Profis 26.10.2022 - 19:30 Uhr
Ingvartsen: "Dafür habe ich hart gearbeitet"
Der dänische Stürmer traf nach seiner Verletzung zuletzt in vier Pflichtspielen in Serie und hofft, den guten Rhythmus mit der Mannschaft mitzunehmen / Auch die WM-Teilnahme hat er noch nicht abgeschrieben
Es war die elfte Spielminute in der Partie gegen den 1. FC Köln, als die Mainzer Nummer elf per Elfmeter zum 1:0 traf. Im Duell der beiden Fastnachtshochburgen passte beim 5:0-Heimsieg am elften Bundesliga-Spieltag bereits drei Wochen vor dem 11. November aus Sicht der 05ER alles. Und auch für die Nummer elf des FSV persönlich, Marcus Ingvartsen, läuft es aktuell rund. Der Stürmer erzielte gegen Köln im dritten Bundesliga-Spiel in Folge den 1:0-Führungstreffer für den FSV und netzte zudem im DFB-Pokal beim VfB Lübeck. Vier Tore in vier Spielen: Diese Bilanz kann sich sehen lassen. Entsprechend groß ist Ingvartsens Anteil am jüngsten Aufschwung bei den Rheinhessen, die in dieser Saison noch keine Partie verloren haben, wenn der dänische Angreifer auf dem Feld stand. An die Leistungen der vergangenen Spiele will der FSV-Stürmer, der den Mainzern zuletzt mehrere Wochen verletzt gefehlt hatte, nun anknüpfen.
Mit Selbstvertrauen für die WM empfehlen
"Die vier Tore in vier Spielen sind wirklich gut. Es ist schön, so aus der Verletzung zurückzukommen, dafür habe ich hart gearbeitet. Das gibt natürlich Selbstvertrauen und ich hoffe, dass ich da weitermachen kann", hätte Ingvartsen nichts dagegen seine Torserie noch ein wenig auszubauen. Torgefährlich mache ihn aktuell besonders sein Abschluss und das Timing in der Box. "Da sehe ich meine Stärken, das kann ich ganz gut", erklärt der Däne bescheiden. Im Zusammenspiel mit den Flanken von außen passe es daher momentan.
Mit diesen Leistungen im Rücken, ist auch die WM wieder ein echtes Thema für den dänischen Stürmer, der darauf hoffen darf, mit seiner Nationalmannschaft nach Katar zu fliegen. "Das ist ein großes Ziel von mir. Ich habe jetzt noch ein paar Spiele Zeit bis zur Nominierung, danach werden wir sehen", will sich Ingvartsen in den kommenden Partien weiter in den Vordergrund spielen. Auch während der Verletzungspause sei das Turnier eine der Motivationen gewesen, schnell wieder auf den Platz zurückzukehren. "Ich hatte eine gute Vorbereitung, war wirklich bereit für die Saison. Durch die Verletzung musste ich dann erstmal wieder hart arbeiten, um zurückzukommen", blickt der 26-Jährige zurück.
Wichtige Treffer für den FSV
Die harte Arbeit hat sich gelohnt, denn die Rückkehr gelang: Im Heimspiel gegen Leipzig (1:1) stand Ingvartsen erstmals wieder in der Startformation, traf kurz vor der Pause zum 1:0 und startete somit seinen Tor-Lauf. "Das Tor hat mir das Gefühl gegeben, bereit für das nächste Spiel zu sein", erwischte der Däne einen schönen Start nach der Verletzungspause. "Jetzt bin ich wieder fit und hoffe, dass mein Spielrhythmus mit der Zeit noch besser wird. Vom Gefühl her waren die letzten Spiele gegen Bremen und Köln nochmal ein bisschen besser als gegen Leipzig", gibt der Stürmer Einblicke in den Comeback-Prozess.
In Bremen (2:0) erzielte Ingvartsen kurz vor dem Seitenwechsel den Führungstreffer und brachte den FSV gegen Köln früh auf die Siegerstraße. "Es ist immer wichtig, in Führung zu gehen", kennt der Stürmer die Bedeutung des ersten Tores im Spiel und freut sich, seinem Team in der jüngsten Vergangenheit häufig mit eben diesem geholfen zu haben.
Mainzer jetzt mit "gutem Rhythmus"
Aber auch insgesamt wirkt das Spiel der Mainzer mittlerweile runder als noch zu Beginn der Spielzeit, als man zwar ordentlich punktete, jedoch nicht immer vollends überzeugen konnte. "Unser Tempo und unsere Intensität sind höher als noch am Anfang der Saison. Mit dem Ball haben wir jetzt mehr Ruhe und auch das Gefühl im Team ist jetzt genau so, wie wir es haben wollen. Durch die letzten Wochen kommt nun auch noch viel Selbstvertrauen hinzu", nennt Ingvartsen einige Gründe für die verbesserten Auftritte seines Teams.
Mit einer starken Performance gelang den Mainzern am Freitagabend nun der erlösende erste Heimsieg. Man sei in dieser Spielzeit zwar auch auswärtsstark, müsse aber sehen, dass man zuhause so viele Spiele wie möglich gewinnt, weiß der Däne. Dabei kann sicherlich auch der "gute Rhythmus", den Ingvartsen seiner Mannschaft nach dem Spiel gegen den 1. FC Köln attestiert hatte, hilfreich sein.
Gegen die Bayern ist Geduld gefragt
Zunächst sind die 05ER am kommenden Samstag (15.30 Uhr, live auf SKY und 05ER.fm) aber wieder auswärts gefordert, leichter dürfte die Aufgabe in der Allianz Arena beim FC Bayern München jedoch nicht werden: "Bayern ist ein Top-Mannschaft, die gerne und viel den Ball hat", kennt Ingvartsen die Stärken des Rekordmeisters und erklärt, dass man geduldig bleiben müsse. "Wenn wir den Ball bekommen, müssen wir hellwach sein und mit Tempo und Intensität umschalten", sieht der Däne Chancen, den Münchenern besonders durch Kontersituationen wehzutun.