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Profis 16.04.2018 - 09:30 Uhr

"Haben die Dinge selbst in der Hand"

Montagspiel in der OPEL ARENA: 05er können mit einem Erfolg über den SC Freiburg den Relegationsplatz verlassen

Bei der 1:2-Hinspielniederlage feierte Emil Berggreen sein Bundesliga-Debüt. ©rscp

Die Vorstellung, dass die Profis des 1. FSV Mainz 05 diesen 30. Spieltag der Bundesliga über das ganze Wochenende hinweg komplett ausgeblendet haben, um die Konzentration auf das eigene Heimspiel  am Montagabend (20:30 Uhr) in der OPEL ARENA gegen den SC Freiburg nicht zu stören, ist sicherlich absurd. "Wir müssen nicht so tun, als ob wir ab heute den Fernseher und den Internet-Zugang abstellen, uns keine Bundesligaspiele anschauen und uns uns dann am Montag treffen, ohne zu wissen, was war", sagte der 05-Trainer in der Pressekonferenz am Freitag. "Wir wissen komplett alles, wir kennen auch alle Konstellationen in den weiteren Spielen. Da müssen wir doch nicht drumherum reden. Wichtig ist aber nur eines", betonte Sandro Schwarz: "Wir müssen uns davon frei machen."

Das wird schwer genug, denn angesichts der Ergebnisse der Konkurrenz ist die Chance da, vor eigenem Publikum einen Etappensieg zu landen. Mit einem Erfolg gegen die Freiburger könnte die Mannschaft auf 30 Punkte kommen, damit erstmals seit dem 20. Spieltag den Relegationsplatz verlassen, den kommenden Gegner hinter sich lassen, ihr eigenes Polster nach unten auf acht und neun Zähler ausbauen. Das wäre ein großer Schritt weg von der direkten Abstiegsgefahr und würde vor den letzten vier Spieltagen einen Dreikampf mit dem Sportclub und dem VfL Wolfsburg einläuten. "Für uns gibt es nur einen Maßstab", so der 05-Trainer. "Wir haben die Dinge selbst in der Hand. Wir können etwas für unsere Lage tun, wenn wir unsere Leistung am Montag komplett abrufen. Wir haben vor, dieses Spiel zu gewinnen und müssen schauen, was wir auf den Platz bringen."

Emotionale Auseinandersetzung

In den beiden ersten Auftritten der selbst ausgerufenen Endrunde brachten die 05er einiges an Leistung auf den Platz. Sowohl beim 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach, als auch beim 1:1 in Köln fehlte nur das Quäntchen Glück und die nötige Effizienz im Angriff, um jeweils drei mögliche Zähler einzufahren. Doch die Basis stimmte. Die Arbeit gegen den Ball, Disziplin und Organisation im Defensivbereich, Laufleistung, Zweikampfstärke, mentale Härte, Behauptungswillen - das alles war vorhanden und soll in diesem Endspurt in der Liga auch nicht mehr verloren gehen. In Freiburg hat man die vergangenen Mainzer Vorstellungen natürlich beobachtet und ausgewertet. Der Trainer des Sportclubs rechnet mit einer äußerst emotionalen Auseinandersetzung.

"Sie stehen jetzt stabil, rennen, fighten und spielen auch Fußball", sagte Christian Streich, der von seiner Mannschaft vollen Einsatz verlangt. Ein Unentschieden würde den Gästen schon reichen, um die 05er weiterhin auf Distanz zu halten. "Aber mit dem Ansatz fahren wir da nicht hin. Diese Erfahrung und Abgezocktheit haben wir nicht. Wir fahren da hin, um zu gewinnen", betonte Streich in seiner Pressekonferenz am Freitag. "Wir müssen uns mental so frisch kriegen, dass wir Montagabend in den Kampf gehen können. Wir müssen alles aus uns rausholen, psychisch und physisch, und wir müssen die richtige Taktik wählen, die auf Mainz und auf unsere Situation passt."

Mit Torjäger und Standardstärke

Auch der 05-Trainer hat den Gegner genauestens analysiert. Schwarz geht dabei immer von der bestmöglichen Leistung aus, die ein Kontrahent abliefern kann. "Ihr Spiel ist sehr laufintensiv. Sie sind die laufstärkste Mannschaft, die bis zum Anschlag und darüber hinausgeht. Gefühlt sind es 120 Kilometer, die sie Woche für Woche abreißen. Sie betreiben ein sehr intensives Spiel, variieren in den Grundordnungen. Sie verteidigen sehr seriös und kompakt, sind aktiv in der Arbeit gegen den Ball und gut organisiert“, weiß der 05-Trainer.

Dazu kommt, dass der Sportclub mit Nils Petersen, der bisher 13 Treffer erzielte, einen echten Torjäger hat und zudem gefährlich ist mit Standardsituationen. "Da haben sie extrem viele Varianten. Darauf müssen wir uns einstellen."