Nah dran, aber torlos

Bei der Bundesliga-Heimpremiere von Kasper Hjulmand zeigte das Team von Mainz 05 gegen Hannover 96 die Entwicklung, die der Trainer bereits in der Trainingswoche gesehen hatte. Nach einer lebhaften, aber ausgeglichenen Anfangsphase nahmen unsere Nullfünfer das Heft in die Hand. Eine Flanke von Christoph Moritz von der rechten Seite führte dann zur ersten brenzligen Szene im Strafraum der Gäste. Das Leder landete bei Ja-Cheol Koo, der im Strafraum seine Gegenspieler umkurvte, dann aber unsanft per Körpereinsatz gestoppt wurde. Schiedsrichter Stegemann wertete diese Situation jedoch als nicht elfmeterwürdig, sein Pfiff blieb daher aus (13.). Kurz darauf lief es genau andersherum: diesmal servierte der Südkoreaner von der linken Seite, Kollege Moritz lauerte am zweiten Pfosten und setzte aus spitzem Winkel zum Flugkopfball an, verfehlte das 96-Tor aber knapp (15.). Johannes Geis probierte es dann aus der Distanz – knapp drüber (18.).

Shinji Okazaki, der heute wieder weite Wege ging, setzte sich im Strafraum gegen zwei durch, ging dann aber zu Boden. Der Referee entschied sich erneut dafür, nicht abzupfeifen (28.). Anders wenige Minuten später als der Japaner durch 96-Kapitän Christian Schulz unsanft gestoppt wurde. Diesmal gab es die gelbe Karte für den Hannoveraner und Freistoß für unsere Nullfünfer (32.). Geis flankte den ruhenden Ball vors Tor, Niko Bungert köpfte drüber (33.). Drüber ging dann auch die Direktabnahme von Julian Baumgartlinger. Okazaki hatte sich auf rechts stark durchgesetzt und das Leder zum Österreicher geflankt, dieser mit vollem Risiko abgezogen (34.). Kurz vor der Pause wurde es dann auch einmal auf der anderen Seite gefährlich: nach einer Flanke von Leo Bittencourt köpfte Joselu auf das Mainzer Tor, Loris Karius konnte den Ball aber über die Latte lenken (43.). So blieb es beim 0:0 zur Halbzeit.

Nach Wiederanpfiff machte unsere Nullfünfer da weiter, wo sie aufgehört hatten. Koo köpfte nach einem Geis-Eckball knapp übers Tor (47.). Okazaki war dann erneut nur durch ein Foul zu stoppen (48.). Den fälligen Freistoß von Geis hielt Ron-Robert Zieler dann sicher fest (49.). Auf der anderen Seite verhinderte Moritz, bei einem Schuss von Hiroshi Kiyotake, mit dem Fuß einen Gegentreffer (50.).

Bei einem Konter in Überzahl über Okazaki, Moritz und Brosinski misslang unserem Rechtsverteidiger der finale Pass, ansonsten wäre Baumgartlinger im gegnerischen Strafraum frei an den Ball gekommen (55.). Mit einem langen Ball schickt Geis dann Moritz auf die Reise. Der Mittelfeldmann zeigte sich beim Torabschluss leider etwas zu zögerlich, so blieb ihm die Krönung seiner ansonsten starken Leistung in dieser Szene verwehrt (58.).

Als sich unsere Nullfünfer dann durch einen unnötigen Ballverlust einen Konter fingen rettete Bungert mit einem starken Einsatz gegen Joselu das „Zu-Null“ (68.). Der Spanier in Diensten der Niedersachsen hatte in der 77. Minute dann die nächste gefährliche Szene der Gäste: nach Vorlage von Artur Sobiech schoss er am Mainzer Tor vorbei. Die Konter der Gäste waren die Folge auf die nun risikoreichere Spielanlage unserer Nullfünfer. Mit Debütant Devante Parker brachte Hjulmand dann noch einen schnellen Mann für die Schlussphase. Der junge Flügelstürmer kam für Koo (82.).

Moritz hatte kurz darauf die Mainzer Führung auf dem Fuß. Einen langen Ball stoppte er mit rechts und legte sich das Leder am Gegenspieler vorbei auf den linken Fuß. Sein Schuss zischte knapp über den Winkel (84.). Nach einer scharfen Hereingabe von Brosinski brannte es dann im Gäste-Strafraum lichterloh, doch niemand konnte den Ball über die Linie drücken (86.). Auch ein Kopfball von Bungert verfehlte sein Ziel knapp (87.).

Am Ende mussten sich unsere Nullfünfer bei der Bundesliga-Heimpremiere von Trainer Kasper Hjulmand gegen Hannover 96 mit einem Punkt begnügen. Die Leistung dürfte indes zuversichtlich stimmen für die kommenden Aufgaben.

1. FSV Mainz 05 - Hannover 96 0:0