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Profis 23.04.2018 - 14:30 Uhr

Möglichkeiten im Ansatz stecken geblieben

0:2-Niederlage beim FCA Augsburg - Schwarz: Tagesform im Offensivbereich einfach nicht gut

Der 1. FSV Mainz 05 hat es nicht geschafft, von den Ergebnissen der Konkurrenz zu profitieren und die Distanz zum Relegationsplatz zu vergrößern. Nach drei guten Vorstellungen mit fünf Punkten aus drei Spielen kassierte die Mannschaft von Sandro Schwarz am 31. Spieltag eine  0:2-Niederlage im Auswärtsspiel beim FC Augsburg. "Das ist sehr bitter, weil da wesentlich mehr drin war und die Augsburger auch nicht so stark und gnadenlos überlegen waren", sagte Rouven Schröder nach dem Abpfiff der Partie vor 29.110 Zuschauern.

Das große Thema nach diesem 0:2 und dem Verbleib auf Platz 15, weiterhin punktgleich mit dem VfL Wolfsburg und dem SC Freiburg, war das eigene Offensivspiel, das eine Vielzahl von Möglichkeiten produzierte, die fast alle im Ansatz stecken blieben. "Es bringt nichts um den Sechzehner herum zu spielen, aber nicht in die Tiefe zu kommen", sagte der 05-Sportvorstand. Das sah der Trainer genauso. "Unser Thema ist, dass wir keine gute Leistung in der Offensive gezeigt haben", so Schwarz nach der Partie. "Wir hatten die Balleroberung, den Spielaufbau und die Kontrolle, aber nicht die Torgefahr. Durchsetzungsvermögen und Ballbehauptung waren nicht gut, da, wo das Ergebnis gemacht wird. Die Situationen dafür waren da, aber die Möglichkeiten nicht. Das ist ärgerlich."

Pässe und Flanken nicht zwingend

Das Manko der 05er lag vor allem auf den letzten 20 Metern vor dem Tor. "Da waren wir nicht zwingend genug, um mit den richtigen Laufwegen und Pässen das Tor zu bedrohen, die Aktionen auch zu Chancen werden zu lassen. Wir hatten Momente, in den wir die Augsburger Gegenpressing-Situationen sauber ausgespielt, dann aber selbst den Fehlpass gespielt haben. Wenn wir mal durchkamen und die gute Torchance da lag, dann kam der Pass oder die Flanke nicht zum Abschluss. Das war der entscheidende Punkt. Heute war es von der Tagesform im Offensivbereich einfach nicht gut. Da haben wir uns abkochen lassen. Da brauchst du mal was Individuelles, um die Lücke zu finden gegen einen tiefstehenden Gegner."

Der 05-Trainer musste wegen des Fehlens von Leon Balogun und des kurzfristigen Ausfalls von Daniel Brosinski (Magen-Darm-Infekt) die zuletzt sichere Abwehr umbauen. Jean-Philippe Gbamin ging auf die Innenverteidigerposition, Nigel de Jong spielte anstelle des Franzosen im Mittelfeld. Die 05er zeigten zunächst eine gute Struktur in der Defensivorganisation, hatten kaum Probleme mit dem Augsburger Umschaltspiel. Die Mainzer hatten schon in der Anfangsphase gute Aktionen vor allem über die rechte Seite mit Levin Öztunali, doch entweder kam die Flanke zu ungenau oder der Abschluss war nicht druckvoll genug. Bezeichnend dafür die Situation in der 29. Minute, die dem Gegner die Führung brachte.

Nach einem Foul an Giulio Donati, nutzte Öztunali den Vorteil, marschierte nach vorne, brachte im Strafraum jedoch den Ball nicht zum Mitspieler. Die Augsburger klärten, konterten, einige 05-Spieler warteten offenbar auf eine Spielunterbrechung, weil Donati noch immer angeschlagen in Höhe der Mittelinie lag. Doch der Schiedsrichter ließ weiterspielen. "Wir haben jedoch das ganze Feld, um es zu verteidigen. Das haben wir nicht gemacht", sagte Schröder nachher. Michael Gregoritsch vollstreckte zum 1:0.

Adler verhinderte Schlimmeres

René Adler verhindere danach mit überragenden Aktionen gegen Marco Richter und erneut Gregoritsch einen deutlicheren Rückstand, weil sich die 05er immer wieder einfache Ballverluste leisteten. "Zur Halbzeit hatten wir eine Passquote von 66 Prozent. Das sagt eigentlich alles. Später haben wir die Quote auf knapp 78 Prozent hochgeschraubt, aber insgesamt war das zu fehlerhaft"“, kritisierte der 05-Trainer. Zu Beginn der zweiten Hälfte vereitelte Adler eine weitere Großchance des FCA, danach folgten 40 Minuten, in den die Mainzer Richtung Augsburger Tor spielten, der Gegner eigentlich nur darauf aus war, den Vorsprung zu sichern. Mehr als die Chance von Suat Serdar, der nach Anspiel von Pablo De Blasis in der 57. Minute den Ball knapp am linken Pfosten vorbeizog, sprang aus den Bemühungen jedoch nicht heraus.

"Wir hatten viel Kontrolle, viel Ballbesitz, ohne dabei aber zwingend zu werden", betonte Schwarz. "Bei Suats Situation  haben wir es einmal ruhig, sauber und technisch vernünftig zu Ende gespielt. Da hatten wir dann auch die Chance." Die Szene zeigte, was möglich gewesen wäre, "wenn wir vorne noch mal eine seriöse Leistung hinbekommen hätten". Am Ende warfen die 05er noch einmal alles, inklusive Torhüter nach vorne, hofften darauf, dass eine der Ecken in der Schlussphase vielleicht reinrutschen könnte. Doch die Gastgeber wehrten die letzte Aktion ab und konterten zum 2:0-Endstand durch Finnbogason.