Profis 07.04.2014 - 15:55 Uhr
Keine Antwort auf den Rückstand
Nullfünfer verlieren zähes Rhein-Main-Derby bei Eintracht Frankfurt
Hängende Köpfe auf Mainzer Seite, Jubel bei den Frankfurtern: Das zweite Derby der Saison gegen Eintracht Frankfurt in der Commerzbank Arena konnten die Gastgeber für sich entscheiden. Christian Heidel schwante es schon während des Spiels. „Wer hier das erste Tor schießt, wird das Ding auch gewinnen“, orakelte der 05-Manager auf der Bank. Und er sollte Recht behalten. Es war die Eintracht, die zuerst einnetzte. Und es war folgerichtig auch die Eintracht, die die drei Punkte in Frankfurt behielt und damit ihren Klassenerhalt so gut wie dingfest gemacht hat.
Auch wenn die 05er sich in dieser Saison auswärts selten von einem Rückstand beeindrucken lassen haben, war in Frankfurt der Wurm drin. Der FSV kam nicht richtig in die Zweikämpfe und hatte Mühe, sich gegen die hinten taktisch sicher stehende Eintracht durchzusetzen. Die SGE stellte die Passräume in die Spitze zu, und die Angriffsversuche der 05er verpufften wirkungslos. Daran änderte auch die Hereinnahme von Shawn Parker für Niki Zimling oder von Yunus Malli für Shinji Okazaki nichts. Der frische Wind für die Offensive wurde im engmaschigen Abwehrnetz der Eintracht zum lauen Lüftchen. Die Vorentscheidung brachte dann eine Kontersituation, Aigner bediente Alexander Meier, der mit seinem siebten Saisontor fünf Minuten vor Schluss den Heimsieg seines Teams sicherte. Es war nach dem 1:0 erst der zweite Angriffsversuch der Frankfurter Hausherren, die über die gesamte Distanz keinerlei Anstalten machten, das Spiel vor eigenem Publikum zu gestalten, sondern sich darauf beschränkte, die spielerischen Ansätze der Mainzer durch aggressives Pressing und Zustellen der Räume zu unterbinden. Die Folge: Ein zähes Spiel mit dem glücklicheren Ende für Eintracht Frankfurt. „Wir hatten keine Antwort mehr, um vielleicht aus dem Gegentor noch eine Energie zu ziehen, die uns geholfen hätte“, analysierte Thomas Tuchel nach Abpfiff, „unser Spiel war okay, aber mehr auch nicht. Um hier den entscheidenden Vorteil zu kriegen, hätten wir effektiv sein müssen. Das waren wir nicht.“ Diese Niederlage berge nach dem Mainzer Fußballlehrer eben auch eine große Portion Realismus in der Tabellensituation: „Es ist eben nicht selbstverständlich für uns, dass wir auswärts konstant und immer Punkten. Jedes Rädchen muss ins andere greifen. Und wir müssen auch gar keine eklatanten, offensichtlichen Fehler machen, damit wir ein Spiel verlieren können. Das ist einfach immer mal drin.“ So auch in Frankfurt.