Vorberichte 29.07.2022 - 16:00 Uhr
Mit Wettkampfmentalität ins erste Pflichtspiel
05ER wollen anspruchsvolle Aufgabe in der ersten DFB-Pokalrunde bei Erzgebirge Aue nicht "blauäugig" angehen
Bei wieviel Prozent seine Mannschaft nun sei, zwei Tage vor dem ersten Pflichtspiel der Saison 2022/23, das konnte Bo Svensson auf der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokalspiel beim FC Erzgebirge Aue am Sonntag (18 Uhr, live auf SKY und 05ER.fm) naturgemäß nicht exakt beziffern. "Das werden wir sehen", sagte der Mainzer Cheftrainer, der seit der Rückkehr aus Grassau aber deutliche Fortschritte bei seinen Spielern erkannt hat. "Wir sind dort, wo ich uns vorher auch vermutet habe zu diesem Zeitpunkt. Deutlich weiter als am Ende des Trainingslagers und bereit für die Aufgabe, die uns bevorsteht."
Der Plan in der Vorbereitung, das hatte der Däne bereits am Ende der Tage im Chiemgau gesagt, sei darauf ausgelegt, "dass wir bei 100 Prozent sind, wenn wir ins Pokalspiel gehen". Spürbar legten die 05ER in dieser "normalen" Trainingswoche vor dem ersten Pflichtspiel nochmal eine Schippe an Fokussierung, Konzentration und Intensität drauf. Eine Tatsache, die das Trainerteam um Svensson und auch seinen Co-Trainer Babak Keyhanfar nicht verwundert. "Die Spannung und der Fokus sind nochmal ein Stück höher, denn am Ende der Woche wartet ein Pflichtspiel, es geht wieder um etwas", hatte Keyhanfar im Interview gesagt. Und auch sein Chef betonte die ausgeprägte Wettkampfmentalität. "Alle Jungs leben davon, deswegen haben sie es so weit geschafft. Es muss etwas auf dem Spiel stehen. Das haben wir definitiv mit dem Pokalspiel in Aue am Sonntag", so Svensson.
Auf dem Spiel für den FSV stehen in diesem für Svensson "besonderen Wettbewerb" der Einzug in die nächste Runde und ein positiver Auftakt in die Saison. "Der Pokal hat einen großen Stellenwert. Man die Möglichkeit, mit wenigen Spielen erfolgreich zu sein." Bekanntlich hat die erste DFB-Pokalrunde in jedem Jahr Überraschungen und Favoritenstürze zu bieten. Die 05ER sind also gewarnt und gehen die Partie gegen den Zweitligaabsteiger wie ein Spiel in der Bundesliga an. "Zu erwarten, dass es einfach wird, wäre blauäugig", betonte auch Svensson.
"Mit das stärkste, das uns in dieser Runde begegnen kann"
Der Mainzer Chefcoach weiß, dass es sein Team gegen die Gastgeber aus dem Erzgebirge nicht nur aufgrund der Favoriten-Underdog-Konstellation im Pokal schwer haben kann. Die Auer seien einfach ein starker Gegner, "mit das stärkste, das uns begegnen kann in dieser Runde. Sie sind ein Absteiger aus der zweiten Liga, der seinen Kader deutlich umgebaut hat. Es sind sehr viele neue Spieler da und sie wollen auch wieder um den Aufstieg mitspielen", so Svensson. Die Auer haben in der dritten Liga bereits den ersten Spieltag absolviert, 1:1 endete die Partie bei der U23 des SC Freiburg.
Silvan Widmer wird die 05ER in Aue und der weiteren Spielzeit als Kapitän auf den Platz führen. Diese Entscheidung trafen Svensson und sein Trainerteam in dieser Woche. "Er bringt stets seine Leistungen und hat auch außerhalb des Platzes den Kopf, um die Aufgabe als Kapitän zu meistern. Wer die Binde trägt, ist wichtig, aber es ist viel wichtiger, dass wir Jungs haben, die Verantwortung übernehmen."
Drei Neuzugänge sind bereits Optionen
Nicht mit dabei sein können am Sonntag die beiden Neuzugänge Danny Da Costa ("Bei ihm müssen wir noch vorsichtig sein") und Anthony Caci ("Wir sind guter Hoffnung, dass er uns nächste Woche in der Bundesliga zur Verfügung steht"). Anders, aber ebenfalls unterschiedlich sieht die Lage bei den weiteren Neuen aus. Aymen Barkok konnte gegen Athletic Bilbao erstmals in einem Spiel mitwirken und kommt immer besser rein. "Er ist auf einem guten Weg", sagte Svensson, der auch sieht, dass Maxim Leitsch "immer besser wird, er lernt ständig dazu. Er fragt viel nach, jeder Tag hilft ihm, weiter in unsere Prinzipien reinzukommen.“ Auch Angelo Fulgini blühe mittlerweile richtig auf. "Er hat sich an die Trainingsbelastung gewöhnt und ist ein cleverer Fußballer, der versteht, welche Aufgaben er im Spiel hat." Wer auch immer am Ende auf dem Platz steht am Sonntagabend, für den Mainzer Cheftrainer ist klar: "Wenn wir unsere Tagesform nicht erreichen, wird es schwer."