Im "Flow" bleiben, in zweierlei Hinsicht

Neue Woche, neue Herausforderung: Nach dem dritten Auswärtssieg der Saison bei Borussia Mönchengladbach wartet auf den 1. FSV Mainz 05 bereits am Samstagnachmittag (15.30 Uhr, live auf SKY & 05ER.fm) das nächste Duell mit einem gut in die Saison gestarteten Kontrahenten (9 Punkte, 8:6 Tore), der zudem über reichlich "individuelle Klasse" verfüge, wie 05-Cheftrainer Bo Svensson im Rahmen der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Duell mit der TSG 1899 Hoffenheim am Donnerstagnachmittag betonte.

An dem Ort, wo sein Team in den letzten beiden Spieljahren die aus seiner Sicht "jeweils besten Auswärtsspiele der Saisons" (2:1 & 2:0) abgeliefert habe, wird das 05-Team am Wochenende von bis zu 4.000 Fans unterstützt. Während der Gästeblock seit Wochenbeginn restlos ausverkauft ist, sind Tickets für den benachbarten F-Block nach wie vor im Online-Ticketshop der TSG erhältlich.

Was dieser Support bedeute? "Die Unterstützung bringt sehr viel, das haben wir in jedem Spiel dieser Saison gemerkt. Auch, wenn wir auswärts in Unterzahl sind, dann ist das unser Block. Je mehr da sind, umso schöner. Das ist ein zusätzlicher Reiz für uns", kam Svensson ins Schwärmen. 

Kompakte Hoffenheimer mit weniger Risiko

Dass die Aufgabe im Kraichgau dadurch dennoch keinesfalls leichter wird für den FSV, der mit Auswärtssieg Nummer fünf in Serie einen Vereinsrekord aufstellen würde, musste Svensson indes nicht betonen. Die Hoffenheimer würden unter ihrem neuen Cheftrainer Andre Breitenreiter einen etwas anderen Spielstil verfolgen, kompakter agieren und seien sichtlich bemüht, weniger Gegentore zu kassieren: "Im Spielaufbau gehen sie weniger Risiko und attackieren auch mit weniger Spielern. Klar ist aber, dass sie über individuelle Klasse verfügen." Klasse, die vergleichbar sei mit der der Borussia, die der FSV am vergangenen Wochenende mit 1:0 hatte bezwingen können. "Wir werden an unsere eigenen Stärken glauben müssen, und dürfen nicht staunen, dass auch der Gegner Qualität mitbringt. Wir dürfen grundsätzlich nie das Selbstvertrauen verlieren, wenn Dinge mal anders laufen, als wir sie uns vorgestellt haben", fordert der Däne, der damit nicht zuletzt auf den am Ende in Überzahl noch einmal in Gefahr geratenen Erfolg in Mönchengladbach anspielte. 

Eine Problematik, an der es anzusetzen gelte: "In der Phase haben wir aufgehört, gezielt nach vorne zu spielen und die zuvor gezeigte Intensität auf den Platz zu bringen, die Zweikämpfe zu bestreiten. Das ist oft ein Phänomen, dass man dann vielleicht einen halben Schritt weniger macht. Wir haben nachgelassen."

Leistung als Schwerpunkt-Aufgabe

Während das Spiel in Gladbach mit dem Team naturgemäß längst aufgearbeitet ist, möchte das Trainerteam in der täglichen Arbeit und Analyse die Wahrscheinlichkeit erhöhen, an den erfolgreichen Saisonauftakt anzuknüpfen. Die Anforderungen an die Leistungen der 05ER stehen den stets angestrebten Erfolgserlebnissen dabei in nichts nach, wie der Ex-Profi erläutert: Die positive Auswärtsserie sei dabei kein zentrales Thema. "Es fühlt sich richtig gut an, auswärts zu gewinnen und mit den Fans zu feiern. Es ist aber nicht selbstverständlich und wir können es gut einordnen. Das ist intern kein großes Thema. Wichtiger ist der Flow in Sachen Leistungen. Das ist der Schwerpunkt in meinem Job. Wir wollen besser werden, unabhängig von der Punktzahl. Die inhaltliche Betrachtung gibt uns auf Dauer mehr Sicherheit, und wir kennen die Bereiche, in denen wir uns verbessern müssen. Gleichzeitig müssen wir die Fortschritte, die wir zuletzt wieder gemacht haben, bestätigen." Im Idealfall bereits vor tausenden lautstarken Mainzerinnen und Mainzern im Kraichgau.

Nicht zur Verfügung stehen wird Svensson bei der Reise in den Kraichgau nach wie vor Marcus Ingvartsen, während hinter den Einsätzen von Anton Stach (Hüftprobleme) und Jae-sung Lee (Schwellung im Fuß nach dem Gladbach-Spiel) Fragezeichen stehen. "Bei beiden werden wir", so der 05-Trainer, "das morgige Abschlusstraining abwarten müssen".