Profis 12.07.2013 - 14:36 Uhr
Grenzerfahrung mit Lachen im Gesicht
Die 05er sind wieder im Flachland gelandet – Koch und Baumgartlinger berichten aus dem Wallis
![](/getContentAsset/61d9b831-5c9e-40d5-a1d8-1a31b894571a/1c457d02-c081-4a55-b6c8-5b026d97b66e/csm_01detail_185b2e_cff668bfe1.jpg?language=de-DE&vd=638653062598869480)
Vier Tage lang durften die Profis des 1. FSV Mainz 05 im Wallis die Schweizer Bergwelt in allen ihren Facetten erleben. Insbesondere von der physisch anstrengenden Seite – neben Klettersteigen und Canyoning stand am letzten Tag die Besteigung des 3021 Meter hohen Sparrhorns auf dem Programm. Abmarsch von der Belalp war um 4 Uhr in der Früh. Nichts für Langschläfer-Murmeltiere, aber ein tolles Erlebnis für die Profis des 1. FSV Mainz 05. Wir haben mit Julian Koch und Julian Baumgartlinger gesprochen und nach ihren Eindrücken befragt. Für den Neuzugang Koch waren die Tage im Wallis etwas ganz Besonderes und Unvergessliches. „Das war ein richtig geiles Erlebnis mit einer Menge Grenzerfahrungen. Wir mussten viel machen, klettern, Canyoning, viele Abgründe überwinden und überspringen, uns von steilen Wänden abseilen und bergwandern an Hängen, wo viele Schluchten an der Seite tief runtergingen. Mich hat das teilweise ein wenig Überwindung gekostet, denn ich habe ein kleines bisschen Höhenangst - aber Umdrehen ging ja nicht“, lacht Julian Koch. „So hatte jeder eigene Grenzen und Hindernisse zu überwinden, für einige war es die Höhe, für anderen die Sprünge. Aber wir haben alles geschafft – und das lag an der tollen Gruppendynamik.“ Die Bergwelt war für den gebürtigen Ruhrpottler absolut neues Terrain. „Die Landschaft, das Canyoning, wo wir uns abseilen mussten oder einen Bergfluss durchschwimmen, das war alles ganz neu für mich. Aber ich fand es echt klasse. Auch wenn mir bei den Höhen manchmal schon etwas mulmig geworden ist.“
Sein Namensvetter Julian Baumgartlinger hat als Österreicher schon reichlich Alpenerfahrung. „Ich kenne die Berge ja schon, aber für viele war die Alpenwelt absolutes Neuland. Aber eine ziemlich gute Sache – und vor allem mal was anderes und eine coole Abwechslung zum Fußballplatz oder zum Alltag in einer großen Stadt.“ Auch seiner Einschätzung nach hat das Teambuilding im Wallis eine große Herausforderung an das Team bedeutet, der sie sich dann aber zusammen gestellt haben. „Gut, ich hatte mit der Höhe kein Problem, für mich war das ein großer Spaß. Aber ich habe auch erlebt, dass einige etwas zu kämpfen hatten mit den Gegebenheiten. Doch am Ende hat jeder seine Ziele erreicht. Es war echt toll, dass sich alle gegenseitig so unterstützt haben. Auch dass man sich mal auf einer anderen Ebene erleben und austauschen kann, ist natürlich gut. Hier ging es mal nicht darum, auf dem Trainingsplatz Zweikämpfe zu gewinnen, sondern gemeinsam durchzuziehen.“
Koch, der erst vor wenigen Wochen nach Mainz kam, empfindet das positive Mannschaftsklima als eine echte Stärke dieses Teams. „Wir sind ein echtes Wir. Ich habe vorgestern mit Dani Schahin gesprochen, wir haben beide noch nie vorher das Gefühl gehabt, so schnell in der Mannschaft aufgenommen worden zu sein. Man fühlt sich gar nicht als neuer Spieler, sondern ist direkt im Kreis des Teams drin. Es gibt auch keine Grüppchen, sondern einfach nur eine große Mannschaft. Und das finde ich klasse.“ Bei den Aktivitäten im Wallis kam dieser Teamgeist den Jungs gut zu Pass. „Wir haben uns in der Gruppe gegenseitig geholfen und ermutigt, nicht aufzugeben. Auch wenn es manchmal echt anstrengend war, haben wir so alle gemeinsam durchgezogen. Wenn man dann am Ende oben gemeinsam am Gipfel steht, nach stundenlangem kraxeln, dann ist das schon ein tolles Gefühl.“
Und, wie fühlt man sich so nach vier aktiven und anstrengenden Tagen im Wallis? „Das hat alles natürlich viel Kraft gekostet. Nicht nur in den Muskeln, auch im Kopf, denn wenn neben einem tiefe Schluchten runtergehen, muss man bei jedem Schritt den man tut höllisch aufpassen, damit man nicht vom Berg fällt. Aber als wir am Ende in den Flieger nach Hause gestiegen sind, waren wir nicht nur müde, sondern hatten auch alle ein Lachen im Gesicht“, berichtet Koch, „diese Teamtage im Wallis waren echt eine großartige Erfahrung.“ Baumgartlinger pflichtet dem Verteidiger bei: „Ich glaube diese Sache macht uns nicht zu einer besseren Fußballmannschaft, aber solche Teamtage sind wichtig für die Gemeinschaft. Es hat eine Menge Spaß gemacht und ich denke es war für alle ein tolles, gemeinsames Erlebnis – ein ziemlich guter Einstieg in die Saison.“