Vorberichte 02.11.2012 - 16:35 Uhr
Keine Ergebnis-Garantie
Fortsetzung jüngster Erfolgserlebnisse im Weserstadion keine Selbstverständlichkeit
Aus den letzten beiden Gastspielen im Bremer Weserstadion holte der 1. FSV Mainz 05 sechs Punkte bei 5:0 Toren. Wer daraus einen Auswärtssieg am Sonntag ableitet, der verkennt jedoch die Realität. „Das war jedes Mal eine andere Mannschaft und jedes Mal eine andere Situation“, so 05-Coach Thomas Tuchel. Für den 05-Coach ist seine positive Bilanz in Bremen „Zufall“. Klar, dass er bei der Pressekonferenz am Freitagmittag keine Garantie für ein gutes Ergebnis abgeben wollte.
Verstecken werden sich seine Nullfünfer dennoch nicht. „Wir trauen es uns zu, dort eine gute Leistung zu bringen“, so Tuchel. Ob diese dann Punkte bringt liegt wie immer auch am Gegner. Und den SV Werder bezeichnete der 05-Coach als „sehr gefährlich“. Er lässt sich nicht vom aktuellen Tabellenplatz der Gastgeber blenden. „Werder steht für herausragende Offensivspieler. Der zentrale Bereich ist mit drei technisch starken Spielern wie Hunt, de Bruyne und Junuzovic bestückt“, so Tuchel über Werder Bremen, die er außerdem so charakterisiert: „Sehr homogen, guter Spirit erkennbar. Sehr interessante, attraktive Spielanlage mit viel Potenzial.“ Beeindruckend findet der Mainzer Trainer auch den klaren Spielstil, den die Norddeutschen seit Jahren verfolgen. „Ich bin ja schon immer, also seit ich die Sportschau gucke, ein bisschen Werder-Fan.“
Doch unsere Nullfünfer haben in den vergangenen Spielen bewiesen, dass sie absolut konkurrenzfähig sind. Großen Anteil hat daran die Verteidigungsleistung der gesamten Mannschaft. „Ich finde, dass wir sehr fleißig gegen den Ball arbeiten. Ich bin sehr zufrieden mit der Art, mit der die Mannschaft verteidigt“, so Tuchel. Die Lobeshymnen, die die Medien zurzeit über Mittelstürmer Ádám Szalai singen, weiß der 05-Coach einzuordnen. „Ich glaube, dass der Fokus der Öffentlichkeit so sehr auf Ádám Szalai gerichtet ist, weil er die drei Tore geschossen hat. Hätte er nur ein Tor geschossen, hätte er den gleichen Wert für uns, es gäbe aber weit weniger Fragen.“ Für ihn stand der Ungar, den er in Topform für „unverzichtbar für uns“ hält, nie zur Diskussion. Tuchel hat immer dessen immensen Wert über das Toreschießen hinaus betont. Doch gegen weitere Tore hätte er sicher auch nichts einzuwenden.
Verzichten muss Tuchel in Bremen auf Marco Caligiuri, der sich beim Pokalspiel gegen Aue eine Wadenzerrung zugezogen hat. Auch für Heinz Müller kommt ein Einsatz im Weserstadion noch zu früh. Ivan Klasnic, der Ex-Bremer in Reihen der Nullfünfer, verpasst das Spiel in seiner alten Heimat ebenfalls. Er trainiert weiter individuell.