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Profis 22.11.2018 - 08:38 Uhr

Latza: „Wir sind nicht chancenlos“

05-Mittelfeldspieler erwartet Top-Leistung im Heimspielknüller gegen Borussia Dortmund - Nach langer Verletzungspause eindrucksvoll zurückgemeldet

Fast genau sechs Monate lang hat Danny Latza verletzt aussetzen müssen. Inzwischen hat der 28-Jährige wieder vier Bundesligaspiele für sein Team bestritten und hat großen Anteil daran, dass es beim 1. FSV Mainz 05 derzeit gut läuft.

Dieser Schwung und das Selbstvertrauen nach den beiden Siegen in Folge soll die Mannschaft nun auch im Top-Spiel am Samstag (15.30 Uhr) in der OPEL ARENA beflügeln, obwohl die Rollenverteilung gegen den Bundesliga-Spitzenreiter klar ist. „Niemand erwartet, dass wir sie schlagen. Wir haben nichts zu verlieren, können nur gewinnen“, sagt Latza vor dem spannenden Duell mit Borussia Dortmund.  

Beim 3:1-Sieg in Freiburg vor der Länderspielpause stand der Mittelfeldspieler erstmals nach seinem Comeback wieder über die komplette Spielzeit auf dem Rasen. Ein gutes Gefühl nach der langen Pause, bedingt durch eine langwierige Verletzung. „Am Ende des Spiels kommt immer so eine Phase, in der du merkst, die Kräfte schwinden. Aber mit so einem Ergebnis geht das schon. Es ist schön. Mir tut im Moment jede Minute gut, die ich auf dem Platz bin. Ich denke, da geht noch mehr“, sagt der 05-Profi, der nach dem Spiel in Augsburg im April wegen Problemen im Bauchmuskelbereich passen musste, das Finale der vergangenen Saison verpasste und auch die ersten sieben Spiele der laufenden Runde. Bei einem MRT wurde ein Einriss festgestellt. „Der Doc hat mir gesagt, dass es wohl sechs Wochen dauern könnte. Ich habe es mit in die Sommerpause geschleppt und gedacht, danach kann ich einsteigen. War aber nicht so. Ich hatte weiter Probleme, habe es probiert, bin über den Punkt hinausgegangen, aber es wurde nicht besser“, erzählt Latza. Eine weitere Untersuchung ergab, dass auch ein Leistenbruch da war, der operativ behoben werden musste. „Danach ging’s dann stetig bergauf.“

„Wir ergänzen uns da im Moment richtig gut“

Sandro Schwarz lobte zuletzt das Spiel des 28-Jährigen. „Danny ist nach seiner Verletzung fußballerisch wieder sehr gut. Er konnte schon immer viel laufen, hat aber aktuell auch eine gute Ausstrahlung im Ballbesitz, marschiert immer wieder in die Tiefe rein und erzeugt Torgefahr.“

Er versuche, Leichtigkeit in seine Aktionen zu kriegen, erklärt der Spieler. „Wenn es dann so läuft, wie es gerade läuft, kommt es automatisch, dass man Selbstvertrauen aufbaut. Auch in den Spielen, die wir nicht gewonnen haben, haben wir gut gespielt. Ich glaube, dadurch kommst du in eine Routine, in einen Rhythmus rein, traust dir was zu und fühlst, es geht. Ich glaube, wir ergänzen uns da im Moment richtig gut. Wenn du siehst, dass es bei den Nebenleuten klappt, dann geht es auch bei einem selber, man hat mehr Spaß. Man macht weiter, auch wenn mal was nicht funktioniert.“ Die Mannschaft habe sich zuletzt einfach belohnt für die Leistungen und für den hohen Aufwand.

Jetzt aber kommen die Dortmunder als klarer Favorit in die Arena. Der Tabellenführer imponierte vor der Länderspielpause mit dem 3:2-Erfiolg gegen die Bayern, ist auswärts noch ungeschlagen. „Wir haben das Bayern-Spiel auf der Rückfahrt von Freiburg im Bus gesehen. Die waren schon richtig stark“, sagt Latza. „Das wird richtig schwierig. Es wird das schwerste Spiel der Saison. Aber wir spielen zu Hause, wollen den Rhythmus beibehalten, wie in den vergangenen Wochen mutig spielen. Die Defensivarbeit muss gut sein, die Laufarbeit, das taktische Laufen, die Defensivverschiebung muss passen. Wir müssen die Chancen nutzen, die uns der Gegner anbietet, wie in Freiburg. Dann hoffen wir, dass wir zumindest einen Punkt behalten können.“

Freude als Außenseiter

Der 05-Trainer wird seinen Akteuren in der Vorbereitung auf dieses Heimspiel sicherlich noch einmal Bilder vom Sieg in Dortmund Ende der vergangenen Saison zeigen, die Art und Weise hervorheben, wie das Team dort mit 2:1 gewann und den Klassenverbleib sicherstellte. „Da hat uns keiner etwas zugetraut. So eine Freude als Außenseiter müssen wir wieder an den Tag legen“, sagt Latza. „Wir sind nicht chancenlos.“