Sandro Schwarz und seine Nullfünfer „wollten das Derby-Feeling auf den Platz bringen. Im Nachhinein betrachtet war das aber leider eher eine kollektive Verkrampfung“, wie der Trainer nach Abpfiff feststellte. Mit viel Ballbesitz hatten die Mainzer eigentlich das Heft in der Hand, die Eintracht-Kicker standen tief und erwiesen sich als schwer bespielbarer Gegner. Aber die Nullfünfer agierten häufig zu umständlich, zeigten sich „nicht frisch genug in den Köpfen“, um den Frankfurtern wirklich gefährlich zu werden.
Dazu kamen immer wieder Ballverluste beim Versuch, den Abwehrverband der Eintracht zu überwinden. Das nahmen die Gäste dankbar an und erspielten sich mit schnellem Umschaltverhalten große Räume, die den Mainzern auf der Gegenseite fehlten. So erzielte Stoßstürmer Noah Michel drei Treffer nach ähnlichen Kontersituationen, denen die Nullfünfer zu wenig Entschlossenheit entgegen setzten. „Da haben wir uns kollektiv zu sehr auf den jeweils anderen verlassen“, haderte Schwarz. „Jeder hat darauf vertraut, dass ein anderer das Zeichen setzt.“
Es war zwar „keine katastrophale Leistung“, wie es das Ergebnis vielleicht vermuten ließe, so Schwarz, doch „die Niederlage war insgesamt verdient. Wir haben nicht flüssig genug agiert und wollten vielleicht zu viel. Trotzdem wissen wir um unsere Qualität, auch die Leistungsbereitschaft war in der Top-Trainingswoche zu jedem Zeitpunkt klar erkennbar. Deshalb werden wir diesen Dämpfer schnell abarbeiten können, klar analysieren und mit freien Köpfen auf die nächsten Aufgaben hin arbeiten.“
1. FSV Mainz 05 – SG Eintracht Frankfurt 0:3 (0:2)
Mainz: | Zeaiter – Moos, Krengel (46. Häusl), Ihrig, Radau – Hammann, Eba Eba (60. Tim Müller) – Stenzel (46. Seydel), Pflücke (73. Tom Schmitt), Parker – Wachs |
Frankfurt: | Bibleka - Talevski, Meyerhöfer, Kempf, Mohr - Azouaghi, Grigorian (67. Helm) - Dörner (86. Lifka), Yannick Wolf, Gerezgiher (83. Künzel) - Michel (80. Ouattara) |
Tore: | 0:1 Michel (10.), 0:2 Michel (44.), 0:3 Michel (68.) |