Mit herzerwärmender Leistung belohnen

Am Donnerstagabend schenkten Rouven Schröder und Sandro Schwarz auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt Glühwein aus für den guten Zweck. Der Erlös fließt in den Spendentopf der Benefizaktion des 1. FSV Mainz 05 und dessen Fans, die am Sonntag die Partie gegen Hannover 96 zum jährlichen Spiel der Herzen ausgerufen haben und wie üblich rund um die OPEL ARENA Spenden für karikative Einrichtungen sammeln. "Das hat sich gut angefühlt. Wir haben auf dem Weihnachtsmarkt gespürt, dass die Atmosphäre gut ist. Die Leute sind zufrieden mit der Art und Weise, wie wir uns verhalten, wie wir Fußball spielen. Wir hoffen, dass es am Sonntag zu einer weiteren guten Leistung führt und zu weiteren drei Punkten", sagte der 05-Trainer in der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Heimspiel.

Trainer wie auch Sportvorstand trugen bereits die Ansteck-Pins, die am Sonntag für eine Spende von zwei Euro aufwärts von den freiwilligen Helfern dieser Aktion angeboten werden. Der Klub hat bisher rund 23.000 Karten für die Partie abgesetzt. Und auch sportlich soll das Ganze zumindest für die Mainzer Anhänger möglichst herzerwärmend werden. "Wir wollen in der Leistung bleiben, die Mentalität der letzten Wochen aufrecht halten und mit unserem Fußball ein weiteres Signal geben, um die Menschen im Stadion am zweiten Advent glücklich zu machen", sagte Schwarz.

Dinge besser machen als in Düsseldorf

Dafür sei es notwendig, im vorletzten Heimspiel der Hinrunde die Dinge besser zu machen als in der ersten Halbzeit in Düsseldorf. "Die war nicht gut, das wissen wir. Da müssen wir besser auftreten, was das Tempo, das Vorwärtsspiel und die Passschärfe angeht. Dazu gilt es, die einfachen Ballverluste zu vermeiden und wachsamer in der Handlungsgeschwindigkeit zu sein." Schwarz will gegen den Tabellenvorletzten zusätzlich aber auch wieder diese Leidenschaft sehen, mit der sein Team den 1:0-Auswärtserfolg nach Hause gebracht hatte. "Diese Mentalität brauchen wir. Und auch den Vorwärtsgedanken, nicht viel rückwärts und quer spielen, sondern reinstoßen in die Lücken, die der Gegner uns hoffentlich gibt."

Anzeichen dafür, dass die 05-Profis die Partie gegen die 96er, die bisher auswärts nur zwei Zähler errungen haben, auf die leichte Schulter nehmen könnten, sieht der Coach nicht. "Die Mannschaft hat sehr seriös gearbeitet in dieser Woche. Wir wissen ganz genau, wie schwierig es für uns ist, Bundesligaspiele zu gewinnen. Wir nehmen wahr, dass wir aus vier Spielen drei Siege geholt haben. Wir merken, dass wir eine gute Phase haben, dass wir auch tabellarisch einen Schritt machen, uns noch mehr Luft nach unten verschaffen können. Und wir nehmen wahr, dass unsere Entwicklung stimmt. Jetzt geht es darum, sich im vorletzten Heimspiel nochmal zu belohnen für allen Aufwand, den wir betreiben.“

Baku wieder im Training

Der Auftrag lautet, alles dafür zu tun, dass die drei Punkte in Mainz blieben. Nicht wie in der vergangenen Saison, als die 05er im ersten Bundesligaspiel unter der Leitung von Schwarz eine 0:1-Niederlage kassierten und auch zum Rückrundenstart in Hannover unterlagen. Eigentlich wolle er gar nicht mehr darüber reden, sagte der 05-Trainer. Diese Spiele seien auch nicht vergleichbar, weil aktuell eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz stehe. "Es war aber jeweils der erste Spieltag, der eine Stimmungslage erzeugt hat, die nicht optimal war."

Die Voraussetzungen dafür, dass die Stimmung diesmal nach dem Abpfiff besser sein könnte, sind gegeben. Dennoch erwartet Schwarz ein emotionsgeladenes Kampfspiel. "Gerade wegen der Situation der 96er", die neun Punkte weniger auf dem Konto haben. "Wir sollten uns nicht vom Tabellenplatz blenden lassen. Da kommt ein Team, das mit uns auf Augenhöhe agiert. Da muss gekämpft werden", sagte der 40-Jährige, der nach wie vor auf die verletzten Florian Müller und Phillipp Mwene verzichten muss, dazu auf Gerrit Holtmann, dem in der vergangenen Woche die Weisheitszähne gezogen wurden. Jannik Huth und Karim Onisiwo stehen nach überstandener Krankheit wieder zur Verfügung. Gute Nachrichten gibt es zudem von Ridle Baku, der nach auskurierter Syndesmoseband-Verletzung erstmals Teile des Mannschaftstrainings absolvieren konnte.