten, aber auch hoch anlaufen und ist körperlich robust", so Baum, der zu Hause auf die Unterstützung der Fans setzt. "Wir brauchen einen Wechsel zwischen den Tribünen und dem Spielfeld. Außerdem wollen wir etwas zurückgeben und endlich wieder zu Hause gewinnen. Wir können drei Fliegen mit einer Klappe schlagen: die 40 Punkte eintüten, einen Heimsieg holen und den Klassenerhalt schaffen."
Ohne Finnbogason ging's weniger gut
Der FCA gehörte lange Zeit in dieser Saison zu den positiven Überraschungen. Die Mannschaft etablierte sich frühzeitig im gesicherten Mittelfeld und sammelte eifrig Punkte. Vor allem der Angriff funktionierte bestens. Das Offensiv-Duo Michael Gregoritsch und Alfred Finnbogason erzielte jeweils elf Treffer. Der isländische Torjäger zog sich jedoch Anfang des Jahres einen Sehnenriss in der Wade zu und hat seit drei Monaten kein Bundesligaspiel mehr absolviert. Das Fehlen des 29-jährigen könnte einer der Gründe dafür sein, dass der Klub, der aktuell bei 37 Punkten steht, nur eines der vergangenen neun Spiele gewann und die letzten vier Heimspiele verlor.
"Die Augsburger haben es über drei Viertel der Saison überragend gemacht. Sie waren lange Zeit zurecht die Überraschungsmannschaft zusammen mit Eintracht Frankfurt, weil sie es inhaltlich sehr gut hinbekommen haben“, sagte der 05-Trainer. "Wahrscheinlich, ohne es genau zu wissen, gab es das eine oder andere Spiel, in dem du gut spielst und das Ergebnis nicht ziehst, dazu kommt die Verletztenproblematik. Dann ist es völlig normal für eine Mannschaft wie die Augsburger, dass es solche Phasen gibt. Ich glaube, von 18 Bundesligateams geht es 17 eigentlich so, dass alle nach einer gewissen Konstanz suchen über 34 Spiele. Das ist relativ schwierig", so Schwarz.
Aktiv sein und Präsenz zeigen
"Momentan haben sie vielleicht eine weniger gute Phase, aber sie haben letzte Woche mit einer sehr guten kämpferischen Leistung in Wolfsburg den Punkt geholt. Wir wissen, dass sie in der Heimtabelle 15. sind. Sie wollen jetzt die 40 Punkte voll machen. Darauf gilt es sich einzustellen. Grundsätzlich gehen wir von der bestmöglichen Leistung beim Gegner aus."
Sein Team werde am Sonntag alles dafür tun, mit derselben Energie, der Widerstandskraft und dem Behauptungswillen wie in den vergangenen Spielen aufzutreten. "Wir gehen mit einem guten Gefühl in diese Partie und werden versuchen, unsere Dinge auf den Platz zu bekommen. Wir wollen sehr aktiv sein in der Arbeit gegen den Ball, Präsenz zeigen, mit hoher Intensität agieren, griffig sein", betonte Schwarz.