Uninspirierter FSV unterliegt Heidenheim

Einen rabenschwarzen Samstagnachmittag haben alle 05ER in der MEWA ARENA erleben müssen und dürften einige Stunden brauchen, um die unter dem Strich nicht unverdiente 0:2 (0:1)-Niederlage gegen den 1. FC Heidenheim zu verdauen. Dabei fand der FSV von Beginn an nicht recht zu seinem Spiel. Dem 0:1 durch Marvin Pieringer folgte noch vor der Pause der Platzverweis für Andreas Hanche-Olsen, bevor die Gäste am Ende einer in den Strafräumen ereignisarmen zweiten Hälfte den Deckel auf die Partie machten, als Jan Schöppner nach einem Standard für die Entscheidung sorgte. 

Zwei Veränderungen hatte Bo Henriksen gegenüber dem Sieg in Augsburg vornehmen müssen. Für den gesperrten Nadiem Amiri, dessen Position im Mittelfeld Dominik Kohr übernahm, begann Kapitän Silvan Widmer auf dem rechten Flügel. Anthony Caci rückte dafür auf die Position des halblinken Verteidigers Und für Armindo Sieb, der unter der Woche nur dosiert hatte trainieren können, kehrte der zuletzt angeschlagene Jae-sung Lee zurück ins Team.

Vor der Partie in der Arena

Erste Hälfte zum Vergessen

Wer zu Beginn ein Feuerwerk an Chancen und eine Partie auf hohem Niveau erwartet hatte, wurde schnell enttäuscht. Vielmehr neutralisierten sich beide Teams zunächst komplett und rieben sich in vielen Zweikämpfen zwischen den Strafräumen auf. So war es auch wenig überraschend, dass die ersten beiden Gelegenheiten - sie sollten sich Heidenheim bieten- aus Standards resultierten. Zunächst landete eine Freistoßflanke Niklas Dorschs auf dem Kopf von Pieringer, gegen den Robin Zentner zur Stelle war und zur Ecke klären konnte (7.). Im Anschluss an den folgenden Standard war es dann Jan Schöppner, der die Nummer eins des FSV prüfte, die aber erneut hellwach war (8.). Es waren zwei Weckrufe für die Mainzer, die aber einfach nicht ins Spiel finden wollten, so dass die Gäste-Führung wenig später nicht überraschend kam: Jonas Föhrenbach flankte von links, Pieringer kam kam aus fünf Metern fast unbedrängt zur Direktabnahme und besorgte so das 1:0 aus Gäste-Sicht (15.). Die erste Halbchance für indisponierte Rheinhessen sollte sich Jae-sung Lee bieten, der den Ball nach einer Widmer-Flanke allerdings nicht aufs Tor brachte (25.). Dafür traf der bereits verwarnte Hanche-Olsen kurz darauf Schöppner und sah nach nur 29 Minuten die Gelb-Rote Karte. Henriksen reagierte auf den Platzverweis mit der Einwechslung Stefan Bells für Hyuneok Hong und wählte damit zunächst die Variante, das Ergebnis zu verwalten und nicht zu früh ins Risiko zu gehen. Die beste Gelegenheit in einem ganz schwachen ersten Durchgang sollte sich dem FSV dann im Anschluss an eine von Anthony Caci getretene Ecke bieten: Mikkel Kaufmann lenkte das Leder im Zentrum aus kurzer Distanz Richtung eigenem Gehäuse, doch Kevin Müller im Heidenheimer Tor war mit dem Fuß zur Stelle (38.). Viel mehr tat sich nicht bis zum Seitenwechsel. Heidenheim wollte zu diesem Zeitpunkt nicht viel mehr, dem FSV fiel seinerseits nicht wirklich etwas ein.

Bilder des Spiels

Auch nach der Pause geht nicht viel

In der Pause sammelten sich die Mainzer und kamen kurz nach Wiederbeginn zu einer weiteren Chance, als Müller einen Caci-Freistoß nach vorne abprallen ließ, Burkardt das Leder aber im Nachsetzen nicht nochmal richtig scharf machen konnte (49.). Es sollte eines der ganz wenigen Ausrufezeichen bleiben. Zwar beschränkten sich nun auch die Gäste darauf, die Führung zu verwalten und investierten wenig ins Offensivspiel, doch die unter Druck stehenden 05ER fanden in Unterzahl kaum mal ein Mittel gegen defensiv gut sortierte Heidenheimer. Nach einer guten Stunde reagierte Henriksen erneut und brachte Sieb für Caci. Ein klares Signal an sein Team, die offensiven Bemühungen zu verstärken (61.). Zu Chancen kam aber in den Folgeminuten der FCH, der die Vorentscheidung mehrfach auf dem Fuß hatte. Zunächst verfehlte der kurz zuvor ebenfalls eingetauschte Maximilian Breunig das Gehäuse aus 18 Metern knapp (65.), bevor nur zwei Minuten später Föhrenbach - nach Zuspiel Breunigs - an einem Reflex Zentners scheiterte (67.). Den Nachschuss von Paul Wanner blockte schließlich Bell im Zentrum. 

Die Schlussphase läutete der FSV dann in Minute 75 mit einem Dreierwechsel ein, der keine Fragen mehr offen ließ. Aymen Barrok, Paul Nebel und Nelson Weiper kamen für Widmer, Kohr und Lee und sollten wenigsten noch für einen Zähler auf der Habenseite sorgen. EIn Vorhaben, das misslang. Nach 80 Minuten war zwar zumindest wieder personelles Gleichgewicht auf dem Rasen hergestellt, weil Dorsch nach einem Zweikampf mit Kaishu Sano auf Höhe der Mittellinie Rot sah. Das sollte jedoch nichts ändern am einfallslosen Auftritt des FSV, der sich wenig später Gegentreffer Nummer zwei fing. Adrian Beck brachte einen Eckstoß vors Tor, wo Schöppner zur Stelle war und Zentner aus sechs Metern per Kopf keine Chance ließ (86.). Damit war die Geschichte dieser Partie im Grunde zu Ende erzählt.

Am kommenden Samstagabend (18.30 Uhr) sind die Mainzer, die nun nach fünf Partien ebenso viele Zähler auf dem Konto haben, bei Aufsteiger St. Pauli gefordert. Der Gästeblock in Hamburg ist seit Wochen restlos ausverkauft. Im Anschluss an die Länderspielpause ist am 19. Oktober Leipzig zu Gast am Rhein.