Profis 31.03.2017 - 11:00 Uhr
Groß: "Ein extrem zweikampfbetontes Spiel"
Interview mit FCI-Regisseur Pascal Groß vor dem Auswärtsspiel der 05er in Ingolstadt
Im Sommer 2012 wechselte Pascal Groß vom Karlsruher SC zum damaligen Zweitligisten FC Ingolstadt und erlebte die Entwicklung des Klubs von einem Abstiegskandidaten in Liga zwei zum Bundesliga-Aufsteiger hautnah mit. In 150 Einsätzen für den FCI in den beiden höchsten deutschen Spielklassen hat der 25-jährige Mittelfeldspieler 14 Tore selbst erzielt sowie 36 vorbereitet. Nach dem souveränen Klassenerhalt in der vergangenen Saison stehen die Schanzer nun neun Spieltage vor Saisonende mit dem Rücken zur Wand und kämpfen gegen die 05er am Sonntagnachmittag (Anpfiff: 15:30 Uhr) auch darum, den Anschluss an den Relegationsplatz wiederherzustellen. Im Interview mit www.mainz05.de spricht Groß über die Chancen auf den Klassenerhalt, die Gründe für den Klassenkampf sowie über das Duell mit dem FSV.
Pascal, das zweite Jahr nach dem Bundesliga-Aufstieg wird häufig als die größere Herausforderung bezeichnet als die erste Saison im Oberhaus. Bei Darmstadt 98 und in Ingolstadt scheint sich das in dieser Saison, Stand jetzt, zu bewahrheiten. Zufall, oder ist da etwas dran?
Groß: Es scheint schon etwas dran zu sein. Mit der Aufstiegseuphorie fällt es Liga-Neulingen sicher etwas leichter. In dieser Saison werden wir definitiv nicht mehr unterschätzt und wenn dann nicht alles stimmt, kann es passieren, dass man Spiele verliert, die man in der vergangenen Saison noch für sich entscheiden konnte. Fest steht aber, dass noch alles möglich ist.
Neun Spieltage vor Saisonende beträgt euer Rückstand acht Zähler. Wie groß ist die Hoffnung, zumindest noch den Relegationsplatz erreichen zu können?
Groß: Sehr groß! Wir haben noch neun Partien vor uns, es geht gegen einige direkte Konkurrenten und in jedem Spiel können wir etwas holen. Wichtig ist, dass wir uns für gute Leistungen belohnen und schlichtweg öfter gewinnen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass uns das gelingt.
Du bist seit 2012 in Ingolstadt und warst ein wichtiger Teil des Teams, das sensationell den Bundesliga-Aufstieg gemeistert hat. Wie würde der Verein einen möglichen Abstieg verkraften?
Groß: Dafür bin ich der falsche Ansprechpartner und ich beschäftige mich ehrlich gesagt auch nicht damit. Ich kann nur sagen, dass sich dieser Verein in den letzten Jahren sensationell entwickelt hat und sicher noch nicht am Ende seines Weges ist. Doch, wie gesagt, spielt das für uns Spieler aktuell keine Rolle. Wir haben schließlich noch einiges vor.
Trotz guter Leistung seid ihr zuletzt auch in Dortmund leer ausgegangen. Warum gelingt es euch in dieser Saison zu selten euch zu belohnen?
Groß: Wenn es leicht wäre, eine Antwort darauf zu finden, würde es keine Verlierer mehr geben. Für uns ist es wichtig dranzubleiben und immer wieder aufzustehen. Wir müssen in den entscheidenden Situationen da sein, Tore machen, konsequent als Team verteidigen und wieder zu Null spielen. Das ist uns in dieser Spielzeit zu selten gelungen.
Nach der zweiwöchigen Länderspielpause trefft ihr am Wochenende auf Mainz 05. Woran habt ihr in dieser Zeit gezielt gearbeitet, um die kleine Chance auf den Klassenerhalt wahren zu können?
Groß: Leider waren einige Nationalspieler nicht da, aber wir haben eine gute Grundlage für die letzten neun Spiele geschaffen und sind topfit. Dafür haben wir hart gearbeitet, doch auch der Spaß am Fußball kam nicht zu kurz. Das ist auch wichtig. Wir sind gewappnet für die kommenden Aufgaben.
Auch die 05er befinden sich nach nur einem Punkt aus den letzten drei Partien im Kampf um den Klassenerhalt, haben nur zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. Was für eine Partie erwartest du am Samstag zwischen zwei Teams, die aus Ergebnis-Sicht zuletzt negative Erfahrungen sammeln mussten?
Groß: Ich denke, uns erwartet ein extrem zweikampfbetontes Spiel, denn jeder weiß, um was es geht. Es ist gut möglich, dass es spielerisch keine Spitzenpartie wird. Es geht um Laufbereitschaft, Kampf und Kleinigkeiten, die am Ende den Unterschied machen werden.