Profis 13.03.2019 - 14:00 Uhr
Kampf dem falschen Fuß
Kleine Fehlentscheidungen im Offensivspiel: Schwarz analysiert Probleme beim Verhalten im letzten Drittel, schaut am Abend Champions League und fordert Mut in München - Saison-Aus für Mwene, Pause für Holtmann
Der Wochenplan des kommenden 05-Gegners könnte gegensätzlicher zu dem der Mainzer kaum sein. Schließlich kämpft Rekordmeister FC Bayern München am Mittwochabend im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Liverpool um den Einzug in die Runde der letzten Acht Teams der Königsklasse. Für die Mainzer Profis hingegen begann die Woche am Dienstag mit einem Laktattest, aber auch mit zwei Hiobsbotschaften für Cheftrainer Sandro Schwarz.
Selbstverständlich, so Schwarz, werde er das vielbeachtete Duell zwischen dem deutschen Rekordmeister und dem Team von Jürgen Klopp, einem seiner bekanntesten Vorgänger im Amt am Bruchweg, am Abend vor dem Fernseher verfolgen. "Wir werden analytisch darauf schauen. Sicher können wir auch Erkenntnisse gewinnen, wobei die Partien in zwei völlig unterschiedlichen Wettbewerben nicht miteinander zu vergleichen sind." Viel wichtiger als die Erkenntnisse aus der Gegnerbeobachtung zur Halbzeit der Englischen Woche seien ohnehin die der vergangenen Partien in Berlin und gegen Mönchengladbach, auf die der Chefcoach anschließend einging.
Unnötige Niederlagen
"Wir haben in beiden Spielen wenige Torchancen hergegeben, uns aber auf der anderen Seite einfach zu häufig eigener Gelegenheiten beraubt", so Schwarz, der die Gründe hinterherschob: "Das Thema in der Videoanalyse war ganz klar die Präzsion im letzten Drittel. Häufig haben wir technisch zu unsauber agiert, falsche Entscheidungen getroffen, nicht diagonal weggespielt nach Balleroberungen. Manchmal reicht es schon, deinem Mitspieler in den falschen Fuß zu spielen, um Zug aus deinem Angriff zu nehmen. Das verdeutlichen wir den Jungs, wollen und können es wieder besser hinbekommen." Darüber hinaus seien Fehler bei Ballannahmen in aussichtsreichen Räumen problematisch gewesen. Selbst Schuld also, wie der Trainer bekannte. Einig, dass sowohl die Niederlage in der Hauptstadt als auch die Heimniederlage gegen Gladbach unnötige, komplett vermeidbare Punktverluste bedeutet hatten, waren sich auch Mittwochmittag in der obligatorischen Medienrunde am Bruchweg ohnehin alle Anwesenden.
Auftakt in die Trainingswoche
Dass die Aufgabe beim FC Bayern zum Abschluss des 26. Spieltags vor der dann anschließenden Länderspielpause keinesfalls leichter wird, bedurfte da keiner ausgiebigen Erläuterung. Dennoch gewährte Schwarz vier Tage vor Anpfiff der Partie erste Gedankengänge hinsichtlich der Spielvorbereitung. Ohne die entsprechende Portion Mut brauche man in München nicht antreten, müsse sich gleichzeitig aber daruaf einstellen, dass Phasen, in denen der Rekordmeister Dominanz ausstrahlen werde, nie zu vermeiden seien. Ganz unabhängig auch von der eigenen Grundordnung: "Wir haben zuletzt gegen Gladbach im flachen 4-4-2 die Außenpositionen gestärkt und im Saisonverlauf immer wieder nachgewiesen, dass wir ohne die Gefahr von Leistungsschwankungen flexibel agieren können", erläuterte der 05-Trainer, ging aber gleichzeitig auf die unbestrittene Qualität und Flexibilität des Champions-League-Achtelfinalisten ein: "Wenn du dort die Flügel zumachst, kommen sie über das Zentrum. Wenn du das verdichtest, weichen sie auf die Außen aus." Genug Zeit bleibt dem Trainerteam des FSV in den kommenden Tagen noch, um die passende Herangehensweise für das Duell in der Allianz-Arena zu ermitteln.
Saisonaus für Mwene, Diagnose bei Holtmann steht aus
Fehlen werden den Mainzer dort definitiv Phillipp Mwene, der sich am Montag einer Knie-OP unterziehen musste, sowie Gerrit Holtmann, der sich im Spiel der U23 gegen Astoria Walldorf am Dienstagabend eine Oberschenkelverletzung zugezogen hat. Die genaue Diagnose sollen Untersuchungen im Verlaufe des Mittwochs ergeben.
Nachdem der einstzfähige Rest des Kaders am Dienstag mit einem turnusmäßigen Laktattest in die Bayern-Vorbeitung gestartet war, um letzte Erkenntnisse im Sinne der Belastungssteuerung einzelner Akteure in den letzten Wochen der Saison zu gewinnen, ging es am Mittwoch in verschiedenen Spielformen bei höchster Intensität bereits wieder auf dem Rasen zur Sache. Der Atlethikeinheit am Nachmittag folgt dann wohl nicht nur für das Trainerteam ein Abend vor den Fernsehgeräten. Schauplatz, Gegner und Lichtverhältnisse werden für die Profis des FSV schließlich am Sonntagabend dieselben sein.