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Profis 07.05.2020 - 18:10 Uhr

"Disziplin, Demut und Empathie"

Schröder: Konzept zum Re-Start nur dann gut, wenn es mit Leben und Taten gefüllt wird - 05ER starten am 17. Mai mit Auswärtsspiel beim FC Köln in Restsaison

05-Trainer Achim Beierlorzer äußerte sich am Donnerstagmittag in einer Skype-Medienrunde zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs.

Am Mittwoch hat die Politik grünes Licht gegeben für einen Re-Start der Bundesliga. Am Donnerstag legte die DFL nach einem Treffen aller 36 Profiklubs den neuen Spielplan dieses 26. Spieltags fest, mit dem es weiter geht. Der 1. FSV Mainz 05 wird demnach am Sonntag, 17. Mai (15.30 Uhr) die vor zwei Monaten abgesagte Auswärtspartie beim 1. FC Köln absolvieren, das erste von noch neun ausstehenden Punktspielen. Am Nachmittag äußerten sich Rouven Schröder und Achim Beierlorzer zur neuen Situation.

Die 05-Profis sind in diesem neu aufgelegten Spieltag gegenüber dem ursprünglichen Terminplan vom Samstag einen Tag nach hinten gerutscht. "Das bedeutet, dass Achim und sein Team nun einen Trainingstag mehr haben", sagte der 05-Sportvorstand. "Der Tag mehr passt uns gut ins Trainingskonzept", stellte auch der Cheftrainer fest. Mainz 05 hatte dafür plädiert, dass alle Klubs mindestens 14 Tage Vorbereitung haben müssten. "Wir haben unsere Position dargelegt in einem guten Dialog auf verschiedensten Ebenen, wenn aber die Mehrheit dafür ist, am 16 Mai zu starten, dann sagen wir, wir leben in einer Demokratie und sind ein Teil des Systems. Wir haben es also zu akzeptieren, freuen uns, wieder loszulegen und haben jetzt endlich wieder eine Struktur, an die wir uns halten können", erklärte Schröder.

Ab Montag in Quarantäne

Am Donnerstag haben die Profis am Bruchweg erstmals wieder ein Mannschaftstraining bestritten. Ab Montag, so Beierlorzer, gehe das Team sowie die Trainer mit Funktionsstab in die geforderte siebentätige Quarantäne bis zum Spiel. Die 05ER beziehen ihr Mannschaftshotel und fahren von dort zum Training und zurück. Wie die sportliche Leitung betonte, herrsche in dieser Quarantäne eine sehr strenge Handhabung. Alle Abläufe und Situationen seien mit der DFL, dem Hotel und den örtlichen Behörden abgestimmt.

Über das von der DFL vorgestellte und schließlich angenommene Konzept ist heftig diskutiert worden. "Letztlich ist es nur dann gut, wenn wir es mit Leben füllen, mit Taten. Wenn jeder einzelne Mensch und Spieler sich verantwortlich fühlt, dieses Konzept zu verinnerlichen. Es ist wichtig, dass wir eine unglaubliche Disziplin an den Tag legen und nach bestem Gewissen versuchen das Ganze umzusetzen", sagte Schröder. "Wir wissen, dass wir in der Öffentlichkeit stark beäugt werden. Nach dem ersten Spieltag wird man wieder bereden müssen, ob alles ganz genau eingehalten worden ist. Wichtig aber ist, dass alle 36 Bundesligavereine mit höchster Disziplin, Demut und Empathie dieses Konzept umsetzen. Wir bei uns sind seit Wochen in den Themen Disziplin, Hygiene, Abwicklung, Abstand halten und so weiter extrem diszipliniert."

Dass dies so bleiben muss, die Eigenverantwortung groß ist, sei allen Beteiligten klar. "Wir nehmen die Situation jetzt genau so an, wie sie ist. Ich denke, es ist trotzdem eine große Erleichterung in dieser Wahnsinns-Situation der Pandemie. Es ist ja nicht nur der Fußball, der jetzt freigeschaltet wird, es gibt ja Erleichterung in vielen Bereichen. Das ist ganz wichtig“, erklärte auch Beierlorzer.

"Wir sind auch erleichtert, dass wir nun wissen, auf was wir uns vorbereiten können. Wir wollen optimal in Köln in die Restsaison starten. Wir sollten uns jetzt drauf freuen und das Bestmögliche draus machen. Wir werden die Jungs super vorbereiten, so dass sie dann auch tatsächlich stabil in diesem Spiel auftreten können." Der Trainer bezeichnet die Situation als "ein bisschen Normalität, die aber keine Normalität darstellen wird".

Neun Geisterspiele für jeden Klub bis zum geplanten Saisonende im Juni: "Wir müssen uns dauerhaft an dieses Thema gewöhnen. Keiner möchte ohne Zuschauer spielen, im Moment geht es nicht anders, deswegen muss das Konzept jetzt funktionieren", sagte der Sportvorstand. Was nach dem 30. Juni kommt und wann die neue Spielzeit startet, muss noch geklärt werden. Da sei Kreativität gefragt: "Wünsch dir was ist vorbei, der Pragmatismus muss einziehen."