Mit Vorfreude dagegenstemmen

„Auch wenn man es überall liest: Wir haben nicht alles gewonnen“, fasst Trainer Sandro Schwarz die Ergebnisse der Vorbereitung vor dem Saisonauftakt in Kiel zusammen. Tatsächlich mussten sich die Nullfünfer beim Blitzturnier gegen den SC Freiburg II über 45 Minuten mit 0:1 geschlagen geben. Abgesehen davon verliefen die Testspiele aber ausnahmslos siegreich, zuletzt drehte die Mannschaft einen 0:1 Rückstand beim FC Metz zu einem 2:1. „Das gibt ein gutes Gefühl zum Abschluss der Vorbereitung“, sagt Schwarz, der fünf Wochen nach dem Trainingsauftakt wieder den Wettkampfmodus ansteuert. Morgen reisen die Nullfünfer nach Kiel, auch Fabian Kalig, Alexander Hack, Lucas Höler und Jannik Huth stoßen nach dem Trainingslager der Profis zum ersten Saisonspiel dazu.

Umso mehr wird die Kadernominierung zu einer „harten Entscheidung“ für Sandro Schwarz, der Woche für Woche eine neue Qualifikationsrunde ausrufen will. Mit dem Ziel, neben der täglichen Weiterentwicklung seiner jungen Talente und „auch als Folge davon immer wieder Ergebnisse einzufahren.“ Die KSV Holstein ist vor heimischem Publikum sicher in der Favoritenrolle, aber Schwarz und seine Schützlinge wollen sich „kollektiv und mit großer Vorfreude dagegenstemmen. Unser Anspruch wird es sein, dem Spiel mit tiefer Überzeugung und einer Top-Tagesform unseren Stempel aufzudrücken.“ Schließlich habe man die letzten sechs Wochen nicht nur gearbeitet, um auf den Gegner zu reagieren, sondern die eigene Spielidee nachhaltig verfestigt, die „Inhalte wieder bewusst gemacht“, sagt Schwarz nach dem „Ergebnisfilm“, der in der Schlussphase der Vorsaison vorherrschend war.

Der Maßstab ist, „das fortzusetzen, was wir in der Rückrunde begonnen haben. Wir müssen jeden Tag das Maximum herausholen, um uns erneut in der Männerliga durchzusetzen. Wenn wir am Ende dabei über dem Strich stehen, wäre das überragend. Aber wenn wir die letzten acht Spiele verlieren, und trotzdem überm Strich stehen, feiere ich sicher auch nicht.“ So wie die Mischung aus Ausbildung und Ergebnissen stimmen soll, muss auch die Mischung aus den richtigen Instrumenten auf dem Platz passen, denn „wenn du fast permanent die Kugel hast, aber verteidigst wie eine Vollwurst, wird es schwer, vorne 17 Tore zu machen, während du hinten 16 fängst.“

Dementsprechend wurden in den letzten Wochen „die Sinne geschärft für den Ballbesitz und das Positionsspiel, um immer situativ entscheiden zu können, welches Werkzeug das passende ist. Aber unsere Basics bleiben immer Pressing und Gegenpressing, die Arbeit gegen den Ball.“ Als besondere Herausforderung erwartet Schwarz am Samstag einen extrem zweikampfstarken Gegner, dem seine Jungs robust begegnen müssen: „Wenn wir da die Eins-gegen Eins-Situationen verlieren, kann das weh tun.“ Aber nicht nur für diese Herausforderung hat der Trainer „volles Vertrauen in die Jungs. Wir haben so ein starkes Miteinander im Team und unsere gemeinsame Idee so verinnerlicht, dass wir uns jetzt riesig freuen, das am Samstag alles von der Festplatte abzurufen.“ Anstoß der Partie ist am Samstag um 14 Uhr im Holstein-Stadion in Kiel.