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Profis 26.10.2018 - 17:30 Uhr

Kovac: "Man muss es sich erarbeiten"

Bayern-Trainer erwartet eine schwere Aufgabe in der OPEL ARENA - 05er hoffen auf ein Ende der Serie

Trotz eines überzeugenden Auftritts gingen die 05er im Vorjahr leer aus gegen den Rekordmeister.

Mit dem 3:1 beim VfL Wolfsburg und dem 2:0 bei AEK Athen in der Champions League hat der FC Bayern München erst einmal wieder normale Verhältnisse geschaffen und die sich ausbreitende Unruhe beim "Branchenriesen", wie Rouven Schröder den Rekordmeister nennt, eingedämmt. "Wir müssen jetzt nicht denken, dass wir da auf einen Gegner treffen, der verunsichert ist und nicht sein Leistungspotenzial abrufen kann. Trotz allem spielen wir zu Hause und wollen ein richtig gutes Spiel mache"“, sagte der 05-Sportvorstand vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr) in der ausverkauften OPEL ARENA.

In München sprach Nico Kovac am Freitagmittag vor der Abreise nach Rheinhessen mit den Medien. Der Bayern-Trainer erklärte, man fahre nach Mainz, um dort an die beiden jüngsten Erfolge anzuknüpfen und drei Punkte zu holen. "Wobei ich glaube, dass es sehr schwierig werden wird. Das war auch im letzten Jahr schon der Fall. Ich erwarte ein Spiel wie in Athen, dass wir geduldig sein müssen, aber die Chancen, die wir bekommen, natürlich nutzen möchten", erklärte der 47-Jährige.

"Wir unterschätzen keinen Gegner"

Das Verhältnis untereinander und auch die Atmosphäre im Team seien in der Zeit, in der seine Mannschaft viermal ohne Sieg geblieben sei, sehr gut gewesen. "Natürlich ist es im Fußball so, dass dein Selbstvertrauen wächst mit gewonnenen Zweikämpfen, mit ankommenden Pässen, mit Kommunikation auf dem Platz, wo man sich gegenseitig hilft und pusht. Vor allem aber die Erfolge sind wichtig. Deswegen denke ich, dass uns die beiden Siege gut getan haben. Ich hoffe, das die nächsten Spiele, und das morgige ist das wichtigste, Auftrieb geben und wir wieder dahin kommen, wo wir waren", sagte Kovac. "Es ist nicht so, dass man einfach mit den Fingern schnippt und urplötzlich ist man da wieder. Man muss es sich erarbeiten. Das wollen wir auch. Wir unterschätzen keinen Gegner, das werden wir auch in Mainz nicht tun. Wir wissen, wie schwierig es ist, dort zu spielen. Egal, für welchen Gegner. Wir hoffen zu gewinnen, müssen aber erst einmal 90 Minuten hart arbeiten." Den Kampf annehmen. Das, was der Gegner in die Waagschale lege dagegen setzen, um dann die eigenen spielerischen Fähigkeiten auszunutzen.

Sandro Schwarz und seine Mannschaft wollen es dem Favoriten so schwer wie möglich machen und alles versuchen, um die Serie von sechs verlorenen Heimspielen gegen die Bayern (die längste Niederlagenserie zu Hause gegen einen Verein in der Bundesliga-Geschichte der 05er) zu beenden. Die These, sein Team könne mit der Einstellung in diese Partie gehen, man habe nichts zu verlieren, zieht bei Schwarz nicht. "Ich finde, man sollte schon die Haltung haben, dass man richtig was tun kann", sagte der 40-Jährige.

Extrem reizvolle Aufgabe

Schwarz hat taktisch in jedem Fall einen Plan, wollte im Vorfeld jedoch nicht groß drüber reden. "Man darf das Thema System und Grundordnung nicht überstrapazieren. Es geht darum, dass du die passenden Spielerprofile dafür auf den Platz stellst und die Jungs sich darin wohlfühlen. Die Verhaltensweisen und Prinzipien sind entscheidend, unabhängig von der Grundordnung." Dazu kommt, dass der Gegner die Qualität besitzt, sich auf alle Varianten einzustellen. Die Möglichkeit, dass taktisch alles funktioniert, die Mannschaft eine Top-Leistung absolviert und gegen Bayern dennoch verliert, ist immer gegeben. Das hat das 0:2 im Februar gezeigt, als die 05er zu Hause ein Riesen-Spiel machten, ein gleichwertiger Gegner waren, mit ihrem unermüdlichen Angriffsspiel den Rekordmeister stark unter Druck setzten, die Münchner aber mit gnadenloser Effizienz in zwei Situation das Match für sich entschieden.

"Wenn du mit Raute spielst, dann werden sie irgendwann Räume auf dem Flügel bekommen. Wenn du die Flügel doppelt besetzt und im Zentrum in Unterzahl bist, kommen sie durch die Mitte. Ich glaube, dass sie auf alles eine Antwort haben, weil sie eine sehr gute Qualität besitzen", sagte Schwarz. Es werde wichtig sein, alles mit einer hohen Konsequenz und Bereitschaft anzugehen. "Die Aufgabe ist extrem reizvoll, aus der Außenseiterrolle heraus mit der jungen Mannschaft zu zeigen, was wir auf dem Schläger haben. Dieser Aufgabe wollen wir uns stellen."