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Spielbericht 04.12.2021 - 00:00 Uhr

Nach historischem Blitzstart: FSV schlägt Wolfsburg

Jonny Burkardt & Anton Stach bringen 05ER früh auf die Siegerstraße - Wolfsburg hat in der MEWA ARENA wenig zu melden

Einen hochverdienten und über fast 90 Minuten ungefährdeten 3:0 (2:0)-Erfolg über den VfL Wolfsburg hat der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag in der MEWA ARENA feiern können. Dabei profitierte der FSV auch von einem historischen Blitzstart, den Jonny Burkardt und Anton Stach (erstes Bundesliga-Tor) mit ihren Treffern in den ersten vier Spielminuten gesorgt hatten. Noch nie in ihrer Bundesliga-Geschichte waren den Mainzern zu einem so frühen Zeitpunkt zwei Treffer gelungen. Von diesem frühen Doppelschlag erholten sich die Gäste in den folgenden 86 Minuten nicht mehr so richtig und hätten sich über weitere Gegentreffer nicht beschweren dürfen. Der sechste Mainzer Saisonsieg beim Wiedersehen mit Ridle Baku geriet so nie wirklich in Gefahr. Für den dritten Treffer sorgten die Gäste dann selbst, als Lacroix unmittelbar vor dem Abpfiff ein Eigentor unterlief.

Bo Svensson hatte gegenüber der Niederlage in Stuttgart zwei Veränderungen vorgenommen und Stefan Bell (nach Gelb-Sperre) sowie Anton Stach den Vorzug gegenüber David Nemeth und Jean-Paul Boëtius gegeben.

Burkardt & Stach gleich hellwach

Die 05ER brannten im Spiel der Herzen von der ersten Sekunde an und belohnten sich früh: Nicht einmal 120 Sekunden waren gespielt, als Leo Barreiro ein Zuspiel von Jae-sung Lee perfekt auf Burkardt weiterleitetete, der Pavao Pervan aus zehn Metern zur frühen Führung überwand (2. Spielminute). Der Jubel war groß, aber die Gier ungestillt. Der FSV machte weiter dampf und legte im Anschluss an eine Ecke schnell nach. Wieder war Lee der Initiator. Der Südkoeraner legte den Ball quer auf Stach, dessen Direktabnahme aus gut 20 Metern unhaltbar im linken Eck einschlug - 2:0 in der 4. Minute! Es sollten Treffer sein, die Wirkung zeigten, denn die Gäste fanden kaum ins Spiel und verzeichneten im gesamten ersten Durchgang keine echte Torgelegenheit. Ganz anders als die Rheinhessen, deren Selbstvertrauen angesichts dieses Blitzstarts spürbar war, wenn auch der Anfangselan zunächst etwas abebben sollte. Nach einer guten Viertelstunde hätten die Mainzer nach einem Konter nachlegen können, doch Barreiro wurde von John Anthony Brooks im letzten Moment gestoppt. Zuvor hatte Burkardt bei einem Konter den auffälligen Lee bedient, dessen Zuspiel etwas zu ungenau geriet (17.). Während die Gäste nun zwar weniger zuließen, blieben sie vorne komplett harmlos, so dass es die Mainzer waren, die auch die letzten Nadelstiche in Durchgang eins setzten. Zunächst parierte Pervan einen Kopfball von Stefan Bell (28.), und in der 41. Minute war der Österreicher dann gegen Burkardt zur Stelle, der sich zuvor stark durchgesetzt und aus 18 Metern halbrechter Position abgezogen hatte. Die 2:0-Führung zur Pause war hochverdient.

Wolfsburg auch nach der Pause fast chancenlos - Burkardt verpasst Doppelpack

Während Florian Kohfeldt zu Beginn des zweiten Durchgangs gleich dreimal reagierte und unter anderem das 05-Eigengewächs Ridle Baku vom Feld nahm, veränderte Bo Svensson personell zunächst nichts. Der VfL fand, anders als in den ersten 45 Minuten, nun zwar besser in die Partie. Wirklich zwingend wurde er dabei aber nicht. Der für Baku eingewechselte Kevin Mbabu kam in der 49. Minute zwar nach einer Ecke zu einer Doppelchance, bei beiden Versuchen war aber ein Mainzer Abwehrbein dazwischen. Die 05ER verwalteten die Führung zunächst souverän, ohne selbst große Torgefahr auszustrahlen. Karim Onisiwo stellte Pervan bei seinem Linksschuss in der 63. Minute vor keine Probleme, während auf der anderen Seite Lukas Nmecha deutlich zu hoch zielte (66.). Den besten Angriff des zweiten Durchgangs initiierte dann wenig später erneut Lee: Dessen Zuspiel flankte Aarón auf den zweiten Pfosten, wo Silvan Widmer herangerauscht kam, volles Risiko ging, das Leder aber über das Gehäuse setzte (68.). Die ganz dicke Chance auf die endgültige Vorentscheidung ließ kurz darauf Burkardt liegen, der eine Hereingabe von Onisiwo aus acht Metern nicht im Tor unterbringen konnte (75.). Es sollte seine letzte Aktion gewesen sein, Marcus Ingvartsen kam für das Eigengewächs. Und half dabei, drei wichtige und nicht weniger verdiente Punkte einzufahren.

Vor beiden Toren tat sich in der Schlussphase wenig bis gar nichts mehr. Weil die 05ER zufrieden mit diesem Auftritt sein konnten und die Wolfsburger einfach keine Lücken in der gut organisierten 05-Defensive fanden. Den Schlusspunkt setzten die Gäste in der 90. Minute selbst: Nach einem Freistoß des ebenfalls eingewechselten Boëtius gewann Maxence Lacroix zwar das Kopfball-Duell gegen Bell, lenkte das Leder aber zum 3:0 ins eigene Tor. Danach war Schluss, der FSV steht dank seines vierten Heimsiegs der Saison nun bei 21 Zählern aus 14 Partien, zieht in der Tabelle am VfL vorbei und belegt nun Rang sieben. Am kommenden Samstagnachmittag (15.30 Uhr) sind die Mainzer bei Rekordmeister Bayern München gefordert.