Ein bitteres Ergebnis nach einer engagierten Mainzer Vorstellung. Mindestens ebenbürtig mit dem HFC fingen sich die Mainzer zu Beginn der zweiten Hälfte ein kurioses Tor und einen Platzverweis binnen drei Minuten und konnten auch in der Schlussphase ihre Chancen nicht nutzen. Halle zeigte sich dagegen mit dem Selbstvertrauen von nun zehn ungeschlagenen Partien in Folge und setzte mit dem 2:0 den Schlusspunkt in der 90. Minute.
Mit einer Dreierkette und entsprechend breitem Personalaufkommen im Mittelfeld wollten die Nullfünfer dem seit neun Spielen ungeschlagenen Halleschen FC Paroli bieten. Und das gelang der Mannschaft von Sandro Schwarz von Beginn an, mit viel Ballbesitz und robuster Zweikampfführung nahmen sie das Heft des Handelns zunächst in die Hand. Torchancen und Torraumszenen blieben aber auf beiden Seiten aus. Toni Lindenhahn versuchte es per Kopf, Florian Müller hatte mit dem Abschluss aber keine Mühe (9.).
Erfolgversprechender sah das bei den Mainzern aus, die nach Ballgewinn blitzschnell schalteten, Bouziane verfehlte aus rund 18 Metern nur um Haaresbreite (19.). Defensiv ließen die jungen Nullfünfer nichts anbrennen, machten die Räume eng und nahmen dem HFC jeglichen Spielfluss. Das sorgte über weite Strecken des ersten Durchgangs zwar nicht für ein großes Fußballfest auf dem Rasen, aber für einen effektiven Mainzer Auftritt beider heimstärksten Mannschaft der Liga.
Auch nach dem Seitenwechsel schien sich dieses Bild fortzusetzen. Nach einem Patzer von Baumgärtel rettete Pfeffer in höchster Not für Halle. Dann wurde es kurios: Benjamin Pintol rutsche nach Schilk-Flanke aus, kam aber fallend zum Abschluss und beförderte den Ball ins Tor (48.). Eine Führung aus dem Nichts, der direkt im Abschluss eine ebensolche rote Karte für Benjamin Trümner folgen sollte. Schiedsrichter Tim Skorczyk hatte im Zweikampf irgendetwas gesehen, was ihn zum Pfiff animierte, den meisten anderen Zuschauern jedoch verborgen blieb.
Zwei Nackenschläge in 180 Sekunden – doch die Nullfünfer steckten nicht auf. Ganz im Gegenteil: Aus Dreier- wurde eher Zweierkette und die Offensivbemühungen nahmen weiter zu. Mehrere Chancen blieben jedoch ungenutzt. Bouziane im Abseits, Steinmann ganz knapp daneben: Halle konnte aus der Überzahl überhaupt keinen Profit schlagen. Stattdessen sah Ajani nach einem Frustfoul an Philipp Klement dann auch noch rot. Personell begann nun also eine ausgeglichene Schlussphase. Und die war nichts für schwache Nerven, denn die Nullfünfer glaubten weiter an ihre Chance, während der HFC den Platzverweis nur schwer zu verdauen schien. Doch in der Schlussminute die Entscheidung: Brügmann war nach Konter alleine durch, überwand Florian Müller im Strafraum und traf zum 2:0. Ein bitterer Schlusspunkt unter die kampfstarke Vorstellung der Mainzer U23.
Hallescher FC – 1. FSV Mainz 05 U23 2:0 (1:0)
Halle: Bredlow - Baumgärtel, Franke, Kleineheismann (76. Brügmann), Schilk - Fennell, Gjasula - Pfeffer, Lindenhahn, Ajani – Pintol (90. Sliskovic)
Mainz: Müller - Häusl , Ihrig, Schorr (55. Seydel) - Steinmann, Costly (82. Mörschel), Moos (64. Parker) - Halimi, Klement – Trümner, Bouziane
Tore: 1:0 Pintol (48.), 2:0 Brügmann (90.)
Schiedsrichter: Tim Skorczyk
Zuschauer: 6087