Profis 15.07.2020 - 14:00 Uhr
Im Konkurrenzkampf bestehen
Rückkehrer Holtmann und Abass erhalten Möglichkeit, in der Vorbereitung neu anzugreifen - Maxim bis Ende Juli in der Türkei aktiv
Rouven Schröder hatte bereits zum Saisonabschluss erklärt, es müsse sich niemand wundern, wenn die Trainingsgruppe, die Anfang August in die Vorbereitung startet, relativ groß werden würde. Denn der Transfermarkt, so der Sportvorstand des 1. FSV Mainz 05, sei in diesem Monat noch kaum in Bewegung. "Es gibt Gespräche, aber eigentlich sind das alles nur Updates", sagt Schröder. Bis zum Trainingsbeginn wird sich deshalb sowohl im Zugangsbereich als auch bei möglichen Abgängen wenig tun.
Jeffrey Bruma, der niederländische Innenverteidiger, der in der Rückrunde acht Spiele für die Mainzer bestritt, ist nach dem Ende seines Leihvertrages zum VfL Wolfsburg zurückgekehrt. Und auch Taiwo Awoniyi muss sich nach einem Jahr in Mainz wieder bei Jürgen Klopp in Liverpool zum Dienst melden. Der 05-Sportvorstand würde den kraftvollen Mittelstürmer unter Berücksichtigung gewisser Aspekte gerne behalten. Für den 22-jährigen Nigerianer dürfte das Anforderungsprofil im Kader des englischen Meisters im Moment zwar zu hoch sein. "Doch der Hebel ist nicht bei uns", erklärt Schröder. "Wir müssen unsere Gesamtkadersituation und das Budget durchgehen und beachten. Wir können uns vorstellen, dass es weiter geht, aber es hängt von Liverpool und von der allgemeinen Konkurrenz auf dem Markt ab, ob wir nochmal zusammen kommen."
Mit dem Verein identifiziert
Noch läuft der Spielbetrieb auf der Insel, und auch dort passiert transfertechnisch derzeit relativ wenig. Schröders Hoffnungen gehen dahin, noch einmal eine Ausleihe mit dem FC Liverpool vereinbaren zu können, denn "wir sind nicht in der Situation, eine hohe Ablöse zu zahlen". Awoniyi, der nach einer schweren Gehirnerschütterung im Heimspiel gegen den FC Augsburg die Saison vorzeitig beenden musste, hatte sich nach einem schwierigen Start zu einer festen Größe im 05-Angriff und zu einem wichtigen Faktor im Abstiegskampf entwickelt.
"Taiwo ist ein Spieler, der sich über alle Maßen mit dem Verein identifiziert und auch intern die Stimme erhoben hat. Das hat uns gezeigt, was für ein Mensch und Sportsmann er ist. Er war voll integriert und ist in jedem Training vorangegangen. Dieser Spieler ist eigentlich ein Mainz-05-Spieler. Das haben wir ihm auch gesagt: dass wir sehr zufrieden mit ihm sind, mit der Art und Weise, wie er sich hier eingebracht hat", so der Sportvorstand.
Holtmann und Abass greifen ein
Der bereits im Winter verpflichtete Dimitri Lavalée kommt neu hinzu zur Trainingsgruppe von Achim Beierlorzer. Von den sechs ausgeliehenen 05-Profis, die nach Mainz zurückkehren, werden Marin Sverko, Aaron Seydel und Ahmet Gürleyen zunächst der U23 zugeordnet. Gerrit Holtmann und Issah Abass starten mit dem Bundesligakader in die Vorbereitung. "Sie werden dort die Möglichkeit bekommen anzugreifen. Wir wollen sehen, wie sie sich entwickeln", betont Schröder. Allerdings werden beide sehr gute Leistungen abrufen und zeigen müssen, dass sie dauerhaft im Konkurrenzkampf bestehen können. Holtmann hat 24 Spiele für den abgestiegenen SC Paderborn bestritten als Sprinter auf der linken Seite. Abass hat beim FC Utrecht in der holländischen Eredivisie vor dem Saisonabbruch 15 Partien absolviert und muss sich als flexibler Mittelstürmer nun der Konkurrenz im Mainzer Angriff stellen.
Das Transferfenster ist in diesem Jahr coronabedingt bis zum 5. Oktober offen. Gut möglich, dass es für Holtmann und Abass, aber auch für Alexandru Maxim bis dahin noch einen Transfermarkt geben wird. Der vor wenigen Tagen 30 Jahre alt gewordene Rumäne spielt noch bis Ende Juli beim türkischen Klub Gaziantep FK, für den der Mittelfeldtechniker bislang sechs Tore sowie zwei Assists erzielt hat und fährt danach zunächst in den Urlaub. Die große Konkurrenzsituation im Mittelfeld spricht aktuell gegen eine Rückkehr Maxims in den 05-Kader. "Alex hat aber in der Türkei sehr gute Leistungen gezeigt, ist dort ein spielentscheidender Spieler und wird einen Markt haben", vermutet Schröder.