Vorberichte 27.02.2020 - 15:00 Uhr
Grundprinzip: "Alles investieren"
05ER empfangen am Samstag Tabellenschlusslicht Paderborn & stehen vor wegweisenden Wochen
Nach dem Ende der fünften Jahreszeit beginnt für den 1. FSV Mainz 05 nun die heiße Phase im Kampf um den Klassenerhalt. Zehn Spiele stehen noch auf dem Terminplan, die nächsten drei davon sind Duelle mit direkten Konkurrenten. Wie die Partie am Samstag (15.30 Uhr) in der OPEL ARENA gegen den SC Paderborn. "Obwohl sie Tabellenletzter sind, ist das eine Mannschaft, die uns alles abfordern wird", sagte Achim Beierlorzer in der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Anpfiff.
Am Aschermittwoch ist bekanntlich alles vorbei. Am Bruchweg jedoch begann an diesem Tag nicht nur die Vorbereitung auf das bevorstehende Heimspiel, sondern auch die Aufarbeitung der Fastnachtstage, an denen sich das 05-Team beim 0:4 in Wolfsburg sportlich schwach präsentiert hatte. Einige Spieler hatten zudem beim Rosenmontagszug auf den Motivwagen des Vereins geschwächelt und für Gesprächsstoff gesorgt.
"Mit aller Deutlichkeit"
Rouven Schröder ging am Donnerstag noch einmal darauf ein, weil es "den Verein berührt und weh getan hat". Vor allem auch deshalb, weil das Ganze die ansonsten positiven Rückmeldungen bei Mainz 05, wie der Verein das Thema Fastnacht bespielt habe, überlagert hat. "Das Verhalten einzelner Spieler war nicht positiv und nicht korrekt. Das haben wir mit jedem Einzelnen, den es betroffen hat, in aller Deutlichkeit besprochen", erklärte der Sportvorstand. Die entsprechenden Profis seien dabei selbst erschrocken gewesen, weil sie es gar nicht so wahrgenommen hätten. "Also, ich fand's toll", sagte Beierlorzer. "Es war mein erster Fastnachtsumzug, und der Austausch mit der Menge war unglaublich."
var vp_youtubeid = "kadAJSLmc_k"; var vp_filename = "";Nichtsdestotrotz haben Trainer und Sportvorstand klare Worte an die Mannschaft gerichtet, hauptsächlich über den schwachen Auftritt von Wolfsburg. "Wichtig ist, die Dinge klar zu benennen und schonungslos zu analysieren", sagte Schröder im Rückblick auf die Partie, "in der es Phasen gab, die nicht das Mainz 05 abbildeten, das wir uns vorstellen. In diesen engen Bundesligaspielen können wir uns solche Phasen nicht erlauben. Das haben wir klar angesprochen. Dass sie es besser können, wissen wir alle. Und wir haben den Anspruch, das Spiel am Samstag erfolgreich zu gestalten."
Deshalb sei es so wichtig, sagte der 05-Coach, die Stabilität zu erzeugen, die in Wolfsburg abhandengekommen sei. "Konstanz ist das große Zauberwort", betonte der 52-Jährige. "Auch wir hätten es uns gewünscht, dass die Stabilität, die wir in den ersten 15 Minuten noch hatten, fürs ganze Spiel gehalten hätte. Das ist uns leider nicht geglückt. Wir haben mit der Mannschaft besprochen, dass wir uns nicht durch Rückschläge aus dem Konzept bringen lassen dürfen. Wir müssen mehr investieren und dürfen nicht in eine solche Schockstarre verfallen, weil wir ein Gegentor kriegen. Das ist schon auffällig gewesen. Wir haben nun wichtige Spiele vor uns. Das nächste ist Paderborn. Da brauchen wir diese Stressfähigkeit, diese Frustrationstoleranz. Es kann immer passieren, dass Dinge nicht funktionieren. Dann dürfen wir aber nicht an Niveau verlieren und müssen weiter aktiv sein."
Mentale Stärke gefordert
Diese Thematik sei schon oft angesprochen worden, "aber wir wissen, dass wir das immer wieder gebetsmühlenartig wiederholen müssen. Immer wieder die Dinge ansprechen, die wichtig sind, um in der Bundesliga Spiele zu gewinnen. Wir sehen doch, wie diese Spiele auf die eine oder andere Seite kippen, da ist es extrem wichtig, mental stark zu sein. Diese Stärke versuchen wir stets in den Trainingseinheiten heraus zu kitzeln und in Gesprächen zu vermitteln. Denn das ist so ziemlich das wichtigste, was wir brauchen in unserer Situation", sagte Beierlorzer. "Wir haben am Schluss nicht mehr alles investiert, weil wir frustriert waren. Damit haben wir die Mannschaft natürlich konfrontiert. Das Grundprinzip heißt, in jedem Spiel ist erst einmal alles zu investieren, alles zu geben. Für uns, für den Verein, für die Fans."
Etwas, was beim kommenden Gegner in Fleisch und Blut übergegangen ist. "Paderborn hat zuletzt ganz deutlich gezeigt, wie sie unterwegs sein können, welche Art Fußball sie spielen. Sie haben damit Bayern München am Rande eines Unentschiedens gehabt. Sie wollen immer ihr Spiel durchziehen, immer spielerische Lösungen suchen, machen das absolut strukturiert, setzen den Gegner immer wieder unter Druck", hat Beierlorzer beobachtet. "Das kann ein richtiges Kampfspiel werden, in dem es ganz eng zugeht. Am Samstag darf deshalb kein Prozentpunkt fehlen bei uns."