Spielbericht 04.06.2012 - 00:00 Uhr
Mainz 05 holt ersten Saison-Auswärtsdreier in Freiburg
Thomas Tuchel brachte eine Überraschung mit nach Freiburg: Malik Fathi gab sein Startelfdebüt, für ihn rückte Marco Caligiuri auf die rechte Seite in der Viererkette. Zdenek Pospech ist mit einer Prellung im Bereich der Brustmuskulatur aus seinem Länderspieleinsatz in Mainz geblieben. Der Rückkehrer auf der Linksverteidigerposition wurde ganz schön gefordert bei seinem ersten Einsatz der Saison: Papiss Demba Cissé sorgte in Minute 11 und 13 für Wirbel im Mainzer Strafraum und konnte erst auf den letzten Metern vor dem Tor gestoppt werden. Torvereiteler war in beiden Fällen Fathi. Das Spiel war in der Anfangsphase eng, wenig Räume auf beiden Seiten und viele Zweikämpfe zwischen den Sechzehnern. Die 05er suchten die Lücken und konnten sich ein ums andere Mal nach vorne wühlen, beispielsweise durch Andreas Ivanschitz und Sami Allagui, ohne jedoch im letzten Kontakt gefährlich zu werden. Die Chancen in der ersten Hälfte blieben den Gastgebern vorbehalten. So beispielsweise durch Cedrick Makiadi, der in Minute 24 vor Heinz Müller auftauchte und die Kugel per Kopf nur knapp am Kasten vorbei nickte. Insgesamt bekam Müller in Durchgang eins mehr zu tun als sein Freiburger Pendant Oliver Baumann. In Minute 35 rettete Müller gegen eine gute Ecke von Julian Schuster, kurz zuvor erneut gegen Makiadi. Offensiv blieben die 05er unauffällig - bis auf einen unplatzierten Torschuss von Marcel Risse zu Beginn der Partie (3. Minute) und einen weiteren Vorstoß des Mainzer Mittelfeldspielers drei Minuten vor Abpfiff der ersten Hälfte konnten sich die 05er keine wirklich gefährlichen Möglichkeiten erarbeiten.
Die Durchschlagskraft nach vorne musste besser werden in Durchgang zwei, keine Frage, und die 05er mühten sich. Tuchel stellte das ursprüngliche 4-2-3-1 auf 4-4-2 mit Raute um, neben Allagui rückte Choupo-Moting in die Spitze, wo sich der Deutsch-Kameruner deutlich besser ins Spiel bringen konnte. Der erste Torschuss ging aber auf das Konto eines Defensivmanns. Marco Caligiuiri hielt seine Seite nicht nur dicht, sondern setzte sich immer mal wieder auch an die Strafraumgrenze ab, doch sein Schuss aus spitzem Winkel in der 49. Minute verfehlte den Kasten. Sotos Bogenlampe aus 18 Metern zehn Minuten später stellte kein Problem für Baumann dar. Nach einer knappen Stunde dann die Riesenmöglichkeit für Mainz 05 – der in Halbzeit zwei deutlich agilere Allagui staubte den Ball in zweiter Reihe ab und setzte sich vors Tor durch, Keeper Baumann fälschte das Leder im Duell gegen den Pfosten ab. Der Freiburger Schlussmann bekam mehr zu tun, denn die 05er drehten auf und kamen nach 64 Minuten auch zum 1:0. Nach Ecke von Ivanschitz kratzte Oliver Barth den Ball zunächst von der Torlinie, aber Marcel Risse stand bereit und netzte zur Führung ein. Der SC ließ sich allerdings kaum beeindrucken und setzte sofort nach, aber die Torschüsse von Putsila (65. Minute) und Cissé (67. Minute) waren entweder zu ungenau oder landeten in Müllers Armen. Mit der Einwechslung von Stefan Reisinger kam mehr Dampf in die Offensive der Breisgauer, der Stürmer prüfte Müller in der 73. Minute. Doch auch Mainz 05 blieb offensiv nicht untätig, Allagui scheiterte im direkten Gegenzug an Baumann. Choupo-Moting erwies sich als einer der torgefährlichsten Spieler der 05er in der Partie in Freiburg. Nach Pass von Risse streifte sein Torschuss die Latte (79. Minute). Choupo-Moting musste sich mit seinem Torjubel jedoch nur noch eine Minute gedulden, denn in der 80. hatte er mehr Glück mit den Pfosten. Nach erneutem Zuspiel von Risse ging der Ball diesmal vom Innenpfosten hinter die Torlinie. Die 05er bauten ihre Führung auf 2:0 aus, doch auch Freiburg kam in der Schlussphase noch einmal zu guten Möglichkeiten. Cissé wurde nach 80 Minuten von Bungert geblockt, Schusters Hammer aus zweiter Reihe fand seine Endstation bei Müller. Der SC konnte in der Nachspielzeit noch den 1:2-Anschlusstreffer für sich markieren, als Cissé das Leder aus dem Strafraumgewühl ins lange Eck spitzelte, doch der Sieg war den Mainzern nicht mehr zu nehmen.
SC Freiburg: Baumann - Mujdza, Barth, Krmas, Butscher - Schuster – Putsila (66. D. Caligiuri), Flum (82. Dembélé), Makiadi (71. Reisinger), Abdessadki - Cissé
Trainer: M. Sorg
Mainz 05: H. Müller – M. Caligiuri, Bungert, Noveski, Fathi – Polanski, Soto – Risse, Ivanschitz (73. Baumgartlinger), Choupo-Moting – Allagui (81. Kirchhoff)
Trainer: T. Tuchel
Schiedsrichter: T. Kinhöfer
Tore: 0:1 Risse (64. Minute), 0:2 Choupo-Moting (80. Minute), 1:2 Cissé (91. Minute)
Zuschauer: 20.600