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Profis 27.04.2018 - 19:05 Uhr

Kuhnert: "Wie zu Bruchweg's Zeiten"

05-Legende & Torwarttrainer Stephan Kuhnert über Leipzig, Abstiegskampf und Erinnerungen an den Bruchweg

Spätestens am 12. Mai möchte Stephan Kuhnert wieder so ausgelassen jubeln wie nach dem Last-Minute-Remis in Bremen im vergangenen Dezember. Der Mütze eine Bierdusche vorziehen inklusive.

Vor mehr als drei Jahrzehnten zog es die heutige 05-Torwartlegende Stephan Kuhnert von Wormatia Worms an den Bruchweg zum 1. FSV Mainz 05. Knapp 300 Partien absolvierte der heute 57-jährige Torwart-Trainer bis 1999 für die 05er in Oberliga und 2. Liga, hielt der jüngeren Konkurrenz auch bis ins gestandene Torwart-Alter stand, erzielte im Oktober 1999 gegen Borussia Neunkirchen gar ein "Tor des Monats" und hielt dem FSV auch nach dem Karriereende die Treue. Die rasante Entwicklung der Mainzer hin zum gestandenen Bundesliga-Verein, die erste Europapokal-Teilnahme, den erstmaligen Bundesliga-Auf-Ab- und Wiederaufstieg sowie den Umzug vom Bruchwegstadion in die damalige COFACE ARENA erlebte Kuhnert hautnah mit. Wie kaum ein Anderer kennt und lebt er den Verein, fiebert Spieltag für Spieltag an der Seitenlinie mit. 

Die Besonderheiten und Tücken eines Abstiegskampfs; Kuhnert kennt sie wie kein Zweiter, hat er Phasen wie diese doch sowohl als Spieler als auch in der Karriere nach der Karriere oft genug miterlebt und weiß, worauf es ankommt. Auch im Spiel am Sonntagnachmiitag in der OPEL ARENA gegen RB Leipzig. "Wie zu Bruchweg's Zeit", fordert er im Gespräch mit 05er.tv (hier im Video) Geschlossenheit auf dem Platz und auf den Rängen. "Abstiegskampf heißt Ärmel hochkrempeln und alles rausholen was geht. Leute mobilisieren, Stimmung anfachen! Einfach alles, womit wir der Mannschaft helfen können."

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Geilheit und Hunger statt Verkrampftheit

Dass die Profis der 05er sich aber ebenso selbst zu helfen wissen, auch davon ist Kuhnert überzeugt, schildert er seine Eindrücke der vergangenen Wochen: "Ich bin lang genug dabei und Teil dieser Mannschaft, versuche positiv voran zu gehen bin optimistisch. Die Mannschaft zeigt im Training, dass es voran geht, dass sie gut drauf ist. Es ist keine Verkrampftheit da, sondern auch eine gewisse Freude auf das nächste Spiel. Diese Geilheit und der Hunger sind unheimlich wichtig", so Kuhnert zwei Tage vor der Partie gegen Leipzig. Es gehe am Sonntag darum, Leipzig zu bekämpfen und sofort den Finger in die Wunden eines zuletzt schwächelnden Gegners zu legen, und nicht zuletzt vielleicht auch eine Weisheit eines der prägendsten Gesichter auf der Trainerbank der 05er in Erinnerung zu rufen. "Wolfgang Frank", erinnert Kuhnert an den 2013 verstorbenen Fußballlehrer, "hat immer von den 'kleinen Siegen' auf dem Platz gesprochen, an denen man sich hochziehen muss. Wir alle müssen uns einfach in jeder Situation unterstützen und anfeuern, als gäbe es kein Morgen!" Dann, so hat Kuhnert keinerlei Zweifel, sei alles möglich, denn unsere Mannschaft ist gut genug. Gut genug für einen am Ende erfolgreichen Endspurt um den Klassenerhalt.