In Unterzahl ausgeschieden

Das Pokal-Heimspiel des 1. FSV Mainz 05 gegen den Zweitligisten TSV 1860 München begann vielversprechend. Der Elf von Martin Schmidt gelang in der Coface Arena eine frühe Führung. Statt die Weichen auf Sieg zu stellen, nahm das Unheil mit dem Platzverweis für Pierre Bengtsson seinen Lauf. Den Doppelschlag der Löwen in der 70. und 77. Minute konnten unsere Nullfünfer nicht mehr kontern, auch wenn sie in der Nachspielzeit dicht dran waren. So stand am Ende das Pokalaus.

Zu Beginn brauchten beide Teams ein paar Minuten, um sich zu sortieren. Gleich die erste Torchance verwerteten dann unsere Nullfünfer. Aus einer Standardsituation entsprang dieser Führungstreffer. Florian Niederlechner, der Ex-Löwe, wurde als Torschütze ausgerufen, vermutlich war aber Löwen-Kapitän Christopher Schindler noch dran. Einerlei. Mainz 05 war das frühe 1:0 gelungen (6.). Niko Bungert wäre dann nach Freistoß Nummer zwei, getreten von Danny Latza, beinahe das 2:0 gelungen (13.).

Unsere Nullfünfer bestimmten das Spiel, hielten die Gäste, die sich nicht einigelten, sondern mitspielten, vom eigenen Tor fern. Nach einem Zusammenprall mit Stefan Ortega mussten Florian Niederlechner und der Gäste-Keeper behandelt werden, konnten aber weiterspielen. Nicht weiter ging es für Daniel Brosinski, der sich rund zehn Minuten später am Fußzeh verletzte und humpelnd weichen musste (36.).

Zwischenzeitlich hatten Latza einen Kopfball vorbeigesetzt (29.), Leon Balogun noch einem Sololauf eine Ecke rausgeholt (34.). Richtig torgefährlich waren sie in dieser Phase nicht. Die Gäste starteten dann einen Konter, mit einem langen Ball wurde Krisztián Simon auf die Reise geschickt. Pierre Bengtsson berührte den Ungarn, der fiel und der Schwede wurde des Feldes verwiesen. Eine harte Entscheidung des Schiedsrichters (45.). Den nachfolgenden Freistoß schoss Michael Liendl übers Tor (45.+1) und ab ging es in die Halbzeitpause.

Nach Wiederanpfiff ging es nun für zehn Mainzer darum, gegen elf Münchner das Ticket für die nächste Pokalrunde zu lösen. Auch in Unterzahl bleiben unsere Nullfünfer spielbestimmend, hätten sich in der 51. Minute beinahe selbst in die Bredouille gebracht, dem Gegner mit zwei kleinen Fehlern eine Torchance ermöglicht, doch Stefan Mugosa – der allein auf Karius zulief – war aus Abseitsposition gestartet.

Die Partie spielte sich nun hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab. Ein Drehschuss von Niederlechner parierte Ortega sicher (66.). Mit Gonzalo Jara besetzte Schmidt nun die Linksverteidiger-Position neu, opferte dafür Yunus Malli (67.). Einen Abwehrfehler nutzten die Gäste dann zum Ausgleich: Mugosa vollstreckte zum 1:1 (70.). Damit war die Partie wieder komplett offen.

Doch es sollte noch schlimmer kommen: Flanke Daylon Claasen, Rubin Okotie sprang am höchsten und köpfte ein – 1:2 (77.). Auf der anderen Seite dann ein grober Schnitzer, Sertan Yegenoglu verbummelte den Ball, Niederlechner konnte aber kein Kapital daraus schlagen (80.). Mit der Einwechslung von Pablo De Blasis läutete Martin Schmidt die Schlussoffensive ein, die trotz einer dramatischen Schlussphase erfolglos blieb. In der Nachspielzeit kratzte Gary Kagelmacher einen Latza-Schuss von der Linie, die Fans hatten da bereits den Torschrei auf den Lippen. Auch bei der folgenden Ecke brannte es lichterloh im Gäste-Strafraum, der Ball wollte aber nicht über die Linie, immer war noch ein Löwen-Bein dazwischen. Schließlich war Schluss. Aus und vorbei für unsere Nullfünfer, die sich mit dieser bitteren Heimniederlage aus dem DFB-Pokal verabschiedeten.

1. FSV Mainz 05 – TSV 1860 München 1:2 (1:0)