U23 13.09.2016 - 14:05 Uhr
Nachwuchsduell am Weserstadion
Ein Blick auf Werder Bremens U23: Hybrid auf Hybridrasen - Zwischen Ausbildungsteam und Profiliga
Am Samstag tritt unsere U23 beim SV Werder Bremen zum einzigen Nachwuchsduell in der 3. Liga an. Beide Mannschaften verfolgen ihren eigenen Weg bei der täglichen Herausforderung zwischen Ausbildung und Profifußball.
Inhaltlich hat der Bremer Nachwuchs dabei ganz ähnliche Voraussetzungen für die Saison in der 3. Liga wie unsere Nullfünfer. Trainer Alexander Nouri, der wie Sandro Schwarz auch schon als Spieler für seinen Arbeitgeber aktiv war, fasst zusammen: "Für uns ist es entscheidend, die objektive Sicht nicht hinter den Resultaten verschwinden zu lassen. Nur so können wir optimal ausbilden. Auf der anderen Seite sind wir uns auch sehr wohl darüber bewusst, dass wir in einer Profiliga spielen und die Ergebnisse dort besondere Relevanz haben. Diesen Spagat hinzubekommen, ist die Herausforderung."
Mit durchschnittlich 22 Jahren weist der Kader der Bremer zwar im Schnitt knapp ein Jahr mehr Erfahrung auf als die Mainzer, belegt in der Liga aber dennoch gleich dahinter den Spitzenplatz 2 in der Alterstabelle. Mit Torwart Tobias Duffner, Mohamed Aidara, Marc Pfitzner und Kapitän Rafael Kazior vertraut Nouri in allen Mannschaftsteilen auf einen erfahrenen Führungsspieler. "Auf und neben dem Platz sind sie Orientierungspunkte - gerade in Situationen, die nicht so angenehm sind. Alle vier gehen als Vorbilder voran. An ihnen kann sich die junge Garde ein Beispiel nehmen. Außerdem bringen sie auch viel sportliche Qualität mit", so der Fußballlehrer.
Auch Alexander Nouri selbst lebt den Ausbildungsgedanken der täglichen Entwicklung vor und nutzte beispielsweise die Länderspielpause für eine Hospitation beim FC Villareal. Sein Team konnte am Ergebnis-Trend der Vorwochen indes nicht anknüpfen. Rein statistisch lief der Saisonstart im zweiten Drittligajahr durchwachsen: Drei Niederlagen zum Auftakt folgten zwei Siege gegen Paderborn und Osnabrück, zuletzt war beim Ligaprimus in Duisburg aber nichts mehr zu holen. "Der Sieg für Duisburg hätte auch deutlicher ausfallen können. Ich fand, dass wir in der ersten Halbzeit zu keiner Phase richtig Zugriff hatten. Gegen so einen Gegner musst du in einer anderen Intensität dagegenhalten. Nichtsdestotrotz haben wir in der zweiten Halbzeit was versucht und haben etwas mutiger agiert", kommentierte Nouri nach Abpfiff.
Für das traditionell dichtgestaffelte Ligaranking lassen sich auch nach sechs Spieltagen aber keine Schlüsse ziehen, Bremen (Platz 15) ist mit sechs Zählern nur ebenso viele vom Tabellenzweiten aus Aalen entfernt. Spielerisch versprechen die seltenen Nachwuchsduelle gleichfalls traditionell enge und packende neunzig Minuten. So auch in der letzten Begegnung der beiden Teams am 31. Spieltag der Vorsaison: vier Treffer, jeweils zwei innerhalb von nur einer Minute begründeten ein 2:2 im Bruchwegstadion. Eine echte Premiere ist dagegen die erstmalige Nutzung des Hybridrasens in der als „Platz 11“ bekannten Heimspielstätte der Bremer U23. Das kleinste Stadion der 3. Liga verpasste durch den Umbau auf die volle Wintertauglichkeit inklusive Rasenheizung die ersten drei Partien und wird am Samstag um 14 Uhr für die neue Spielzeit eingeweiht.