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Profis 17.02.2017 - 10:00 Uhr

"Müssen als Mannschaft Zeichen setzen"

Werder-Kapitän Clemens Fritz im Interview vor dem Aufeinandertreffen mit den 05ern

Im Hinspiel zog Clemens Fritz mit Werder gegen Mainz 05 den Kürzeren. ©rscp

Werder-Kapitän Clemens Fritz spielt in seiner elften Saison an der Weser und hat inzwischen 286 Bundesliga-Spiele für die Grün-Weißen (5 Tore & 27 Assists) absolviert, hinzu kommen 22 Länderspiele für den DFB (2 Tore). Mehr Erfahrung bringen wenige aktuelle Spieler aus dem Oberhaus mit. Am Samstag geht es für die Bremer darum, in der OPEL ARENA (Anpfiff: 15:390 Uhr)erstmals im Jahr 2017 zu punkten und den Anschluss ans Tabellenfeld wiederherzustellen, nachdem der viermalige Deutsche Meister nach zuletzt vier Niederlagen in Serie auf den Relegationsrang zurückgefallen ist. Im Interview mit mainz05.de spricht der 36-Jährige vor dem Duell mit den 05ern über sein soziales Engagement, sein näherrückendes Karriereende sowie natürlich über die Herausforderung am Samstagnachmittag

Du hast 2008 in deiner Heimatstadt Erfurt die „Clemens-Fitz-Stiftung“ gegründet, in der du dich für soziale Projekte engagierst. Wie viel Zeit bleibt einem Profi für derartige Tätigkeiten während seiner Laufbahn? Siehst du dich auch nach der Karriere in diesem Bereich?

Fritz: Die Stiftung ist für mich eine Herzensangelegenheit und ich versuche mich da trotz der wenigen Zeit einzubringen, gerade um die Weihnachtszeit oder auch in der Sommerpause. Und natürlich möchte ich mein Engagement nach meiner sportlichen Karriere in den Projekten der Stiftung intensivieren. Wie das aber genau aussehen wird, ist noch nicht absehbar.

Stichwort Karriereende: Ursprünglich hattest du schon nach der vergangenen Saison vor, die Schuhe an den Nagel zu hängen, hast aber mitten im Abstiegskampf ein Zeichen gesetzt und um ein Jahr an der Weser verlängert. Wird ein solches Zeichen des Kapitäns auch in dieser Saison wieder nötig sein, um den Kampf zu bestehen?

Fritz: Ich kann ja nicht schon wieder das Gleiche machen (lacht). Im Ernst: Wir als Mannschaft müssen dieses Zeichen setzen und die Signale auf dem Platz geben. Für die Fans aber auch für jeden einzelnen Mitspieler. Wir müssen uns gegenseitig unterstützen und alles raushauen, um die Punkte zu holen.

Ihr seid mit vier Niederlagen denkbar schlecht ins Jahr 2017 gestartet und hattet euch den Auftakt sicher auch selbst anders vorgestellt. Dennoch wurden alle Spiele knapp und mit nur einem Tor Unterschied verloren. Zieht ihr aus dieser Tatsache auch ein Stück weit Selbstvertrauen?

Fritz: Es ist natürlich bitter, wenn man für die gute Spielweise gelobt wird und dennoch knapp verliert. Das ist aber auch genau das Gefährliche. Man muss das richtig einordnen können. Fußball ist ein Ergebnissport, da zählen Punkte. Die haben wir nicht geholt und das arbeiten wir kritisch auf. Aber sicherlich kann man aus den Spielen auch positive Ansätze herausziehen, die man mit in die nächsten Spiele nehmen kann.

Auch gegen Mainz gab es nach dramatischen Schlussminuten im Hinspiel eine knappe und aus eurer Sicht unglückliche 1:2-Niederlage. Motiviert euch dieser Spielverlauf im Hinblick auf den Samstagnachmittag besonders?

Fritz: Das war eine sehr ärgerliche Niederlage. Aber wenn ihr mich jetzt nicht darauf angesprochen hättet, hätte ich über dieses Spiel gar nicht mehr nachgedacht. Ich bin jemand, der eher nach vorne schaut und weniger zurück. Am Samstag ist das ein neues Spiel und wir wollen die Punkte holen. Dafür werden wir alles tun.

Du hast zuletzt auf der Bank Platz nehmen müssen und dem Team zumindest während der 90 Minuten nicht auf dem Platz helfen können. Als Routinier dürfte deine Rolle bei Werder aber vielseitigerer Natur sein. Wie hilfst du den Kollegen, die aktuelle Drucksituation zu bewältigen?

Fritz: Ich habe nicht das Gefühl, dass ein Spieler mit der aktuellen Situation oder dem Druck nicht umgehen kann. Die Mannschaft ist in sich gefestigt. Und wenn doch jemand das Bedürfnis hat, dass er Unterstützung oder mal einen neuen Ansatzpunkt braucht, kann er sich jederzeit an unseren Psychologen Andreas Marlovits wenden. Aber auch wenn jemand auf mich zukommt, versuche ich ihm natürlich zu helfen. Das habe ich aber schon immer gemacht, egal, ob ich dabei auf dem Platz gestanden habe oder nicht.

Dürfen wir in Mainz mit einer Rückkehr des Kapitäns rechnen?

Fritz: Das wird der Trainer entscheiden.

Unabhängig davon, was für ein Spiel erwartest du am Samstagnachmittag, nachdem wir gegen Augsburg unsere eigene kleine Negativserie von vier Partien ohne Sieg beenden konnten?

Fritz: Mainz hat eine gute Mannschaft, sehr heimstark, kompakt ihn ihrem Spiel und gerade nach Ballgewinn sehr gut im Umschaltspiel. Umso wichtiger, dass wir in diesen Situationen konzentriert sind. Letztendlich müssen wir aber unsere Stärken und unser Spiel durchbringen. Dann werden wir auch erfolgreich sein.