Spielbericht 29.11.2020 - 00:00 Uhr
Mateta im Alu-Pech: FSV mit Remis gegen Hoffenheim
Der 1. FSV Mainz 05 ist zum Abschluss des Spieltags am Sonntagabend in der OPEL ARENA gegen die TSG 1899 Hoffenheim zwar zum dritten Mal in Folge ungeschlagen geblieben, musste sich beim 1:1 (1:0)-Unentschieden aber trotz der Pausenführung durch Robin Quaison am Ende mit einem Zähler zufrieden geben, weil Ihlas Bebou Robin Zentner nach einer guten Stunde überwunden hatte. In der Schlussphase, die die 05ER nach dem Platzverweis für Dennis Geiger in Überzahl bestritten, versuchten die Gastgeber zwar noch einmal alles, dennoch blieb es beim unter dem Strich leistungsgerechten Remis. Pech hatten die Mainzer in der 75. Minute beim Pfostentreffer von Jean-Philippe Mateta gehabt.
Jan-Moritz Lichte vertraute gegen Hoffenheim der siegreichen Elf aus Freiburg, Kapitän Danny Latza hingegen fehlte nach seiner Gelb-Sperre am neunten Spieltag aufgrund von Rückenbeschwerden und wurde erneut von Moussa Niakhaté vertreten.
Hoffenheim hatte in den Anfangsminuten zwar mehr vom Spiel, die erste Torannährung verzeichneten aber die Hausherren. Über Edimilson Fernandes landete das Leder bei Jean-Paul Boëtius, der weiterleitete auf Rechtsverteidiger Levin Öztunali, doch die scharfe Hereingabe wurde von Adams geklärt (5.). Und auch die nächsten nennenswerte Offensivaktion ging wenig später aufs Konto der Rot-Weißen. Eine abgefälschte Flanke von Daniel Brosinski erwischte Mateta zwar in Rücklage, der Torjäger zwang Oliver Baumann mit seinem Kopfball dennoch zur ersten starken Parade des Abends (8.). Und während die Gäste zwar gefällig mitspielten, erarbeitete sich der FSV in dieser Anfangsphase auch die nächsten Chancen. Zunächst scheiterte Boëtius nach Vorarbeit von Öztunali und Fernandes aus spitzem Winkel an Baumann (13.), nur eine Minute später zielte Mateta nach einem Eckball zu hoch (14.). Doch auch die erste Hoffenheimer Gelegenheit in Minute 20 sollte es dann in sich haben: Nach einem Freistoß von Dennis Geiger kam Stefan Posch am zweiten Pfosten frei zum Zug und zwang Robin Zentner zu einer klasse Fußabwehr (20.).
Auch in der Folge bot sich ein ähnliches Bild. Die Kraichgauer hatten mehr Ballbesitz, fanden aber nur selten Lücken in der dichtgestaffelten Defensive der 05ER, die zudem nach Ballgewinnen immer wieder blitzschnell auschwärmten und sich schließlich nach einer guten halben Stunde dafür belohnten, dass sie sich hier bislang die klar besseren Gelegenheiten erspielt hatten. Mateta machte einen langen Ball geschickt fest, legte per Hacke in den Lauf von Boëtius, dessen Querpass Quaison aus kurzer Distanz nur noch zur Führung über die Linie drücken musste – 1:0 (33.)! Eine verdiente Führung, die auch bis zum Halbzeitpfiff des Unparteiischen Sascha Stegemann Bestand haben sollte, weil Zentner gegen Ihlas Bebou, der frei auf ihn zusteuerte noch einmal alles reinwarf und per Kopf den Ausgleich verhinderte (45.+2).
Bebou trifft ins Netz, Mateta nur Aluminium
Die zweite Halbzeit, die beide Teams unverändert begannen, startete deutlich verhaltener als Durchgang eins. Die 05ER fokussierten sich zunächst auf saubere Defensivarbeit und lauerten auf die nächsten Umschaltsituationen, während sich die Gäste immer wieder in der Hälfte der Gastgeber festspielten und nur selten zu Abschlüssen kamen. Ein Versuch des soeben eingewechselten Robert Skov nach 57 Minuten stellte Zentner vor keinerlei Probleme, während ein Schuss von Bebou aus der zweiten Reihe deutlich über dem Gehäuse landete (60.). Mit seiner nächsten Gelegenheit markierte der TSG-Angreifer dann aber schließlich den Ausgleich, als er nach einer Flanke von Ryan Sessegnon nur noch die Fußspitze hinhalten musste, Zentner hatte keine Abwehrchance (62.). Es war ein Ausgleich, der durchaus in der Luft gelegen hatte nach Wiederbeginn. Die Partie war wieder völlig offen und nur drei Minuten später hatte Jeremiah St. Juste im Anschluss an einen Eckball die große Gelegenheit, sein Team erneut in Führung zu bringen. Doch sein Schuss aus dem Gewühl wurde auf dem Weg ins Tor geblockt, Baumann sicherte sich anschließend das Leder (65.).
Mit Beginn der Schlussviertelstunde – mittlerweile war Jonathan Burkardt für den angeschlagenen Öztunali im Spiel – bot sich dem FSV dann eine weitere Großchance aufs 2:1. Quaison hatte Mateta über rechts auf die Reise geschickt, der Franzose ließ Adams stark aussteigen, wollte es dann freistehend vor Baumann aber zu genau machen und visierte nur das Aluminium an (75.). Fünf Minuten später dezimierten sich die Gäste dann selbst, als Geiger 05-Joker Karim Onisiwo per Grätsche stoppte und dafür glatt Rot sah (80.). Die Schlussphase gehörte dann auch dem FSV, der auf klare Torchancen jedoch vergebens wartete und auch kein zu hohes Risiko eingehen wollte. Baumann entschärfte in der 89. Minute eine abgefälschte Burkardt-Flankle kurz vor der Linie. Nach einem Eckball scheiterte zudem erneut St. Juste an einem Abwehrbein. Kampf war nun Trumpf in diesen Schlussminuten, in denen sich die Gäste in jeden Mainzer Angriff warfen. Und so blieb es am ersten Advent auch nach Ablauf der vierminütigen Nachspielzeit bei diesem 1:1, durch das die Mainzer aus den letzten drei Partien nun fünf Zähler gesammelt haben. Am kommenden Samstagnachmittag (15.30 Uhr) ist der FSV bei Tabellennachbar Arminia Bielefeld gefordert.