Profis 04.07.2024 - 17:05 Uhr

Nebel: "Ich bin gereift"

Zwei Jahre war das Eigengewächs der 05ER an den Karlsruher SC ausgeliehen, jetzt fühlt er sich bereit für den Schritt zurück nach Mainz und nach vorne in die Bundesliga

Selfies mit den Fans: Beim Trainingsauftakt war das Mainzer Eigengewächs direkt ein gefragter Mann.

Ein neues und gleichzeitig wohlbekanntes Gesicht konnten die Fans beim Trainingsauftakt auf dem Rasen des Bruchwegstadions entdecken. Paul Nebel ist nach der zweijährigen Leihe zum Karlsruher SC zurück bei Mainz 05. Als "gestandener Profi", wie es Sportvorstand Christian Heidel formulierte. "Ich bin gereift", betonte auch das mittlerweile 21-jährige Eigengewächs der 05ER, warum er sich genau jetzt den Schritt zurück zum FSV und in die Bundesliga zutraut und warum auch die sportlich Verantwortlichen um Cheftrainer Bo Henriksen Nebel wieder am Bruchweg sehen wollten. "Ich habe mich in Karlsruhe wohlgefühlt. Aber ich wollte jetzt den nächsten Schritt machen und gerne wieder in der ersten Bundesliga spielen. Mein Ziel war immer, irgendwann Stammspieler in Mainz zu sein. Nach den Gesprächen mit dem Trainerteam hatte ich ein noch besseres Gefühl", so Nebel. Es sei ein Nachhausekommen und gleichzeitig der Schritt nach vorne, den er jetzt brauche.

Insgesamt 68 Partien (9 Tore, 17 Vorlagen) absolvierte der offensive Mittelfeldspieler in den beiden Spielzeiten in der zweiten Liga. Als Stammspieler agierte er meist hinter den Spitzen oder auf der Außenbahn. Durch die Spielzeit auf hohem Niveau in einer starken Zweitligamannschaft hat er sich weiterentwickelt. Auf dem Platz ist das Selbstverständnis größer geworden, was die eigenen Stärken seien, was er einer Mannschaft geben könne, in welchen Räumen er sich bewegen müsse, um gefährlich zu werden und bessere Lösungen zu finden. "Ich bin reifer in der Entscheidungsfindung geworden." Geholfen habe ihm beim KSC auch der erfahrene Lars Stindl, mit dem er sich gerne austauschte. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben entwickelte sich Nebel weiter. Der Schritt nach Karlsruhe in ein anderes Umfeld habe ihn auch persönlich weitergebracht, erzählt er. 

Nebel zurück auf dem Trainingsplatz am Bruchweg

Alles ging etwas zu schnell

In seiner ersten Zeit in Mainz ging alles sehr schnell, vielleicht sogar zu schnell. Bereits mit 16 durfte Nebel erstmals am Trainingslager der Profis teilnehmen, das Bundesliga-Debüt folgte mit 17, kurz vor seinem 18. Geburtstag in Leipzig. Danach ging es aber erstmal einen Schritt zurück in die höchste Ausbildungsmannschaft U23, für die er in der Regionalliga Südwest auflief. Immer mal wieder durfte er auch in der Bundesliga wieder ran. Ein normaler Prozess in der Entwicklung eines Nachwuchsspielers im Übergangsbereich zum Profifußball. "Ich war erst 17, also eigentlich noch U19-Spieler. Die U23 war auch schon ein sehr guter Step. Aber es war natürlich schwer für mich, das zu filtern. Ich hatte ein paar Bundesliga-Spiele gemacht und wollte dabeibleiben. Das war nicht immer so einfach, aber ist normal und gehört dazu. Deswegen war die Leihe für mich der richtige Schritt, denn ich musste mich nochmal durchsetzen", erzählt Nebel.

Jetzt fühlt er sich endgültig bereit für die Bundesliga. "Ich will mich durchsetzen und so viel wie möglich spielen. Mir ist bewusst, dass das nicht so einfach ist, aber ich werde alles geben, um die Chance zu erhöhen." Die Konkurrenzsituation auf seiner Position im offensiven Mittelfeld sei hoch, aber er wolle sich nicht verstecken. "Das ist überall so, mir ist bewusst, dass ich mir Einsatzzeit verdienen muss. Ich kann der Mannschaft etwas geben, werde Gas geben und hoffentlich wird es sich auszahlen. Aber mir ist bewusst, dass das kein Selbstläufer ist", so Nebel.

Angestachelt vom Cheftrainer

Was ihn ebenfalls optimistisch stimmt, ist Cheftrainer Bo Henriksen. "Seine Art hat mich angestachelt, weil ich ein Spielertyp bin, der alles auf dem Platz lässt und auch ein bisschen von der Mentalität lebe." Man merkt dem 21-Jährigen an, dass er am liebsten sofort loslegen würde mit der neuen Saison. Die Vorfreude auf die Fans, die Mannschaft und die Bundesliga sind groß. "Ich bin heiß", lässt Nebel keine Fragen offen, dass er bereit ist, als gereifter Spieler und Mensch auf den Rasen der MEWA ARENA zurückzukehren.

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