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Profis 16.12.2020 - 17:15 Uhr

Defensive Stabilität als erster Schritt

Das Spiel bei Hertha BSC hat gezeigt: Konzept in der Arbeit gegen den Ball funktioniert

Robin Zentner musste erstmals in dieser Saison nicht hinter sich greifen und war dementsprechend zufrieden mit seinen Vorderleuten.

"Am Ende ist ein Punkt besser als kein Punkt, aber schlechter als drei Punkte", sagte Jan-Moritz Lichte auf der Pressekonferenz im Anschluss an das 0:0 von Mainz 05 bei Hertha BSC. Mit seiner logischen Schlussfolgerung fasste der Cheftrainer des FSV die vorherrschenden Gefühle nach dem verdienten Unentschieden seines Teams im Berliner Olympiastadion sehr gut zusammen. Dem Sieg waren die Rheinhessen, deren Defensivplan voll aufging, näher als die Gastgeber.

Im Rückblick überwiegt der positive Gesamteindruck, den die Mannschaft bei ihrem Auswärtsauftritt in der Hauptstadt hinterließ. Mit kompakter, konzentrierter und stets aufmerksamer Defensivarbeit ließen die Rot-Weißen zu keiner Zeit die namhafte Offensive der Gastgeber ins Rollen kommen. "Wir haben es über 90 Minuten geschafft, gut gegen den Ball zu arbeiten und keine hundertprozentige Torchance der Hertha zuzulassen", zeigte sich Lichte sehr zufrieden mit der Umsetzung des defensiven Konzepts. Die 05ER agierten gegen die Angriffsbemühungen mit einer Fünferkette und der davor postierten Mittelfeldreihe um Leo Barreiro, Kevin Stöger und Kunde Malong. Die Mainzer ließen keinerlei Lücken zwischen den Linien und waren auch in den direkten Duellen stets auf der Höhe: 56 Prozent gewonnene Zweikämpfe standen am Ende auf dem Datenblatt. "Das Kämpferische ist der Maßstab", betonte 05-Sportvorstand Rouven Schröder.

Alexander Hack und seine Teamkollegen waren auch in den Zweikämpfen jederzeit Herr der Lage.

Defensive Stabilität und noch mehr Möglichkeiten

Doch nicht nur hinten stand erstmals in dieser Saison die Null. Die größten Tormöglichkeiten in einer insgesamt chancenarmen Partie lagen auf Seiten der 05ER, doch die mangelnde Effektivität blieb wie schon in den vorherigen Partien gegen Bielefeld und Köln das Manko. Barreiros Versuch, der in der ersten Hälfte an der Latte landete und Stögers Abschluss im zweiten Abschnitt, der gerade noch zur Ecke abgefälscht wurde, landeten nicht im von Alexander Schwolow gehüteten Berliner Tor. In der letzten Aktion des Spiels hatte JP Mateta den Berliner Schlussmann bereits ausgespielt, doch die Möglichkeit zum Abschluss verpasste der Torjäger. "Wir ärgern uns natürlich, dass wir diese Situationen nicht genutzt haben und hätten uns gerne noch ein paar Chancen mehr erarbeitet. Insgesamt sind wir aber zufrieden mit der Umsetzung", bilanzierte Lichte.

"Wir wollten defensive Stabilität reinbringen und das ist uns bei diesem Spiel gelungen", bestätigte auch Karim Onisiwo, der diesmal mit Robin Quaison die Doppelspitze bildete, die Einschätzung des Trainers. "Wir wollten nach vorne ein paar Nadelstiche setzen. Es war aber wichtig, kein Tor zu bekommen und den Punkt mitzunehmen. Das fühlt sich gut an." Auch Torhüter Robin Zenter nahm ein gutes Gefühl mit aus der Hauptstadt, die 05ER kassierten erstmals seit dem Auswärtssieg bei Borussia Dortmund im Juni keinen Treffer. "Das ist natürlich schön. Ich musste weder hinter mich noch sonst groß eingreifen. Deswegen bin ich sehr zufrieden mit meiner Vordermannschaft. Das muss auch der Anspruch für uns sein, so kompakt zu stehen. Aber wenn wir das weiter machen, schießen wir wieder unsere Tore und gewinnen auch Spiele."

Am besten schon am kommenden Samstag gegen Werder Bremen für die ersten drei Punkte in der OPEL ARENA in dieser Saison. Die gute Defensivarbeit, Laufbereitschaft und Intensität gegen den Ball müsse man mitnehmen. „Das wird mit Sicherheit ein sehr umkämpftes Spiel. Wir müssen alles reinhauen“, so Zentner.