Profis 15.07.2021 - 17:50 Uhr
Lee: "Ein schlagkräftiges Argument"
Der 05-Neuzugang sprach in einer Medienrunde über den Wechsel nach Mainz und verriet, auf welchen Gegenspieler er sich besonders freut
Eine Wohnung in Mainz hat Jae-sung Lee zwar noch nicht gefunden, lange Eingewöhnungsmonate in seiner neuen Heimat befürchtet der Sommerneuzugang des 1. FSV Mainz 05 deshalb aber nicht, wie er in einer Medienrunde am Donnerstagnachmittag verriet. Schließlich kennt der Südkoreaner Deutschland inzwischen, spielte drei Jahre lang beim KSV Holstein Kiel und will sich nun bei den Rheinhessen erstmals in der Bundesliga beweisen. "Ich bin in Mainz sehr herzlich aufgenommen worden, alle sind sehr freundlich. Ich fühle mich sehr wohl hier", zog der variabel einsetzbare Offensivspieler eine erste positive Zwischenbilanz.
Mit 26 Jahren wagte Lee 2018 den Sprung aus der südkoreanischen K1-League, wo er 2015 zum Nachwuchsspieler des Jahres gewählt worden war, nach Norddeutschland zu Holstein Kiel. Nach drei erfolgreichen Jahren (48 Torbeteiligungen in 104 Pflichtspielen) und dem in der Relegation gegen den 1. FC Köln knapp verpassten Aufstieg mit den Störchen am Ende der vergangenen Saison, erfüllt sich für ihn mit dem Wechsel nach Mainz nun doch noch der Traum von der Bundesliga.
Mainzer Bemühungen tragen Früchte
"Natürlich war es auch Teil meiner Überlegungen, zu bleiben. Ich habe intensiv nachgedacht. Leider sind wir dann nicht aufgestiegen", erklärt Lee. Frei nach einem bekannten koreanischen Sprichwort - "am höchsten Punkt sollte man aussteigen können" – entschied sich der Angreifer dann, trotz namhafter Konkurrenz, für einen Wechsel nach Mainz.
"Bo hat mich direkt angerufen und sich intensiv um mich bemüht. Ich habe gespürt, dass Mainz mich unbedingt wollte - das war ein schlagkräftiges Argument", verdeutlicht der 28-Jährige die zentrale Rolle des 05-Cheftrainers, die ihn zu seiner Entscheidung geführt hatte. "Natürlich habe ich auch die starke Mainzer Rückrunde verfolgt und großes Potenzial gesehen, gemeinsam etwas zu erreichen. Das Vertrauen, dass mir entgegengebracht wurde, möchte ich nun zurückgeben. Ich werde einhundert Prozent geben, um die Vorgaben des Trainers auf dem Platz zu erfüllen."
Internationale Erfahrungen
Aktuell laboriert der Südkoreaner zwar noch an einer Verletzung, die er sich in einem Spiel mit der südkoreanischen Nationalmannschaft zugezogen hatte. "Es sieht aber so aus, als könne ich am Trainingslager teilnehmen und dort das normale Training absolvieren", äußert sich Lee zuversichtlich, spätestens bis zum Saisonstart wieder bei 100 Prozent zu sein.
Auch wenn die Bundesliga für die neue Mainzer Nummer sieben Neuland ist, mangelt es Lee nicht an höherklassiger Erfahrung. "Ich habe bereits im DFB-Pokal und in der Relegationsrunde gegen Bundesligisten gespielt." Dazu kommen 53 Länderspiele für die südkoreanische Nationalmannschaft, für die der 28-Jährige seit 2015 auf dem Platz steht und bereits achtmal traf. Bei der WM 2018 bestritt Lee sogar alle drei Gruppenspiele – unter anderem beim 2:0-Sieg gegen Deutschland stand er auf dem Platz - über die volle Distanz und sammelte wertvolle Erfahrungen auf höchstem Niveau.
Vorfreude auf die Bayern
Neben diesem Karriere-Highlight erinnert sich Lee gerne auch an sein erstes Spiel in Deutschland zurück, als es mit Kiel vor 60.000 Zuschauern gegen den Hamburger SV ging. "Das war sehr beeindruckend, so eine Atmosphäre habe ich davor noch nicht erlebt", erzählt der Südkoreaner. Auf Bundesligaspiele gegen den HSV muss der Neu-Mainzer zwar erst einmal verzichten, dafür warten mit dem BVB, RB Leipzig oder dem FC Bayern München andere attraktive Gegner.
Vor allem auf einen Spieler freue sich Lee dabei besonders: "Thomas Müller ist ein Spieler, den ich sehr gerne mag. Nach dem DFB-Pokal-Spiel mit Kiel gegen München wollte ich das Trikot mit ihm tauschen - die Bayern-Spieler waren aber sehr schnell verschwunden. Ich würde mich sehr freuen, noch einmal gegen ihn zu spielen."