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Spielbericht 15.09.2018 - 00:00 Uhr

Joker Maxim krönt packende Schlussphase!

05er fahren nach spätem Rückstand in der Nachspielzeit den zweiten Heimsieg ein

Nach einer über weite Strecken überlegen gestalteten Partie gegen den FC Augsburg und einer unfassbaren Schlussphase in der OPEL ARENA hat der 1. FSV Mainz 05 auch das zweite Heimspiel der noch jungen Saison für sich entscheiden können. In der 83. Minute gingen die Gäste durch Dong Won Ji in Führung. Doch die 05er kämpften sich dank einer überragenden Mentalitätsleistung zurück ins Spiel und drehten die Begegnung durch Treffer der beiden Joker Anthony Ujah (88.) und Alexandru Maxim (90.+1) zum verdienten 2:1 (0:0) gegen die bayerischen Schwaben.

Im zweiten Heimspiel der Saison hatte Sandro Schwarz sich wie schon beim Auftaktsieg gegen Stuttgart für eine 4-4-2-Grundordung entschieden. Dabei ersetzte Kapitän Niko Bungert Stefan Bell, der das Abschlusstraining nach einem Zusammenprall mit Verdacht auf Gehirnerschütterung hatte abbrechen müssen. Alexandru Maxim nahm nach seinem Startelf-Einsatz von Nürnberg auf der Bank Platz, für ihn kam das 18-jährige Eigengewächs Jonathan Burkardt zu seinem Bundesliga-Debüt.

Den ersten Aufreger im Spiel zweier Teams, die mit vier Punkten in die Saison gestartet waren, gab es bereits nach acht Minuten. Michael Gregoritsch schob nach Zuspiel von Martin Hinteregger zur vermeintlichen Gäste-Führung ein, doch nach Intervention des Video-Schiedsrichters nahm der Unparteiische Martin Petersen den Treffer zurück. Die Mainzer brauchten eine Weile, um in die Partie zu finden und näherten sich dem Tor des FCA erstmals in der 21. Minute an. Nach einer abgewehrten Flanke von Daniel Brosinski kam Burkardt frei an den Ball, traf das Leder aber aus zwölf Metern nicht voll. Die erste Halbchance erwies sich aber als Weckruf für die Gastgeber. Nur eine Minute später flankte Karim Onisiswo und Robin Quaison setzte das Leder aus fünf Metern freistehend über den Kasten (22.). Der FSV war in dieser Phase klar tonangebend und hatte auch die nächste Chance per Kopf. Jean-Philippe Matetas mit den Haarspitzen verlängerter Ball nach Flanke von Aarón Martín aus dem Halbfeld verfehlte den rechten Pfosten jedoch knapp (29.).

Die größte Gelegenheit im ersten Durchgang bot sich nur wenig später Quaison. Der Schwede setzte sich im Laufduell mit Hinteregger stark durch, zögerte dann aber einen Moment zu lang und scheiterte letztlich an FCA-Keeper Fabian Giefer (30.). Auch die letzte Chance einer von den 05ern nach verhaltener Anfangsphase dominant gestalteten ersten Halbzeit gehörte dem FSV. In der 44. Minute schaltete sich erneut Brosinski über den rechten Flügel ein, flankte auf Onisiwo, dessen Kopfball aber zu zentral auf das Tor kam, um Giefer vor ernsthafte Probleme zu stellen. Zwar klingelte es dann in der Nachspielzeit doch noch im Kasten der Gäste, auch diesem Treffer wurde jedoch aufgrund eines Handspiels von Mateta die Anerkennung verweigert (45.+2).

05er weiter überlegen

Auch mit Beginn des zweiten Abschnitts präsentierten sich die Mainzer als das gefährlichere Team. Burkardt spielte unmittelbar nach Wiederbeginn einen klugen Ball in den Rückraum, wo Ridle Baku lauerte, die Direktabnahme aber neben das Tor setzte (46.). Nach einer Ecke von Kunde Malong stieg vier Minuten später Moussa Niakhaté am höchsten, brachte das Leder per Kopf jedoch ebenfalls nicht im Kasten unter (50.). Danach waren mal wieder die Gäste an der Reihe, als ein Kopfball von Hinteregger nach Freistoß von Schmid das Tor der 05er verfehlte (54.). Sechs Minuten später musste Flo Müller dann erstmals eingreifen, als der Ex-Mainzer Ja-Cheol Koo den FSV-Schlussmann aus zehn Metern per Kopf prüfte (60.). Gefährlich blieben aber auch die Mainzer: Nur drei Minuten später rauschte ein 25-Meter-Kracher von Kunde knapp über den Querbalken (63.). Der FCA spielte wenig später einen Konter nicht sauber zu Ende, so dass der Versuch von Koo deutlich über dem Mainzer Kasten landete (67.).

In einer umkämpften Schlussphase musste dann Kapitän Bungert verletzungsbedingt raus, so dass auf Seiten der Mainzer ein weiterer Debütant aus dem eigenen Nachwuchs zum Zug kam. Ahmet Gürleyen nahm ab der 78. Minute den Platz an der Seite von Niakhaté in der Innenverteidigung ein. Joker Anthony Ujah hatte eine Minute später wie schon gegen Stuttgart das 1:0 auf dem Fuß, schoss aus dem Gewühl heraus aber einen Augsburger Verteidiger an. Weil der Treffer vorne einfach nicht fallen wollte, nutzte FCA-Joker Dong Won Ji auf der anderen Seite den Platz, den ihm die 05er bei einem Konter gewährten und traf aus 25 Metern unbedrängt zum 0:1 aus 05-Sicht (83.).

Ujah & Maxim schlagen zurück

Die Gastgeber warfen nun alles nach vorne. Onisiwo kam nach einer Flanke von Brosinski erneut per Kopf an den Ball, brachte jedoch nicht genügend Druck hinter den Ball – drüber (87.). Doch die nächste Chance sollte dann sitzen! Und wieder war es Joker Ujah, dem der später Treffer gelang. Aarón flankte, Giefer kam nicht richtig an das Leder und der Nigerianer drückte die Kugel aus zwei Metern per Kopf über die Linie. Der völlig verdiente Ausgleichstreffer für den FSV, der kurz darauf sogar hätte nachlegen können, als ein Zuspiel von Onisiwo auf Burkardt bei einem Konter eine Minute nach dem Ausgleich zu ungenau für den Debütanten geriet (90.). An den zweiten Mainzer Treffer, der in der Nachspielzeit noch fallen sollte, hatten danach wohl auch die größten Optimisten nicht mehr glauben mögen. Nichtsdestotrotz fiel er durch Joker Nummer zwei Alexandru Maxim. Der Rumäne behielt aus sechzehn Metern die Nerven und machte damit den zweiten Dreier der Saison perfekt – der Jubel unter gut 21.000 Zuschauern kannte keine Grenzen. Durch den Sieg haben die 05er nach drei Spieltagen und vor dem Duell bei Bayer 04 Leverkusen am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) sieben Zähler auf dem Konto und somit vier mehr als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison.